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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Fai (Nick Cheung) hat ein hartes Leben hinter sich: Als ehemaliger Boxchampion müsste er eigentlich gefeiert werden, doch aufgrund von Betrug, Mafia sowie Flucht, kämpft er heute eher ums Überleben. Und so flieht er aufgrund von Wettschulden nach Macao, wo er bei Wang Mingjun (Mei Ting) und ihrer Tochter Leung Pui-dan (Crystal Lee) unterkommt und als Putzkraft wie Trainer in einem Fitnessstudio anfängt.Währenddessen trifft er dort auf den ambitionierten Lin Siqi (Eddie Peng), der unbedingt das Preisgeld bei einem kommenden Mixed-Martial-Arts-Wettkampf gewinnen möchte. Es entsteht eine Freundschaft sowie eine Schüler-Meister-Beziehung, die jedoch bald auch ihren Tribut fordert...

Kritik

Hongkongs Glanzzeiten sind nun wahrlich schon lange vorbei: Doch anstatt in Resignation zu versinken oder sich dem Action-Konkurrenten Hollywood zu ergeben (oder gar dem chinesischen Festland), erfinden sich die Regisseure der einstigen britischen Kolonie immer wieder selbst neu. So nun auch Regisseur Dante Lam, der bislang eher weitestgehend als routinierter Action-Spezialist galt ("The Viral Factor", "The Sniper", "The Stool Pigeon") und vor allem auf visueller Ebene seine Stärken besaß. Mit seinem neuen Film "Unbeatable" (OT: "Ji zhan") zeigt er allerdings eine Renaissance. Denn wo vorher besonders Martial-Arts oder ausufernde Action-Sequenzen im Vordergrund standen, gibt es nun eine eindringliche wie bewegende Geschichte, die gerade durch seine vielschichtigen Charaktere zu gefallen weiß. Und somit bietet die Handlung rund um Mixed-Martial-Arts, die Dämonen der Vergangenheit sowie dem Kampf um den eigenen Respekt eine unglaublich dichte Erzählung, die einem "Warrior" in nur wenigen Punkten nachsteht.

Dies ist vor allem der mehr als gelungenen wie überraschenden Story von "Unbeatable" zu verdanken. Denn Regisseur Dante Lam gelingt es gleich mehrfach den Zuschauer auf die falsche Fährte zu locken. So geht es in dem Film zwar um Mixed-Martial-Arts (einer wahrlich umstrittenen Kampfkunst, die gerade durch das teils brutale Legend Fighting Championship in Asian in der Kritik steht) und dem Kampf gegen sich selbst, doch der Fokus liegt viel eher im Bereich des menschlichen. Zwar sorgt ein mehr als fragwürdiger (wie gar unnötiger) Einstieg in die Story für einige Verwirrungen, doch danach entfaltet sich durch die beiden Protagonisten Fai (Nick Cheung) und Lin Siqi (Eddie Peng) ein emotionales Wechselspiel, welches gleich mehrfach grandiose wie äußerst bewegende Szenen hervorruft. Dies liegt an der fantastischen Figurenzeichnung, die dafür sorgt, dass sich alle Charaktere im Laufe der Handlung nachvollziehbar weiterentwickeln und somit auch für die nötige Spannung sowie Bodenständigkeit sorgen. Ein recht eigensinniger wie leichter Humor sorgt zudem dafür, dass  "Unbeatable" stark im Gedächtnis bleibt, ohne zu schwer zu wirken.

Gerade Fai (Nick Cheung) und Lin Siqi (Eddie Peng) haben unterdessen kein einfaches Leben: Während Fai vor allem mit seiner düsteren Vergangenheit kämpft und einfach ein Weg zum überleben sucht, und hierbei auf Pui-dans Familie trifft die ebenfalls mit Dämonen zu kämpfen hat, ist Lin Siqi ein naiver aber liebender Sohn, der einzig versucht, es seinem zerbrochenen Vater recht zu machen. Dies liefert eine starke Ausgangslage, die sich im Laufe der 122 Minuten aber mehrmals wandelt, sodass hier weder Pathos noch zu viel typische Sport-Glorifizierung zu finden sind. Im Gegenteil: Mehr als einmal macht "Unbeatable" einen harten Schnitt und wirft die Protagonisten in die raue Realität zurück. Während so gerade die ersten Kämpfe außerhalb des Ringes stattfinden, folgt anschließend eine perfekt inszenierte Wettkampfstory, die ebenfalls zu begeistern weiß. Seien dies die schweißtreibenden Trainingseinlagen (mit passender Untermalung von "The Sound of Silence" von Paul Simon) oder die anschließenden äußerst intensiven Käfig-Fights, die ein weiteres Highlight darstellen. Denn hier wird mehr als nur einmal wirklich zugeschlagen. Dies zusammen mit vielen gut getimten Schnitten, einer schnellen Inszenierung sowie einer stets nahen Kamera, ergeben Fights, die den Zuschauer jeglichen Schmerz mitfühlen lassen. Egal ob Punch, Hebel oder gar Bruch. Hier liefert Regisseur Dante Lam grandiose wie atmosphärische Metaphern für Mut, Aufopferung, Respekt sowie den Kampf gegen sich selbst. Selten gibt es so etwas packendes im Kino zu bestaunen.

Dies liegt allerdings auch an der unglaublichen Performance von Nick Cheung, der mit seinen 46 Jahren eine körperliche Präsenz darstellt, die fast unglaublich wirkt. Doch auch abseits der intensiven Trainingseinlagen oder der Fights, liefert Cheung ein Schauspiel ab, welches alle Facetten des Films gekonnt aufgreift. Egal ob Verzweiflung, falsche Freude, Wut oder gar Liebe. Zwar ist hierbei Eddie Peng, auch aufgrund seiner Rolle, auf verlorenem Posten, kann dafür aber dennoch durch seine Choreografie sowie den Einsatz punkten. Zwei weitere gelungene Besetzungen sind zudem Andy On ("True Legend") als skrupelloser MMA-Fighter sowie die 10-jährige Crystal Lee als Leung Pui-dan. Während ersterer als perfekter Bösewicht fungiert, kann Lee gerade durch ihr sensibles Schauspiel und die Verbindung zwischen Kampf sowie Drama überzeugen.

Fazit

Trotz im Kern sehr konventionell wirkender Geschichte sowie eines recht unnötigen Einstiegs, ist "Unbeatable" eines der bewegendsten Box-Dramen der letzten Jahre. So liefert Nick Cheung eine unglaublich dichte Performance ab, während die MMA-Fights einem "Warrior" in nichts nachstehen. Doch auch abseits davon ist das sensible wie bewegende Drama durch die emotionale Tiefe mehr als nur einen Blick wert.

Kritik: Thomas Repenning

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