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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Auf einer Wiese im schleswig-holsteinischen Dorf Wacken stehen 75.000 Metal-Fans und stimmen wie ein bombastischer Chor in die Musik ein, die von der Bühne die Weite des Publikumsraums hallt. Der Nachthimmel ist hell erleuchtet von Pyrotechnik und Hunderten von Scheinwerfern. Nicht weit entfernt stehen ein paar Kühe, finden es vielleicht etwas laut, wundern sich aber nicht mehr - denn die Fans kommen jetzt schon seit fast 25 Jahren in ihren kleinen Ort am nördlichsten Rand der Republik…

Kritik

Fragt man im Ausland nach was im jeweiligen Land als typisch deutsch gilt, bekommt man oft Antworten wie: Zuverlässige Autos, Bier, Oktoberfest und Sauerkraut. Doch manchmal wird auch mit Deutschland etwas ganz anderem assoziiert - das Wacken Open Air. Das jährlich in der ersten Augustwoche stattfindende Festival ist bei Metalheads auf der ganzen Welt berüchtigt. In diesem Jahr feiert das Festival sein 25-jähriges Bestehen. Passend dazu läuft ab dem 24. Juli 2014 eine Dokumentation über das „Full Metal Village“ und seine Besucher in den deutschen Kinos an.

Anfang August brechen tausende Musikbegeisterte in ihrer jeweiligen Heimat auf, um eine kleine Gemeinde in Schleswig-Holstein heimzusuchen. Besagte Gemeinde besteht den Rest des Jahres aus knapp 2.000 Einwohnern und wäre sicher nicht erwähnenswerter als andere Gemeinden dieser Größe, dennoch ist Wacken weltbekannt. Die Dokumentation „Wacken 3D“ entführt in eine Welt des Heavy Metal (und seiner Sub-Genre) und zeigt das Festivals aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Der 95-minütige Streifen ist hierbei eine Mischung aus Dokumentation, Behind-the-Scenes Aufnahmen und Live-Konzert. Mit Auftritten von Alice Cooper, Rammstein, Anthrax und Deep Purple, allesamt während des Festivals im Jahr 2013 aufgenommen, kommt Live-Atmosphäre auf. Doch genauso wichtig wie die Bands, sind die Besucher. Das Wacken längst kein regionales und auch kein nationales Phänomen ist, zeigen eine Reihe porträtierter Fans. So verfolgt die Kamera eine jungen Frau aus Taiwan und drei Metallerinnen aus Kanada. Und die sind bei Weitem nicht allein, circa ein Drittel der Besucher kommen aus dem Ausland.

Im Gegensatz zur 2006 erschienen Dokumentation „Full Metal Village“, die die Bevölkerung des Dorfs, nicht aber das Festival zeigt, bietet Wacken 3D somit ein gegenwärtiges Abbild des Festivals. Die Dokumentation verzichtet auf eine Geschichtsstunde und legt den Fokus lieber auf das, was die Festivalorganisatoren bis heute erreicht haben.  Wacken 3D zeigt Zeltplatzrealität und Musikbegeisterung; Schlammschlachten in Slow Motion mit inbegriffen.

Fazit

Die Dokumentation „Wacken 3D“ zeigt den Metalhead als friedliebende Kreatur in freier Wildbahn. Sie ist nicht nur für Fans des Festivals und der Musik an sich, sondern auch zum Abbau von Vorurteilen gegenüber den Langhaarigen gemacht. Wer nach diesem Film die Männer und Frauen in schwarz noch immer für gefährlich und grenznah verrückt hält, hat während der Vorstellung wahrscheinlich geschlafen. Zwar kommt „Wacken 3D“ bei weitem nicht an das Festival in natura heran, zu groß ist dessen Vielfalt, da Wacken 2015, ganz nach dem Motto „Faster Harder Louder“, nach nicht einmal 48 Stunden ausverkauft war, kann man aber die Dokumentation sehr gut als Ersatzprogramm heranziehen.

Kritik: Magnus Knoll

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