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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Leslie ist Mutter und lebt in Texas. Vor einigen Jahren gewann sie im Lotto 190.000 US-Dollar, doch hat sie das Geld ganz schnell wieder verjubelt. Nun ist sie obdachlos und alkohlkrank. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nach seiner Premiere auf dem South by Southwest Film Festival 2022 erschien To Leslie noch im Oktober desselben Jahres in den US-Kino und spielte dort lediglich 30 tausend Dollar ein. So wenig also, dass man guten Gewissens sagen kann, dass ihn kaum jemand zu diesem Zeitpunkt kannte. Das änderte sich schlagartig, als Hauptdarstellerin Andrea Riseborough (Birdman, Possessor) wider Erwarten auf der Nominierungsliste für den Oscar 2023 stand. Nicht, weil sie es für ihre Leistung nicht verdient hätte, sondern weil einfach niemand das Indie-Drama auf dem Schirm hatte. Denn während andere Studios millionenschwere Werbekampagnen ins Leben riefen, um auf sich aufmerksam zu machen, gab es im Falle von To Leslie schlicht keine Mittel dafür. Stattdessen gab es aber prominente Unterstützung von Stars wie Cate Blanchett, Edward Norton, Charlize Theron oder Gwyneth Paltrow, die über Social Media und Co. für den Film warben, worin einige einen Regelverstoß gegen die Lobby-Regeln der Oscar-Akademie sahen. Der Fall wurde offiziell untersucht, doch die Bedenken konnten aus der Welt geräumt werden, da darin nichts Verwerfliches festgestellt werden konnte. Etwas Gutes hat das Ganze: Durch die ganze Angelegenheit erlangte der Film deutlich an Bekanntheit und wird nun hoffentlich von mehr Menschen gesehen. 

To Leslie basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte einer Mutter, deren Leben nach dem Gewinn im Lotto außer Kontrolle geraten ist. Statt sich und ihrem Sohn ein schönes Leben zu ermöglichen, lebt sie Jahre später als Alkoholkranke auf der Straße und verdient sich bei Freiern ein paar Dollar für die nächste Pulle Hochprozentiges. Wie es zu diesem tiefen Fall kam, bleibt offen, stattdessen beginnt die Geschichte nach einem kurzen Flashback einer jubelnden Siegerin im TV auf dem Tiefpunkt ihres Lebens. Dass sich hinter dieser heruntergekommenen Gestalt einst ein Mensch befand, der fest im Leben stand, lässt sich erahnen, durch das grandiose Schauspiel von Andrea Riseborough ist man als Zuschauer von vornherein emotional involviert und am weiteren Werdegang der Protagonistin interessiert. Wer durch die Kontroversen um die Nominierung auch nur ansatzweise Zweifel daran hatte, ob diese gerechtfertigt sei, wird definitiv nach wenigen Minuten eines Besseren belehrt. Riseborough ist schlichtweg eine Wucht.

Das Drama beschäftigt sich mit den teuflischen Auswirkungen einer Suchterkrankung. Auf die erkrankte Person selbst, aber auch auf die Menschen in ihrem Umfeld. Im Film sind das vor allem ihr Sohn James (Owen Teague, Bloodline), der von seiner Mutter in Stich gelassen wurde, die ehemaligen Freunde Dutch (Stephen Root, Barry) und Nancy (Allison Janney, I Tonya), die den Glauben an Leslie schon längst verloren haben, sowie der Motelbesitzer Sweeney (Marc Maron, GLOW), der ihr aus Mitleid dabei helfen will, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Eine Geschichte voller Liebe und Hoffnung, gleichzeitig aber auch voller Trauer, Frust und Enttäuschung. All das erzählt To Leslie völlig unaufgeregt auf ruhige, sensible und ehrliche Weise und schafft es auch ohne penetrant auf die Tränendrüse zu drücken, gekonnt unter die Haut zu gehen. Dass der gesamte Cast um Riseborough herum ebenfalls zu Höchstleistungen getrieben wird, rundet den ersten Spielfilm von Michael Morris (bekannt aus dem Serienbereich, unter anderem Breaking Bad und Tote Mädchen lügen nicht) gekonnt ab. Alles in allem ein schönes kleines Indie-Drama über Kontrollverlust, Menschlichkeit und Wiedergutmachung, das das Rad zwar nicht neu erfindet, aber das, was es sein will, richtig gut meistert. 

Fazit

Die Geschichte einer Frau, die den Halt im Leben verloren hat und von der Welt und von sich selbst aufgegeben wurde. Der beschwerliche lange Weg zur Wiedergutmachung ist eine emotional aufwühlende Reise voller Rückschläge, an deren Ende aber ein kleines Licht der Hoffnung aufblitzt. Andrea Riseborough liefert dabei eine der besten Performances des Jahres ab.

Kritik: Sebastian Stumbek

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