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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Bei Christines Beerdigung erfahren ihr Ehemann Bass und ihre Familie fassungslos, dass es Christines letzter Wunsch war, an einem weit entfernten und unbekannten Ort namens Wettelen begraben zu werden. Trotz ihrer anfänglichen Verwirrung beschließen sie, Christines Wunsch zu erfüllen, indem sie sich zu Fuß auf den Weg zur Grabstätte machen.

Kritik

So richtig weiß niemand, wo die titelgebende Tour hingehen soll. Nicht der frisch verwitwete Bas (Peter van den Begin, Antigang: Home Run), der seine verblichene Gattin gemäß deren letzten Wunschs in einem obskuren Ort namens Wettelen begraben möchte. Nicht der sich nur verschwommen an die gewünschte Grabstätte erinnernde Fahrer des Leichenwagens, der nur der Anfang der kuriosen Prozession zu Christines letzter Ruhestätte ist. Und am allerwenigsten der Regisseur, der sein selbstverfasstes Drehbuch mehr an bizarren Bildern ausrichtet als Dramatik.

Letzte ist nahezu abwesend in Dimitri Verhulsts (Die Beschissenheit der Dinge) sarkastischem Spielfilm-Debüt, das über die beschriebene Prämisse kaum hinauskommt. Das wäre nicht weiter dramatisch - im wortwörtlichen Sinn - hätte der prätentiöse Plot nur halbwegs Interesse an seinen kuriosen Charakteren. Doch Bas und die stetig wachsende Scharr Verwandter und Bekannter bleiben eindimensionale Exponate, die abseits des theatralen Trauermarschs augenscheinlich genauso wenig ein Leben haben wie Christine. Deren Existenz sollte nach den Beisetzungsgästen zu urteilen eine ziemlich abenteuerliche gewesen sein.

Dem Publikum mehr davon zeigen will Verhulst allerdings nicht. Dafür kann er sich kaum sattsehen an der pantomimischen Parade. Zu der gehören unter anderem ein Kamel, ein Ausdruckstänzer und ein klapperiger Rollstuhl, der für allerlei abgestandenen Ableismus herhalten muss. Das gewitzte Groteske und generische Geschmacklosigkeit nicht das Gleiche sind, erfasst die illustrative Inszenierung ebenso wenig wie den Unterschied zwischen Minimalismus und Makulatur. Der taktlose Totentanz versteht seine makaberen Motive noch weniger zu nutzen als das etablierte Ensemble.

Fazit

Laut eines Interviews drehte der in seiner belgischen Heimat als Schriftsteller bekannte Dimitri Verhulst seinen ersten Kinofilm, um zu verhindern, dass jemand seine Buchvorlage verschandele. Und wahrhaftig: das gelingt ihm vorbildlich allein. Die soliden Schauspielenden bemühen sich vergebens, der seelenlosen Staffage persönliches Profil zu verleihen. Selbst die krampfhaft um Originalität bemühten Szenerien sind ermüdend konventionelle Kopien. Dass eine Geschichte sich nicht für ein Buch eignet, heißt eben noch nicht, dass sie ein Film sein sollte.

Kritik: Lida Bach

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