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Basierend auf dem Buch "The Snowden Files" des britischen Journalisten Luke Harding realisiert Oliver Stone einen Film über den Whistleblower Edward Snowden.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nach knapp 4 Jahren meldet sich Regisseur Oliver Stone zurück auf der Kinoleinwand, diesmal mit der Geschichte von Whistleblower Edward Snowden. Stone, der bereits 3 Oscars in seiner Vitrine stehen hat, darunter zwei als Best Director für Platoon und Born on the 4h of July, scheint auf den ersten Blick perfekt zu sein, um das Leben Snowdens als unterhaltsamen, leicht überzeichneten Politthriller zu inszenieren und, soviel sei bereits gesagt, dies gelingt ihm im Grunde auch ganz ordentlich.

Snowden umreißt grob den Werdegang der Titelfigur, angefangen bei seiner Ausbildung im Militär, über den Quereinstieg beim CIA, bis hin zur Arbeit für die NSA. Als Rahmenhandlung dient dabei das berühmte Interview in Hongkong mit den Journalisten Glenn Greenwald, Ewen MacAskill und Laura Poitras. Besagtes Interview, welches in der Doku Citizenfour festgehalten wurde, gewann im übrigen 2015 den Oscar als bester Dokumentarfilm. Wer also über Snowden, seine Motivation und die ganze NSA-Affäre genaueres erfahren möchte, dem sei die Doku wärmstens ans Herz gelegt.

Stone verpackt in seiner Version natürlich auch die Fakten, die Snowden selbst geliefert hat, doch um das Ganze als Hollywood-Blockbuster aufzuhübschen, sind im Film alle Figuren leicht überzeichnet, oder schlichte Stereotypen, die nur selten an echte Menschen erinnern.

Bestes Beispiel dafür ist der Chef vom CIA, gespielt von Rhys Ifans. Der zum Frühstück kleine Kinder verspeist und abends süße Hundewelpen von der Golden Gate Bridge wirft, so zumindest wird seine Figur dargestellt, was aus narrativer Sicht zwar Sinn ergibt, stellt er und das System, für das er steht, doch den klaren Antagonisten im Film dar, doch durch diesen starken Kontrast zwischen Gut und Böse wirkt der Film mehr wie eine Geschichte, als wie eine Wiedergabe realer Fakten.

Verschenktes Potential gibt es ebenfalls bei Snowdens langjähriger Freundin Lindsay Mills, gespielt von Shailene Woodley. Zwar gibt sich Woodley, die den meisten wohl als Protagonisten der Divergent-Filme ein Begriff ist, alle Mühe die Rolle der belanglosen Freundin mit etwas Inhalt zu füllen, doch leider ist ihre Figur so dermaßen nach Schema F geschrieben, dass man ihren gesamten Dialog im Grunde auch durch leere Phrasen ersetzen könnte. Die Figur von Lindsay Mills wird so nur zu einem weiteren inszenatorischen Mittel, um den Kontrast zwischen der geheimen Welt von CIA und NSA auf der einen, und der normalen Welt auf der anderen Seite zu verdeutlichen und um der Figur von Snowden eine feste Konstante in jener Welt zu geben.

Kommen wir nun aber zum eigentlich Star der Show: Joseph Gordon-Levitt.

Der Mann trägt schlicht und ergreifend den gesamten Film auf seinem Rücken, schließlich dient der gesamte Supporting Cast nur dazu, um die Figur Edward Snowdens zu etablieren und dementsprechend braucht es auch einen verdammt guten Schauspieler, um diese Charakterrolle adäquat umzusetzen. Zum Glück spielt Gordon-Levitt hier gewohnt erstklassig, in diesem Film vor allem non-verbal. Der Unterschied zum gehetzt wirkenden Snowden in Hong Kong, der zur jeder Sekunde damit rechnet das sein Hotelzimmer gestürmt wird und dem lebensfrohen Snowden zu Beginn seiner CIA Karriere könnte größer nicht sein. Im Gegensatz zu den restlichen Figuren wirkt Snowden dabei jedoch zu jedem Zeitpunkt wie ein realer Mensch, da Stone nicht den Fehler macht die Figur als den strahlenden Helden hochzustilisieren, sondern ihn als einen ganz normalen Bürger darstellt, der sich dazu entschieden hat das moralisch Richtige zu tun.

Kommen wir nun jedoch zur Gretchenfrage: Kann die Geschichte über den Werdegang von Edward Snowsden über 135 Minuten den Zuschauer unterhalten, oder ist man besser bedient sich die anspruchsvollere Doku Citizenfour anzusehen. Eine durchaus schwierige Frage, denn im Kern unterhält Snowden die Zuschauer schon ganz gut, was jedoch mit dem Fakt einhergeht, dass das Drehbuch in erster Linie die typischen Motive des Politthriller Genres aufgreift und sie nach Schema F im Film umsetzt. Dadurch ist der Film zwar über die volle Laufzeit unterhaltsam, bietet aber ansonsten wenig originelles um Langfristig in den Köpfen zu bleiben.

Fazit

Mit "Snowden" gelingt es Oliver Stone leider nicht an alte Erfolge anzuknüpfen, dafür wirken viele Figuren einfach zu überzeichnet und die Geschichte zu generisch, um einen dauerhaften Eindruck zu hinterlassen. Dank der tollen Show von Joseph Gordon-Levitt und dem durchaus aktuellen Thema kann man sich den Film dennoch ohne Bedenken ansehen, nach der Welle an hirnlosen Sommerblockbustern ist dies zumindest ein Film, der wieder Lust auf Kino macht. Wer sich hingegen einzig und allein über die NSA-Affäre und die Figur Edward Snowdens informieren möchte, der kommt nach wie vor nicht an der großartigen Doku "Citizenfour" vorbei.

Kritik: Sebastian Pierchalla

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