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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als der junge Fuhrunternehmer Theo auf der Autobahnraststätte Stuckenbusch von der Toilette kommt, erlebt er ein Fiasko: Sein LKW samt illegaler Ladung ist weg! Dabei war der nagelneue Volvo - quasi das einzige Kapital der Spedition - noch nicht einmal abbezahlt. Zusammen mit seinem italienischen Kompagnon und der hübschen Medizinstudentin Ines nimmt Theo die Verfolgung quer durch Europa auf. Es entwickelt sich eine wahre Odyssee mit zum Teil unkonventionellen Reisemitteln bis nach Genua.

Kritik

Als in der zweiten Hälfte der 70er Jahre Regisseur Peter F. Bringmann und Marius Müller-Westernhagen zusammen die Gesichter des TV-Erfolges Aufforderung zum Tanz in der BRD gefeiert wurden, entstand viel gleichzeitig. Erstens: Der Funke für die erfolgreiche Musikkarriere von Westernhagen, dessen Album Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz in eine ähnliche Kerbe schlug, wie die Komödie. Zweitens: Die Stilrichtung der Ruhrpott-Komödie, in der mit Kodderschnauze durch das Land der Braunkohle gerädert wird - manchmal gar darüber hinaus, solange das Herz bei Schalke 04 bleibt. Und nicht zuletzt die Motivation zur Fortsetzung von Aufforderung zum Tanz. Theo gegen den Rest der Welt wurde ein nationaler Kinoerfolg und verewigte Westernhagen und seine Stimme in dieser markigen Odyssee.

Dabei setzt der Film schon von Sekunde 1 aufs Augenzwinkern. Der Fuchsschwanz flattert im Wind, der LKW donnert über die Autobahn, die schlafende Stirn von Theo nähert sich behutsam dem Lenkrad, die Hupe tötet laut los. Theo fährt wie ein Besengter, auch wenn er wach ist. Als ihm bei einer Pinkelpause der LKW gestohlen wird und das gesamte Kapital seines Unternehmens vor seinen Augen wegfährt, begibt er sich mit seinem Kollegen und einer schweizerischen Medizinstudentin auf eine Odyssee durch ganz Westeuropa. Stets nach dem konsequenten Motto „Stoff geben bis der Motor kotzt“ - und das zeigt bereits in welche Richtung dieser Film fährt. Theo ist nie um einen Spruch verlegen, seine Umwelt stößt er dabei immer wieder vor den Kopf. Der Zuschauer bleibt dabei als halb fassungsloser halb faszinierter Zeuge zurück, wenn er die unzähligen urigen Sätze von Theo zu hören bekommt.

„N Kopf wie deinen würd ich eh in der Hose tragen.“

Ja, tatsächlich ist Theo gegen den Rest der Welt voll und ganz Dokument seiner Zeit. Die durchaus herrlichen Kalauer waren zur Entstehungszeit sicherlich lässig gemeint. Heute haben die meisten Filme bloß noch retrospektiven Sympathiewert - doch diesen sollte man weder unterschätzen, noch dem Film verwehren. Das rüpelhafte Benehmen von Theo funktioniert in Verbindung mit der tugendhaften Studentin durchaus gut, auch wenn der Film immer wieder die Grenze von schlecht gealtertem Sexismus um eine Fußlänge überschreitet. Und doch ist Theo gegen den Rest der Welt in seiner Ehrlichkeit auch immer wieder entwaffnend, sodass dem Film sein aufgeplustertes Klischee-Slalom erst nicht böse nimmt und, am Ende, vollkommen verzeiht, weil er doch ein eigenes, angenehmes Ende findet und seine Conclusio auch ohne großen Eingriff der Zauberhand schafft. Kann man lieb haben.

Fazit

„Theo gegen den Rest der Welt“ ist als Roadmovie im Ruhrpott bereits kultisch verehrt und will es nun erneut mit dem Rest der Nation aufnehmen. Westernhagen funktioniert ziemlich gut als Rowdy auf der Jagd nach seinem Lastwagen. Der Film ist immer strunzehrlich, ulkig und naiv und niemals verkopft, sondern reinstes Erlebniskino, das von den Figuren getragen wird. Na denn: „Fünf doppelte Doppelkorn!“ und Film ab.

Kritik: Levin Günther

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