War of the Arrows (OT Choi-jong-byeong-gi Hwal), von Jungregisseur Han-min Kim, war 2011 einer der Überraschungshits in Südkorea, der nicht nur gekonnt über 7 Millionen Zuschauer in die Kinos lockte, sondern auch unzählige heimische Preise abräumte. Zwar erscheint das fantastische Action-Werk hier nur noch auf DVD sowie BD, dies trübt den Umstand jedoch kaum, dass uns Regisseur Han-min Kim mit seiner dritten Arbeit ein Historienkino ohne gleichen präsentiert, welches vornehmlich auf sein ungewohntes Setting setzt: Den Bogenkampf. Denn während in Europa hierfür hauptsächlich Robin Hood die bekannteste Figur ist, gibt es so durchaus mal einen anderen Blickwinkel sowie ein frisches Setting, welches mehr als nur eine Überraschung offenbart. Zwar ist letztlich der Film über den Einfall der Mandschu-Dynastie (auch aufgrund seiner einseitigen Sicht und einem gewissen Pathos) im damaligen Korea kein Meisterwerk geworden, doch besonders in Sachen Action, Intensität, Spannung sowie Charakteren, zählt der Krieg der Bogenschützen zu den besten Beiträgen seines Faches.
Dies liegt vor allem daran, dass es Regisseur Han-min Kim fantastisch versteht, den Zuschauer durch seine Geschichte zu fesseln. Denn diese, ist trotz ihrer Einfachheit, zu jeder Zeit hervorragend in Szene gesetzt, wodurch nicht nur eine Menge Spannung entsteht, sondern auch eine gnadenlose Hetzjagd durch ein raues Land, welches kein Erbarmen kennt. Jedoch macht auch War of the Arrows den Fehler, so wie viele unzählige andere asiatische Historienfilme, anfangs ein wenig zu hastig seine Geschichte einzuführen. Han-min Kim versucht zwar seinen Figuren damit eine gewisse tiefe zu verleihen, letztlich bleibt das Rätsel um den Tod von Nam-yis Vater jedoch ungelöst und auch sein Training zum perfekten Bogenschützen bleibt offen. Was folgt ist ein kurzer Sprung von der Kindheit zum erwachsenen Alter und ein durchaus kurzzeitig verwirrter Zuschauer. Allerdings lässt sich danach der Film viel Zeit für den Aufbau seiner Charaktere, ohne das dadurch zu viele Längen entstehen. Denn findet der Überfall auf das Land erst einmal statt, gibt es fortan fast nonstop Action, die gerade in Bezug auf seine Intensität seines gleichen sucht. Zwar erreicht Regisseur Han-min Kim hierbei niemals das Format eines Hero, dafür sind zu viele Story-Elemente dann zu oberflächlich gehalten, doch durch Musik sowie Spannung wird ein durchaus ebenbürtiges Gefühl aufgebaut, welches den Zuschauer regelrecht in den Sessel presst.
Seien es hierbei die Kulissen, die Kostüme oder letztlich die Action, alles wird bis zur Perfektion hervorragend auf die Leinwand gebracht, wodurch höchste Spannung vorprogrammiert ist. Kein Wunder also, dass die vielen Gefechte, seien sie mit Schwert oder Bogen, grandios inszeniert sind und eine Optik offenbaren, die wirksamer nicht sein könnte. So präsentiert War of the Arrows unter anderem eine durchgehende Hetzjagd über steiles Gelände, Wald sowie Steppe, die mehr als eine halbe Stunde dauert, ohne dass es hier auch nur ein Fünkchen von Langeweile aufkommt. Im Gegenteil, die Spannung ist nervenzerreisend und der Kampf der Bogenschützen wird höchst spektakulär in Szene gesetzt. Brutal, fordernd, gnadenlos, blutig und äußerst eindrucksvoll, gibt es so einen Kampf zwischen Bögen, der selbst Robin Hood neidisch machen würde. Die passende Kamera, unglaubliche Stunts, Slo-Motion-Effekte sowie eine treibende Musikuntermalung sorgen dann für den Rest. Für Actionfans (hier gibt es keine übertriebene Drahtseilakrobatik, sondern authentische Gefechte) ist daher das Werk von Regisseur Han-min Kim mehr als Pflicht. Letztlich trübt nur eine kleine CGI-Szene das Gesamtbild, da hier schlechte Effekte eingesetzt werden, die einen viel zu großen Tiger in die Geschehnisse einbringt. Was bleibt ist dennoch ein fabelhaftes Actiongefühl, das einen nicht so schnell loslässt.