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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ragnarök, der Untergang allen Lebens, steht kurz bevor. Schuld daran ist der teuflische wie durchtriebener Dämon Loki (Richard Grieco), der kurzerhand mit einer Armee aus riesigen Monstern über das ehrenwürdige Asgard herfällt. Selbst als sich Göttervater Odin (Kevin Nash) sowie seine beiden Söhne Baldir (Jess Allen) und Thor (Cody Deal) sich dem Unwesen in den Weg stellen, gibt es keinen Sieg. Nur Thor überlebt das Massaker, welches seine Welt komplett in Schutt und Asche zurücklässt. Eine Hoffnung auf Rettung gibt es jedoch. Kurz vor Odins Tod, konnte dieser den Hammer der Unbesiegbarkeit zu den Wurzeln des Lebensbaumes senden. Nur mit diesem lässt sich Ragnarök verhindern. Thor macht sich zusammen mit der Kriegerin Jarnsaxa (Patricia Velasquez) auf, das unaufhaltbare Schicksal zu ändern. Doch auch Loki ist mit seinen Bluthunden bereits auf dem Weg…

Kritik

Bei Thors Hammer: Pünktlich zum Kinostart von Kenneth Branagh Comic-Verfilmung Thor, haben auch die Mockbuster-Experten (Filme die auf Hollywood-Blockbuster basieren) der Trash-Schmiede The Asylum, wieder ihre eigene Version der Göttergeschichte parat. Mit reichlich Trash sowie einer hanebüchenen Story, wollen sie so ebenfalls ein bisschen vom großen Kuchen abbekommen. Dass hierbei eher Quantität als Qualität im Vordergrund steht, bewiesen schon die Machwerke Battle of Los Angeles, Titanic II oder der Horror-Film Klamauk Paranormal Entity. Auch ihr neuester Streich Thor – Der Allmächtige, präsentiert sich in bester Tradition des Studios und setzt eher auf eine vollkommen miserable Inszenierung, als auf eine interessante Erzählweise oder irgendeiner Form von Schauwerten.

Nun könnte man zumindest vermuten, dass es schwierig wäre, eine so hervorragende Vorlage wie die der nordischen Mythologie oder die der Comics in den Sand zu setzen. Doch weitgefehlt. Nicht nur, dass Regisseur Christopher Ray  (der mit Filmen wie Mega Shark vs Crocosaurus oder Reptisaurus glänzen kann)scheinbar beides kaum zu kennen scheint, auch die Geschichte des Films selbst (aus der Feder von Erik Estenberg), ist weitab jeglicher Vernunft. Charakterentwicklung oder gar eine richtige Einführung sind ebenso nicht vorhanden, wie ein schauspielerisches Talent der Hauptfiguren. Schon zu Beginn präsentiert so Thor – Der Allmächtige seinen Höhepunkt mit dem Kampf von Odin gegen Loki und setzt danach nur noch auf eine stümperhaft inszenierte Hatz, die sich weder spannend gestaltet, noch in irgendeiner Form nachvollziehbar ist. Warum beispielsweise Loki unbedingt die Welten zerstören will oder sich alle fünf Minuten irgendwo ein Portal öffnet, bleibt ein Rätsel. Schlimmer ist jedoch die Figur des Thors, der sich nicht wie ein Donnergott offenbart, sondern eher wie ein tollpatschiger Milchbubi auf der Suche nach seiner Mutter. Ständig gerät er von einem Schlammassel in den nächsten und muss zu jeder Zeit von der Kriegerin Jarnsaxa bemuttert sowie geführt werden. Spätestens wenn Thor auf der Erde eine Schusswaffe in die Hand nimmt oder gar mit einer UZI auf Loki losgeht, ist der Zuschauer geneigt, die DVD aus dem Laufwerk zu nehmen, seinen eigenen Hammer zu holen und den Film nach Walhalla zu schicken.

Neben der wahrlich unterirdischen wie zusammenhangslosen Story, ist auch die Inszenierung eine Beleidigung für das Auge. Was noch Mitte der 90er in den Serien Hercules oder Xena für wirklich gelungene Special-Effects sorgte, wirkt hier nur noch lächerlich und einfach nicht mehr Zeitgemäß. Dass bei einer riesigen Schlacht schlussendlich immer nur ein Soldat zu sehen ist, rundet das ganze dabei wenig belustigend ab. Überhaupt ist es zumeist eher die ironische Spielart, viel Splatter oder die humorvolle Erzählweise, die einen gelungenen Trash-Film ausmacht. Bei Thor – Der Allmächtige fehlen jedoch jegliche Elemente, die einen Film dieser Art erträglich machen würden. Selbst Hardcore Masochisten des Genres, dürften mit dem Treiben der Figuren keinen Spaß mehr haben und sich alle fünf Minuten ungläubig an die Stirn fassen. Doch all dies ist noch nicht genug. Denn nebenher peinigen die Macher den Zuschauer auch noch mit völlig banalen Zeitluppen-Effekten, einer Menge Klischees, schlechten Requisiten (Thors Hammer könnte aus einer Folge von Fred Feuerstein stammen), Doppel- und Dreifachnutzung verschiedener Szenen und schlussendlich völlig schmerzfreien Dialogen. Zumindest ist die Musik gelungen, doch dies ist aufgrund recycelter Tracks aus anderen Filmen nicht weiter verwundernswert.

Was fehlt ist nun noch die darstellerische Leistung der Schauspieler, die sich entsprechend dem Genre als nicht vorhanden betiteln lässt. Zwar kann Altstar Richard Grieco (21 Jump Street) als diabolisch lächelnder Loki überzeugen, doch aufgrund einem nicht vorhandenen Drehbuches und weniger Dialogzeilen, musste er sich hierfür auch kaum anstrengen. Völlig am Ziel vorbei ist hingegen Cody Deal als Donnergott Thor. Der erfahrene Statist, hat weder die Mimik, noch die Präsenz eines Chris Hemsworth (Thor) und wirkt so zu jeder Zeit wie die Softdrink-Version eines Superhelden. Ebenfalls misslungen sind der kurze Auftritt von WWE-Wrestler Kevin Nash als Göttervater Odin sowie Patricia Velasquez (bekannt als Anck Su Namun aus Die Mumie), die scheinbar innerhalb von zehn Jahren ihr schauspielerisches Talent verloren hat.

Fazit

Würden die Götter von Asgard aus wirklich über Midgard wachen und alles Böse aus der Welt fernhalten, so hätten sie vermutlich The Asylum längst vom Antlitz der Erde gefegt. Denn was das Trashstudio mit "Thor - Der Allmächtige" einmal mehr in Sachen Film präsentiert, lässt sich nicht mal mehr als Unterirdisch betiteln. Bereits nach fünf Minuten ist der Zuschauer geneigt die DVD in ihre Einzelteile zu zerlegen, um so nicht länger dieser Zeitverschwendung frönen zu müssen. Was bleibt ist die Warnung, jeglichen Film mit Asylum auf dem Cover zu meiden.

Kritik: Thomas Repenning

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