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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als Teenager soll Thomas den Tod eines Kindes verschuldet haben. Nach acht Jahren wird er aus der Haft entlassen und nimmt unter neuem Namen in seiner Heimatstadt in der Kirche eine Stelle als Orgelspieler an. Doch noch immer plagen ihn Schuldgefühle. Nach einiger Zeit findet er aber bei der Pastorin Anna und ihrem kleinen Sohn Jens wieder neuen Lebensmut. Eines Tages erkennt ihn Agnes, die Mutter des toten Kindes, wieder. Diese wird, wie Thomas, seit damals von ihren Erinnerungen geplagt.

Kritik

Der Bach fließt ruhig, als Thomas (Pal Sverre Valheim Hagen) den leblosen Kinderkörper darin treiben lässt. Es war ein Unfall. Doch durch einen unglücklichen Zufall erscheint der Tod des Kindes wie ein Mord. Der Fall, der im Zentrum von Erik Poppes bemühtem Drama steht, basiert auf einem Irrturm. Im Zentrum des dramatischen Sturms steht ein Nichts. Als Jugendlicher hat der Hauptcharakter mit einem Komplizen den Kinderwagen geklaut. Der kleine Junge darin ist in seinem Beisein tödlich verunglückt. Jahre später wird der junge Mann aus dem Gefängnis entlassen. Obwohl die geringe Strafe darauf schließen lässt, dass er höchstens wegen Totschlags verurteilt wurde, wird er von der Öffentlichkeit als Mörder wahrgenommen. In dieser Konstellation liegt die eigentliche Problematik, die der Film beharrlich ausweicht. Schuld, Sühne und Vergebung sind die Kernthemen, die der Plot mühsam wälzt. Ihnen aber fehlt die Grundlage. „Es war ein Unglück. Ich muss mich nicht entschuldigen“, sagt Thomas und hat recht damit. Isaks tödlicher Sturz hätte ihm selbst unter den Augen der Eltern widerfahren können.

Thomas hat keine Schuld auf sich geladen, er muss nichts sühnen und kann keine Vergebung erlangen. In einer Kirche findet der begabte Musiker eine Stelle als Organist. Seelischen Beistand gewährt ihm die Pfarrerin Agnes (Trine Dyrholm). Die unübersehbare religiöse Gewichtung wirft somit weit komplexere und glaubenskritischere Fragen auf, als sie der Regisseur stellen will. Betrachtete man die filmischen Ereignisse als himmlisches Wirken, würde Gott als grausam und hinterhältig erscheinen. Als Strafe für eine Unachtsamkeit verliert Thomas alles: seine Freiheit, seine Familie, seinen sozialen Rückhalt. Zaghaft tastet sich der stille Hautcharakter an ein neues Leben heran, das ihn und indirekt den Zuschauer dem Glauben näher bringen soll. Der Kindestod erinnert an die Geschichte des ungläubigen Thomas und Hiobs. Unmittelbarer Kontakt mit physischer Versehrung und umfassendem Verlust führt zum innigen Glauben. Als die Schuldgefühle des Protagonisten nachlassen, taucht unversehens dessen Mutter auf, als personifizierte Mahnung, dass schon eine Minderung der Gewissenslast Sünde sei. 

Zuerst wird Thomas die Anstellung als Organist versagt. Sein bewegendes Spiel lässt den Pfarrer sich jedoch eines Besseren besinnen, als habe er Gottes Wort durch die Orgelklänge vernommen. Im Haus des Herrn findet Thomas Asyl, indem er die dort zur Verfügung gestellte Wohnung bezieht. Diese frömmlerische Doktrin macht das Drama trotz seiner stimmigen Inszenierung fragwürdig. Die Glaubensbotschaft zeichnet sich bereits im Titel und Thomas Orgelspiel ab. Klassische Stücke mischt er mit Passagen aus dem titelgebenden Song von Simon & Garfunkel: 

When You´re down and out, when You´re on the street

When evening falls so hard, I will comfort You, I´ll take Your part

When darkness comes and pain is all around...“ 

Der Herr beruhigt stürmische Wasser und spendet gepeinigten Seelen Trost. Der Song drückt das weniger apodiktisch und poetischer aus, als es der Film vermag.

Fazit

Die schauspielerischen Darstellungen können die religiöse Moralkeule nicht dämpfen. Trotz seines hohen inszenatorischen und darstellerischen Niveaus scheitert das Figurendrama an seiner dramaturgischen Unausgeglichenheit.

Kritik: Lida Bach

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