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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Zwei trauernde Männer kommen sich in einer Selbsthilfegruppe näher und schließen eine ungewöhnliche Freundschaft.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn ein Film das Publikum mit einer Prämisse lockt, die klingt, als ob Yorgos Lanthimos auf eine konventionelle RomCom angesetzt worden wäre, darf man dann erwarten, dass er sich zumindest pro forma damit auseinandersetzt? Nein, impliziert die zweite Spielfilm-Inszenierung James Sweeneys (Straight Up),der auch in seiner Hauptrolle als kürzlich seines eineiigen Zwillings beraubter Dennis Erwartungen lieber weckt als erfüllt. Diese Taktik jedenfalls ist die Basis seiner Freundschaft mit Roman (Dylan O’Brien, Caddo Lake).

Auf den ersten Blick und auch den zweiten sind die der intellektuell simpel gestrickte Sims-Fan und der verschlagene Graphic Designer die letzten, denen die Gesellschaft des jeweils anderen guttun sollte. Aber das tut sie, nachdem die beiden einander in einer Selbsthilfegruppe für Menschen, deren Zwillingsgeschwister verstorben ist, begegnen. Allerdings enthüllt die prätentiöse Inszenierung nach dem ausführlichen Prolog, dass beider Treffen keinesfalls zufällig war und Dennis Romans Bruder Rocky (ebenfalls O’Brien in einer erstaunlichen Transformation) nicht nur kannte. 

Die dramaturgisch kaum relevante Selbsthilfegruppe dient lediglich als Initiator einer zugleich wortwörtlichen Bromance. Für den hardcore-straighten Roman und seinen twinky Kumpel Dennis ersetzt der jeweils andere Rocky. Allerdings war Rocky für Roman Bruder und für Dennis Lover. Ausmaß und Aufwand von Dennis Komplott mit dem Ziel, sich an Romans Nähe fetischistisch aufzugeilen und zugleich ein lebenslanges emotionales Vakuum zu füllen, sind mehr creepy als komisch. Wie die abgeschmackten Gags und latente Misogynie der pathologischen Cringe-Comedy.

Fazit

5.5

Ob James Sweeneys zynische Zwillingsstory eine missglückte Komödie ist, die eigentlich ein Thriller werden sollte, oder umgekehrt, ist letztlich egal. Fest steht, dass die überkonstruierte Handlung als keines der Genres richtig funktioniert. Der auf Fremdscham abzielende Humor verhindert Spannung. Gleichzeitig ist die skrupellose Manipulation und Fixierung des vom Regisseur und Drehbuchautor selbst verkörperten Hauptcharakters zu unangenehm, um darüber zu lachen. Überzeugendes Schauspiel und eine zukünftig garantiert kopierte Halloween-Kostümidee können die unausgewogene Inszenierung nicht ausgleichen.

Kritik: Lida Bach

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Kommentare

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