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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Isabelle und Gérard kommen zu seinem ungewöhnlichen Treffen im kalifornischen Death Valley zusammen. Sie haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen und sind auf eine Einladung ihres Sohnes Michael hin gekommen, die sie sechs Monate nach dessen Selbstmord erhalten haben.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die beiden sind schon ein mehr als ungewöhnlicher Anblick vor der Kamera. In Valley of Love – Tal der Liebe spielen Gérard Depardieu (United Passions) und Isabelle Huppert (Liebe) nach 35 Jahren wieder gemeinsam in einem Film mit. Auf der einen Seite ist Huppert, die mit ihrer dünnen Figur, der sanften Stimme und dem weichen Gesicht eine geradezu zerbrechliche Sanftmütigkeit ausstrahlt. Depardieu hingegen könnte kaum einen größeren Kontrast zu Huppert darstellen mit seinem wuchtigen Auftreten, das aus dem kugelrunden Bauch, der markanten Knollennase und den langen Haaren resultiert. 

Jeder für sich ist nichtsdestotrotz eine unbestreitbare Schauspielgröße und den beiden im Zusammenspiel zuschauen zu dürfen, ist das größte Geschenk, das der Film seinen Zuschauern bereitet. Auch wenn ab und an mal ein paar Nebenfiguren für kurze Zeit auftauchen, dominieren Depardieu und Huppert jede Szene und nehmen den Raum, der ihnen von der Kamera gewährt wird, vollkommen für sich ein. In der Geschichte von Valley of Love – Tal der Liebe waren beide vor langer Zeit ein Paar, die einen Sohn zur Welt brachten. Diesen schickten sie allerdings in dessen Jugend in ein Internat, woraufhin er sich im Erwachsenenalter nach San Francisco begab und mit den Eltern, die längst getrennt lebten, kaum noch Kontakt hatte. Dass sich die beiden Schauspieler, die im Film ebenfalls Schauspieler verkörpern und ihre realen Vornamen übernehmen, in das kalifornische Death Valley begeben, hat einen bestürzenden Hintergrund. Ihr Sohn hat Selbstmord begangen und beiden Elternteilen einen mysteriösen Brief hinterlassen, der ihnen versichert, dass sie Michael kurz wiedertreffen können, wenn sie sich zu festgelegten Zeiten an bestimmten Teilen im Death Valley aufhalten. 

Regisseur Guillaume Nicloux (Die Nonne) hat mit seinem Werk eine ambitionierte, nicht immer leicht zu erfassende Version eines Beziehungsdramas geschaffen, in das er Meta-Elemente genauso einbringt wie rätselhafte Mystery-Anleihen sowie Anflüge spiritueller Untertöne. Im Kern funktioniert der Film als ausgiebige Auseinandersetzung einer verflossenen Liebe, bei der beide Parteien Vergangenes Revue passieren lassen, sich mit der unausweichlichen Schuldfrage beschäftigen, ob sie am Tod ihres Kindes nicht womöglich mitverantwortlich sind und was sie mit der gemeinsamen Situation anfangen sollen, in der sie sich aktuell befinden. Nicloux ergründet das Verhältnis seiner Hauptfiguren mit ausführlichen Dialogsequenzen, die durch das Setting zusätzliche Intensität erhalten. Mitten in der Wüste, wo sich die Figuren einfinden, kochen die Emotionen schnell über, denn die allgegenwärtige, flirrende Hitze, durch die sich Depardieu beispielsweise dauerhaft verschwitzt und extrem schwerfällig bewegt, hat einen gewaltigen Einfluss auf das ehemalige Pärchen. 

Als durchaus kontrovers gestaltet sich schließlich das finale Drittel des Films, in dem Valley of Love – Tal der Liebe zunehmend mit übernatürlichen Vorfällen und surrealen Irritationen aufwartet. Die Art und Weise, wie Nicloux seine Geschichte zu einem recht eindeutigen Höhepunkt führt, welcher gleichermaßen bewegend wie verwirrend ist, dürfte bei vielen für Unverständnis sorgen. Gerade diese auffälligen Details und mitunter deplatziert wirkenden Ideen sind es aber letztlich, die dem Streifen eine schwer zu beschreibende Aura verleihen, die ihn von gewöhnlichen Dramen mit ähnlicher Thematik abhebt und bei Einsetzen des Abspanns zum Nachdenken anregt.

Fazit

Ein leicht bekömmlicher Film ist Valley of Love – Tal der Liebe keineswegs, denn Regisseur Guillame Nicloux vereint bewegende Dramatik, surreale Mystik und provokante Meta-Elemente zu einem Beziehungsdrama der besonderen Art. Getragen wird der Film neben der hitzigen Intensität des Settings im kalifornischen Death Valley von Isabelle Huppert und Gérard Depardieu, zwei in die Jahre gekommene Schauspielgrößen, die jede Szene mit starker Präsenz an sich reißen.

Kritik: Patrick Reinbott

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