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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die beiden besten Freunde Tucker (Alan Tudyk) und Dale (Tyler Labine) sind auf dem Weg zu ihrer neuerworbenen Ferienhütte. Das Ziel: Das marode Haus renovieren, ein paar große Fische angeln und nebenher ein paar Bier trinken. Als beide an einer Tankstelle halten, treffen sie dort auf eine Gruppe College-Studenten, die ihrerseits ebenfalls auf dem Weg in den Wald sind, um dort richtig die Sau raus zulassen. Als sich die beiden Fraktionen später im Wald wiedertreffen, folgt ein Missverständnis dem nächsten. Plötzlich sehen sich Tucker und Dale mit einer Horde selbstmörderischen Teenies konfrontiert, die ihrerseits die beiden für wahnsinnige Mörder halten. Nur die Studentin Allison (Katrina Bowden), scheint die Situation lösen zu können.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wer den Namen Tobe Hooper kennt, der dürfte sich im Horror-Genre heimisch fühlen. Immerhin hat der gebürtige Texaner mit Filmen wie Poltergeist oder Brennen muss Salem Ende der 70er Jahre den Grundstein für eine Reformation des Genres gelegt, der auch heute noch viele Filmemacher beeinflusst. Sein wohl bedeutendstes Werk ist Blutgericht in Texas, auch bekannt als The Texas Chainsaw Massacre, aus dem Jahre 1974, welches gleich eine ganze Reihe von Nachahmer-Slasher-Filmen nach sich zog. Die Mixtur ist dabei denkbar einfach: Ein einsamer Wald im amerikanischen Hinterland, ein paar verrückte Hillbillies sowie eine Gruppe unschuldiger Teenies, die der Reihe nach spektakulär über den Jordan gehen. Nach unzähligen Aufgüssen wie Hügel der blutigen Augen oder der Wrong Turn-Reihe, hat sich dieses Schema jedoch selbst ins Abseits gestellt. Nun wagt sich der ehemalige Filmstudent Eli Craig in seinem Regie-Debüt Tucker & Dale vs. Evil genau an diese Thematik. Doch anstatt erneut die alte Geschichte durchzukauen, dreht Craig den Spieß einfach mal um.

Was Regisseur Eli Craig in seinem Leinwand-Debüt erschafft, lässt sich als Parodie und gleichzeitige Hommage an alte Slasher-Filme der Tobe Hooper Zeit betiteln. So sind die Motive klar, die Figuren platziert sowie die Kulissen eindeutig. Was jedoch in den 89 Minuten knalliger Horror-Unterhaltung folgt, dürfte für ziemliche Überraschung sorgen. Anstatt das klassische Feindbild eines amerikanischen Hinterwäldlers à la Beim Sterben ist jeder der Erste oder Die letzten Amerikaner zu verwenden, schickt Craig mit Tucker und Dale zwei durch und durch liebenswerte Figuren in das Geschehen, welche die sympathiepunkte deutlich auf ihrer Seite haben. Die College-Studenten dagegen, sind genau das Gegenteil ihrer eigentlichen Funktion. Sie sind böse, falsch, durchtrieben mit Vorurteilen und maßlos Arrogant. Daraus ergibt sich eine Kette großer Missverständnisse, die  für glorreichen Horror-Spaß aller erster Klasse sorgen.

Die Umkehr der kompletten klassischen Szenerie sorgt ebenfalls dafür, dass sich Regisseur Eli Craig in seinem Werk vollends austoben und ausprobieren kann. Nach einer sehr kurzen Einführung der Figuren, startet er deshalb auch schnell mit dem Spiel der Erwartungen. Traditionelle Elemente werden unterlaufen,  unerwartete Elemente in den Vordergrund gestellt. Hieraus resultiert eine wahre Anreihung von glorreichen Momenten, die urkomischer kaum sein könnten. So ist für Tucker und Dale ihr Ferienhaus ein schönes altes renovierungsbedürftiges Gebäude, für die Teenies aber die Hölle auf Erden und der Ursprung allen bösen. Craig nimmt so Stück für Stück alte Horror-Vorstellungen, Klischees und Einstellungen auseinander und zieht sie grandios durch den Kakao. Erst zum Finale hin, greift Tucker & Dale vs. Evil die bewährten Motive auf und endet schlussendlich in einem wahrem Michael Myers Finale. Hier weicht Craig von seiner eigenen Spur ab, was zwar für Spannung sorgt, jedoch etwas die Illusion einer Dekonstruktion zerstört. Was vorher selbst parodiert wurde, wird nun freizügig ausgelebt.

Für Splatter wird allerdings regelmäßig gesorgt. In bester Final Destination-Tradition sterben die College-Studenten der Reihe nach spektakulär durch skurrile Unfälle.  So endet manch einer aufgespießt an einem Ast, von Kopf bis Fuß geschreddert oder als lebende Fackel. Mit reichlich Blut, Gore und einer Menge schwarzen Humor werden hier vor allem Genre-Fans deutlich ihren Spaß haben. Ebenfalls gelungen sind die Kulissen, die zwar stets schlicht sind, doch immer ihre Herkunft wiederspiegeln. Ein von Nebel durchzogener Wald, eine unheimliche Holzhütte sowie passend zum Finale ein verlassenes Sägewerk sorgen für das richtige Ambiente. Untermalt wird das ganze dabei regelmäßig durch humorvolle Dialoge, die passend das jeweilige Geschehen persiflieren.

Warum Tucker & Dale vs. Evil so wunderbar funktioniert, liegt zum Großteil an dem namensgebenden Duo. Die Chemie zwischen Tyler Labine und Alan Tudyk passt hervorragend. Gegenseitig spielen sie sich die Bälle zu, liefern passende Mimik und Gestik und ergeben so ein liebenswertes Paar, was der Zuschauer durchaus gerne wiedersehen würde. Tyler Labine ist mit seiner Größe und dem Vollbart von Natur aus unheimlich, welches er in diesem Szenario perfekt ausspielen kann. Aber auch Alan Tudyk, vor allem bekannt aus der Serie Firefly und dem dazugehörigen Kinofilm Serenity, liefert eine ausgezeichnete Darstellung ab. Neben den beiden kann nur noch die bezaubernde Katrina Bowden auftrumpfen. Ihre liebenswürdige Art, sorgt stets für Abwechslung zwischen den rauen allerlei des Horror-Festes. Der restliche Cast dient meist nur als Opfer des Schauspiels, was ein deutliches Profil oder hohe schauspielerische Leistung deutlich vermissen lässt.

Fazit

Regisseur Eli Craig schafft mit seinem Leinwand-Debüt einen Film, der gleichzeitig eine Hommage an längst vergessene Tage darstellt, aber ebenfalls als eine Parodie auf die aktuelle Situation des Genres gewertet werden kann. "Tucker & Dale vs. Evil" ist hervorragende Horror-Unterhaltung, die mit den Erwartungen der Zuschauer spielt, diese über den Haufen wirft und mit passendem Humor sowie einem äußert sympathischen Duo aufwarten lässt. Für Freunde des Splatters ebenso geeignet, wie für reine Fans glorreicher Komödien. Wer schon bei "Shaun of the Dead" beherzt mitlachen konnte, wird die beiden Hinterwäldler Tucker und Dale lieben.

Kritik: Thomas Repenning

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