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Inhalt

US-amerikanischer Thriller von Walter Hill aus dem Jahr 1979, der bereits Kultstatus erlangt hat. In New York herrscht Bandenkrieg. Als ein wichtiger Boss erschossen wird, fällt der Verdacht sofort auf die Warriors aus Coney Island, Brooklyn. Trotz des zuvor vereinbarten Waffenstillstands zwischen den Gangs, beginnt die Jagd auf die Warriors.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit Die Warriors gelang Regisseur Walter Hill (Nur 48 Stunden) ein Stück Pop-Kultur, das auch heute noch immer wieder als inoffizielle Inspirationsquelle für diverse andere Arbeiten herangezogen werden muss. Zu seiner Zeit umso mehr, können neben eindeutigen Trash-Duplikaten wie The Riffs – Die Gewalt sind wird selbst noch größere Hits wie Die Klapperschlange oder Mad Max II – Der Vollstrecker kaum verheimlichen, dass sie bei Inhalt oder Stilfindung sich dort wenigstens etwas Bestätigung für ihren Weg abholen konnten. In Deutschland natürlich schnell als jugendgefährdend eingestuft, jedoch schon seit einigen Jahren rehabilitiert, hat der Film wenig von seiner Intensität und Faszination eingebüßt, auch wenn es inzwischen so viele (zum Teil hochkarätige) Alternativen gibt.

Cyrus ruft zur Jahreshauptversammlung: Der Anführer der Riffs trommelt alle anderen Gangs von New York zusammen, um nicht nur den Waffenstillstand zu bewahren, sondern eine gemeinsame, übermächtige Armee zu formen. Eine unbesiegbare Übermacht, doch dazu kommt es nicht. Cyrus erliegt einem Attentat und die Warriors werden zu Unrecht als Königsmörder ausgemacht. Ohne von ihrer „Ehre“ zu wissen, wollen die Jungs eigentlich nur nach Hause, zum Wonder Wheel auf Coney Island. Der Heimweg gestaltet sich jedoch als Survival-Odyssee durch die Nacht, denn jede Gang in NYC hat es auf ihren Kopf abgesehen. Normale Menschen haben sich nach Sonnenuntergang hier wohl zu verkriechen, die Straßen werden regiert von bewaffneten und psychopathischen Freaks mit teils skurrilen Gimmicks, die Coney Island weiter weg und unerreichbarer erscheinen lassen als den Südpol.

Die aus der griechischen Mythologie inspirierte Buchvorlage von Sol Yurick verwandelt Walter Hill in einen postmodernen, surrealen Großstadt-Western im Videopspiel-Modus. Level für Level, Bosskampf für Bosskampf kämpft sich die verkappte Herren-Sauna im dezenten Gay-Chique betont knallhart bis zum Endgegner am Heimatstrand. Frauen tauchen auch mal auf, aber wie gewohnt versteht Walter Hill kaum, was man mit denen anstellen soll. Wenigstens dürfen sie selbst auch mal zur Tat schreiten. Was die vermutliche Angst des reinrassigen Männer-Regisseurs vor dem schönen Geschlecht nur noch weiter untermauert. Egal, denn was auch immer für soziologische oder psychologische Elemente gerne in Die Warriors hineininterpretiert werden, das kann man sich alles getrost schenken. Eine überzeichnete, bar jedem Realismus exploitative Posse, die maximal satirisch die damals aktuelle Gang-Problematik der USA ad absurdum führt. Dabei jedoch nie lachhaft oder albern ausfällt, da Walter Hill sehr wohl daran interessiert ist, einen einprägsamen, kreativen – und in diesem Kontext somit auch „seriösen“ - Actionfilm zu machen, was ihm zweifelsohne gelungen ist.

Fazit

Die schlichte Geschichte ist in seinem entrückten Rahmen ideal aufgehoben, von seinem Regisseur wie immer präzise im Wesentlichen auf den Punkt gebracht. „Die Warriors“ ist einer dieser kleinen Filme, die zum exakt richtigen Zeitpunkt da waren und mit ihrem Stil etwas ganz Eigenes geschaffen haben, was die Jahrzehnte unbeschadet überdauert hat. Natürlich ist das keine große Kunst und trotz all seiner nostalgischen Lorbeeren nicht der beste Film von Walter Hill, aber ohne Diskussion einer seiner wichtigsten. Für ihn persönlich vielleicht sogar der Wichtigste.

Kritik: Jacko Kunze

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