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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Franzose Lucien wird angeheuert, den Gangsterboss Kovacs in Los Angeles aus dem Weg zu räumen. Doch kaum ist der Auftrag ausgeführt, ist ihm selbst ein Killer auf den Fersen. Er muss untertauchen und findet in der Rotlicht-Bardame Nancy eine Verbündete.

Kritik

Ein Franzose in L.A.: Bei Brutale Schatten (Un homme est mort) handelt es sich zwar immer noch um eine französisch-italienische Co-Produktion, Krimi- und Gangsterfilmspezialist Jacques Deray (Borsalino) verlegt die Handlung jedoch in die Stadt der Engel, die abermals wenig christliche Nächstenliebe versprüht. Sein Protagonist ist der eingeflogen Hitman Lucien (Jean-Louis Trintignant, Das Netz der tausend Augen), dem als „Außenseiter“ ein besonders brisanter Job zu Teil wird: Sein Ziel ist der hochrangige Mafia-Boss Kovacs. Die Ausführung gestaltet sich dabei erstaunlich unkompliziert. Mit falscher Identität ausgestattet spaziert er einfach zur Tür dessen luxuriösen Anwesens in Beverly Hills herein, betätigt den Abzug und ist postwendend wieder auf den Heimweg.

Ein Kinderspiel, doch das große Risiko bei dem Job war eh nie die Durchführung, sondern die zu erwartenden Konsequenzen. Deswegen sollte es wohl kein Einheimischer erledigen, aber dieser unmittelbare Gegenschlag riecht schon gewaltig nach einem Double-Cross. Noch vor dem Flughafen lauert ihm bereits ein Vollstrecker (Roy Scheider, Der weiße Hai) auf. Lucien kann entkommen, aber da man vermutlich auch in der Heimat auf ihn warten würde, bleibt ihm nur vor Ort unterzutauchen. Eine Verbündete findet er in Nancy (Ann-Magret, 52 Pick-Up), der Bardame eines schmierigen Rotlichtclubs. Mit ihrer Hilfe versucht er an neue Papiere zu kommen, aber sein Verfolger sitz ihm weiterhin unnachgiebig im Nacken. Der Verdacht liegt nahe, dass Lucien von vorneherein nur als Kanonenfutter gedacht war, da der Auftrag wohl aus dem nächsten Umfeld des Zielobjektes kam. Denn nun ist Kovacs‘ Sohn Alex (Umberto Orsini, Ludwig II) der Pate und hat Jackie (Angie Dickinson, Point Blank), die „Witwe“ seines Vaters, als neue Partnerin an seiner Seite. Die Flucht nach vorne entwickelt sich nach und nach zur Wohl einzig sinnvollen Option.

Die Rolle des wortkargen Einzelgängers beherrscht Jean-Louis Trintingnat nicht erst seit seinem legendären Auftritt als Silence in Leichen pflastern seinen Weg. Mit seinem US-Kollegen Roy Scheider liefert er sich ein Duell auf Augenhöhe und Regisseur Jacques Deray gelingt es insgesamt recht gut, die kühle Präzision des französischen Gangsterfilms mit den Eigenarten des ruppigen New Hollywood-Kinos zu vereinen. Mehr als einmal fühlt man sich an die Werke von Sam Peckinpah (Getaway) erinnert, der zur damaligen Zeit auf dem Zenit seines Schaffens war. Einsilbige, verwegene und doch irgendwo unter der harten Schale traurig und einsam wirkende Mannsbilder und ihre weiblichen Weggefährtinnen, die sich zwar nie in den Mittelpunkt drängen, dennoch eine ganz entscheidende Rolle in der Konfrontation der Alphamännchen einnehmen. An dieses amerikanische „Vorbild“ kommt Brutale Schatten vor allem in Sachen Intensität und Durchschlagskraft zwar nie heran und ist sicher nicht das kreativste Exemplar aus dem Unterwelt-Großstadtdschungel von Los Angeles, wirft aber gerade aus der europäischen Perspektive den ein oder anderen sarkastischen Blick auf das Treiben jenseits des großen Teichs. Wenn die Kameras laufen, sieht jeder seine 15 Minuten Ruhm in greifbarer Nähe.

Fazit

Gradliniges, schnörkelloses Hitman-Kino mit internationalem Flair und einiger hervorragenden Besetzung. Hinterlässt sicherlich aufgrund seines zu geringen Alleinstellungsmerkmals keinen ernsthaft bleibenden Eindruck, für Genre-Freude aber durchaus ein empfehlenswerter Zeitvertreib.

Kritik: Jacko Kunze

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