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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein Zauberer hypnotisiert die Menschen, die er bei seinen Kunststücken auf die Bühne bittet, um dann ein Schwert oder etwas ähnliches durch sie zu bohren. Die Menschen überleben das auch, werden aber Stunden später tot aufgefunden, gestorben an Blessuren, die zu der Show des Zauberers passen. Die Polizei kann ihm allerdings nichts nachweisen, also macht sich ein Mann, der persönlich betroffen ist, auf eigene Faust an Nachforschungen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Etwas Faszinierendes begleitet die Filme von Herschell Gordon Lewis (Two Thousand Maniacs!), der über die Jahre hinweg den Titel des Godfather of Gore erhielt. Obwohl der Regisseur für seine Werke in der Regel nie vor freizügigen Details zurückschreckte und vorwiegend das Exploitation-Genre bediente, waren es vor allem seine vor Blut, Gedärmen und abgetrennten Körperteilen nur so strotzenden Filme, welche Lewis die größte Aufmerksamkeit einbrachten. 

Neben Blood Feast, mit dem der Regisseur das Sub-Genre des Splatterfilms 1963 in gewisser Weise neu begründete, zählt auch The Wizard of Gore zu den obskuren Sehenswürdigkeiten von Lewis. Abgesehen vom überwiegend dilettantischen Schauspiel aller Beteiligter und handwerklich unsauberen Übergängen, durch die sich der Streifen rein objektiv nur schwer als sehenswürdig bezeichnen lässt, werden auch hier viele Szenen von einer eigenartigen Ausstrahlung durchzogen, der man sich teilweise nur schwer entziehen kann. Bereits im Auftakt des Films, in dem Lewis seine Hauptfigur auf der Bühne vor Publikum auftreten lässt, lenkt er die Grundstimmung der nachfolgenden Geschehnisse bewusst in eine surreal entrückte Zwischenwelt. 

Sobald der mit überspitzter Theatralik in Szene gesetzte Magier namens Montag sein Publikum über die Natur von Zauberkünstlern belehrt und anführt, dass diese jegliche Logik auf den Kopf stellen und die Zuschauer daran zweifeln lassen, sich überhaupt in der Realität zu befinden, ist dieser Eröffnungsmonolog gleichzeitig ein Meta-Kommentar des Regisseurs über seine eigene Art des Filmemachens. The Wizard of Gore ist an realistischen Begebenheiten sowie klar nachvollziehbaren Strukturen kaum interessiert. Lewis konzentriert sich viel mehr auf die Bühnenvorführungen des diabolischen Magiers, in denen Sensationsgier, blutiges Spektakel und unerklärliche Illusionen regieren. 

Auch wenn der Handlungsverlauf des Streifens schon nach kurzer Zeit in höchst repetitive Muster verfällt, indem der Regisseur die einzeln verstreuten Splatter- und Gore-Setpieces regelrecht bemüht mit sinnlosen Ermittlungsabschnitten zusammenkittet, stellen die Zauberkunststücke des Magiers das pechschwarze Herz dar. In ihnen vereint Lewis seine Vorliebe für das Innere von Körpern, in die er sich mithilfe von handgemachter Effektarbeit sticht, bohrt oder sägt, während die zeremoniell anmutenden Aufführungen für Außenstehende wie geschickt getarnte Tricks wirken. Der Regisseur schneidet zwischen expliziter Gewalt und harmloser Täuschung hin und her, während das eigentliche Opfer erst später zu Tode kommt, nachdem es den Raum längst verlassen hat.

Bezüglich Spannungsaufbau, Figurenzeichnung und handwerklicher Stringenz erweist sich The Wizard of Gore ebenso als misslungen wie als wirklich mitreißender Horrorfilm, da Lewis die Abläufe und Auswirkungen der brutalen Mordszenen frühzeitig offenbart und anschließend nur noch wiederholt. Reize gewinnt der Film lediglich durch die eigens etablierte Traumlogik, mit der sich der Regisseur zumindest bis zu einem Finale vorarbeitet, das schlussendlich noch einmal mit gehörigem Irrsinn aufwartet und das Werk angenehm versponnen abrundet. Einem Publikum, das Horrorfilme grundsätzlich auf handwerkliche Mindeststandards, extreme Schauwerte sowie mitreißende Mechanismen abklopft, dürfte dieser Film hingegen vollständig verschlossen bleiben.

Fazit

Herschell Gordon Lewis, der Schmutzfink unter den abseitigen Regisseuren, liefert auch mit „The Wizard of Gore“ einen eigentümlichen Genre-Beitrag ab, der sperrig zwischen handwerklichem Dilettantismus und einer traumähnlich-verworrenen Atmosphäre pendelt. Dabei befriedigt der Regisseur weder hartnäckige Gorehounds und Splatterfans, noch herkömmliche Horror-Liebhaber und positioniert sich mit diesem verschrobenen, nicht wirklich gelungenen, aber irgendwo doch reizvollen Streifen irgendwo zwischen sämtlichen Stühlen.

Kritik: Patrick Reinbott

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