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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Es ist Weihnachten in der charmanten Kleinstadt! Bürgermeisterin Carole hilft den Einwohnern, damit die Gemeinde in festlicher Stimmung erstrahlt, während ihr treusorgender Gatte Alain die Feierlichkeiten an Heilig Abend zu Hause organisiert. Doch als die Kinder eintreffen, schwinden schon bald alle Hoffnungen auf ein friedliches Weihnachtsfest. Denn alle Familientraditionen werden in Frage gestellt: Der gute Wein ist nur dann akzeptabel, wenn er aus biologischem Anbau stammt, das Licht für den Weihnachtsschmuck muss aus bleiben und Alains geliebte Gänseleberpastete ist tabu. Nicht nur auf der Erde, sondern auch am Familientisch heizt sich das Klima spürbar auf. Außerdem warten alle auf die große Neuigkeit, die die älteste Tochter verkünden soll.


Kritik

Schaut man als Kritiker*in regulär die Filme der kommenden Wochen und Monate, zeigen sich bei denen manchmal Muster, die denen, die nur gelegentlich ins Kino gehen, eher entgehen. Das gilt besonders für das Feiertagsprogramm mit dessen alljährlichem Anstieg heimeliger Familienkomödien. Wie Jeanne Gottesdieners Fließband-Feiertagsfilm, dessen dem äußeren Anstrich nach herzerwärmender Humor tatsächlich eher das genaue Gegenteil ist. Mit einvernehmlichem Nicken zu einem bigotten Publikum wird über so kuriose „Trends“ wie Bio oder Vegetarismus gelästert. 

Dem gleichen narrativen Muster spießbürgerlichen Spotts über idealistische Intentionen jüngerer Generationen und verbohrter Verärgerung darüber, dass sich manchmal Dinge ändern - ob das Weihnachtsessen, Umgangssprache oder Wohnkonzepte - folgte zuletzt Alter weißer Mann und mehr noch Der Spitzname. Zweiter ist das Sequel eines Sequels eines Reamkes, dessen französisches Original augenscheinlich der Handlung als Vorbild diente. Familienvater und Osteopath Alain (Didier Bourdon, Concorico) ringt in den Weihnachtstagen mit den unterschiedlichen Wünschen von Gattin Carole (Noémie Lvovsky, Juliette im Frühling) und den Kindern.

Carol fürchtet um ihre Wiederwahl zur Bürgermeisterin, Tochter Sarah (Alice Daubelcour) bringt ihren philanthropische Phrasen säuselnden Partner Balthazar (Christophe Montenez, Der Sommer mit Anaïs) mit, die Jüngste Noa (Janaina Halloy, Inexorable) errichtet im Garten ein Tierheim für verwaiste Schweine und Sohn David lebt weiter auf Kosten seiner Eltern, die es sich natürlich leisten können. Weltfremd ist nicht nur der allseitige Wohlstand, sondern die Witze. Die zielen auf Bio-Kost, Vegetarismus und Yoga, als wäre es Weihnachten 1974. entsprechend verstaubt sind die Pointen.

Fazit

Dass Jeanne Gottesdiener ihr klischeelastiges Szenario nach einem Schema abspult, das in auffällig ähnlicher Weise zwei hiesige Komödien bedienen, enthüllt bedrückend die sich darin spiegelnde gesellschaftliche Grundhaltung. Die mit der ignoranten Irritation ihres Hauptcharakters sympathisierende Inszenierung echauffiert sich statt über Gendern eben über Mülltrennung und Tiny-Houses. Wer darüber schmunzelt, stört sich sicher nicht an den stereotypen Charakteren, Seifenopern-Settings und komödiantische Konflikte um umgeklebte Etiketten auf dem Festtagsbraten. Fader Feiertagsklamauk mit dem Charme einer TV-Produktion von 1982.

Kritik: Lida Bach

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