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Inhalt

Als er seiner Freundin Loretta Lassiter (Renée Zellweger) verspricht, ihren Sohn Mike (Gabriel Basso) vor dem Gefängnis zu bewahren, nimmt Strafverteidiger Richard Ramsay (Keanu Reeves) einen sehr persönlichen Fall an. Mike wird beschuldigt, seinen Vater Boone (Jim Belushi) ermordet zu haben. Er hat die Tat sogar gestanden, spricht aber mittlerweile kein Wort mehr. Doch während des Verfahrens kommen neue Details über Boone ans Licht und es stellt sich schnell heraus, dass fast alle Zeugen etwas zu verheimlichen haben.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Obgleich ihr Debüt Frozen River sich absolut sehen lassen konnte, dauerte es satte 8 Jahre bis Courtney Hunt mit The Whole Truth – Lügenspiel wieder einen Spielfilm inszenierte. Die lange Wartezeit lässt sich leider nicht mit pingeligem Qualitätsmanagement bei der Drehbuchauswahl begründen, bietet das Produkt doch nur 08/15-Justizthrillerkost mit durchschaubar-schematischen Malen-nach-Zahlen-Abläufen.

Strafverteidiger Ramsey (Keanu Reeves; John Wick) hat eine gleich doppelt undankbare Aufgabe: Nicht nur das kaum ein Zweifel besteht, dass sein Mandant – der gerade mal 16jährige Mike (Gabriel Basso; Super 8) – seinen Vater Boone (James „Jim“ Belushi; Red Heat) vorsätzlich erstochen hat, der Junge verweigert zudem jede Zusammenarbeit mit seinem Anwalt, hat seit der Verhaftung (bewusst) kein Wort mehr gesprochen. Warum, das weiß niemand, erst recht nicht Ramsey, der somit auch keine echte Strategie entwickeln kann. Der Prozess und die erdrückende Indizienlage rauschen förmlich an ihm vorbei, mehr als planlos Zeit zu gewinnen scheint nicht möglich. Sein einziger Ansatz ist das gewalttätige Wesen und herrische Dominanz des Ermordeten, die Ramsey als dessen beruflicher Zögling und enger Vertrauter der Familie aus nächster Nähe miterlebt hat. Auch die Ausbrüche gegenüber Mike’s Mutter Loretta (Renée Zellweger; Bridget Jones‘ Baby), die er als einzigen Notwehr-Strohhalm anführen kann. Das dürfte kaum reichen, die Luft wird dünn, doch plötzlich will der Angeklagte sein Schweigen brechen. Allerdings erst direkt im Zeugenstand, ohne das sein Verteidiger ahnt, was er dort zu hören bekommen wird.

Sehr gediegen erzählt, hauptsächlich im Gerichtssaal angesiedelt und mit Rückblenden arbeitend, möchte The Whole Truth – Lügenspiel als clever-überraschender Justizthriller im Stil von z.B. Zwielicht funktionieren, versäumt es dabei aber sein Publikum effektiv in die Irre zu führen. Auch aufgrund der Figurenkonstellation ist es viel zu offensichtlich, worauf die ganze Chose hinauslaufen soll, der nicht gerade erst vom Baum gefallene Zuschauer dürfte den Braten recht schnell wittern. Bei einem extrem auf die Pointe und deren Wirkung fokussierten Film mehr als nur eine unglückliche Tatsache. Inszenatorisch und ästhetisch äußerst mittelprächtig vorgetragen, selbst die großen Namen können keinen Glanz ausstrahlen. Keanu Reeves ist so blass und steif wie seine Anzüge, der Typ kann einfach nicht alles spielen und stößt immer dann an seine Grenzen, wenn um ihn herum nicht alles auf seine limitierten Fähigkeiten zugeschnitten ist. Frisch aufgebügelt, kaum wiederzuerkennen und trotzdem so alt und verbraucht wie noch nie: Renée Zellweger, die zumindest bemüht agiert. Positiver Ausreißer im Cast ist Jim Belushi, der als fieses Arschloch immer überzeugt, auch wenn er das in seiner inzwischen eingeschlafenen Karriere viel zu selten geben durfte.

Selbst wer von der Auflösung noch überrumpelt wird, darf bloß nicht über das vorher Geschehene nachdenken, denn dann tun sich klaffende Logiklöcher auf. Theoretisch ist das alle immer noch möglich, praktisch wahnsinnig unwahrscheinlich. Es gäbe eine wesentlich sinnigere Alternative, die genauso gut/schlecht funktionieren würde und sich nicht diesen unangenehmen, aber zwangsläufig auftretenden Plausibilitätsfragen stellen müsste. So wäre es einfach nur ein formelhafter, anschaubarer Thriller für Zwischendurch, das gewählte Ende besteht dafür kein Kreuzverhör, in dem man den erfahrenen und mal absolut fähigen Drehbuchautor Nicholas Kazan (Die Affäre der Sunny von B., hier als Rafael Jackson…er weiß wohl schon warum) gerne zusammenbrechen sehen würde.

Fazit

Trotz bekannter Namen vor und hinter der Kamera wenig verwunderlich, dass dieser Film ohne großes Aufsehen direkt im DTV-Regal versauern wird. Hat man alles schon wesentlich ansprechender, aufregender und vor allem besser durchdacht gesehen. Immer ärgerlich wenn man das Gefühl hat, das eigene Drehbuch wurde nicht sorgfältig genug gelesen. Oder noch schlimmer: Der Zuschauer wird als zu dumm und gleichgültig angesehen, sich nicht gewisse und sehr berechtigte Fragen zu stellen, auf die es keine schlüssigen Antworten gibt.

Kritik: Jacko Kunze

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