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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Maxdome

Inhalt

Fünf Männer wachen ohne jegliche Erinnerung, weder der Geschehnisse noch ihrer eigenen Identität, in einer Fabrikhalle auf. Offensichtlich sind sie alle Protagonisten eines traumatischen Ereignisses: Einer ist an einen Pfahl gefesselt, das Gesicht eines anderen ist brutal zerschlagen, ein weiterer ist mit Handschellen an einer Röhre befestigt, die zwei übrigen sind klar erkennbar in einen Kampf verwickelt gewesen. Aber keiner der Männer weiss wer er ist und wieso er sich hier drin befindet. Mit dem Versuch langsam die Puzzleteile der vergangenen Stunden durch die verschiedenen Erinnerungsfetzen zu rekonstruieren, beginnen die Konflikte und die Herausforderungen. Wie weiss ich, wem ich trauen kann, wenn ich mich nichts mal selbst mehr kenne?

Kritik

Unser Gedächtnis, es speichert nicht nur wichtige Information, wie etwa die Namen der ersten 151 Pokemon, sondern auch unsere eigene Identität. Die Vorstellung eines Tages ohne diese essentielle menschliche Komponente aufzuwachen, ein fremder Mensch in einer fremden Hülle, wird seit jeher von Autoren genutzt um spannende Geschichten zu erzählen, denn mit jeder neuen Erinnerung setzt sich das Gesamtbild Stück für Stück zusammen, nur um dann im letzten Moment um 180° Grad gedreht zu werden. Unknown, das Erstlingswerk vom kolumbianischen Regisseur  Simon Brand, nutzt jene Thematik um ein spannendes Kammerspiel Marke Reservoir Dogs zu inszenieren, so zumindest die Prämisse.

Auf den ersten Blick fängt der Film auch recht vielversprechend an, der Cast besteht größtenteils aus bekannten B- und C-Klasse Schauspielern, nicht die Krone Hollywoods, aber nichts desto trotz Darsteller mit jahrelanger Erfahrung und der erste Blick über das Set verspricht auch so einiges. Die verlassene Lagerhalle, in der ein Großteil des Films spielt, wirkt stimmig und spitzbübisch freut man sich bereits darauf, wie die Charaktere in dunklen Ecken einander auflauern, um sich mit Eisenrohren und zerbrochenen Glasscherben gegenseitig in Zaun zu halten.

Doch leider kommt es gar nicht erst soweit, denn jegliches Konfliktpotential innerhalb der Gruppe wird scheinbar direkt im Keim erstickt und auch wenn die Darsteller ihr bestes geben, um möglichst verschwörerisch in der Gegend herum zu blicken, so will sich doch die klaustrophobische Stimmung innerhalb der Mauern nie einstellen. All dies wäre ja zu verschmerzen, würde der Film nicht schlichtweg mit einer vernünftigen Erklärung für die Motivation der Charaktere geizen.

Bestes Beispiel dafür ist Alibiprotagonist Jim Caviezel, bekannt unter anderem durch seine Rolle als Jesus in The Passion, welcher der Situation mit einer derartigen Gleichgültigkeit gegenüber tritt, dass es als Zuschauer schwer fällt wirklich mit dem Schicksal der Figur mitzufiebern.

Dies gilt leider auch für die restlichen Darsteller, denn obwohl Greg Kinnear, Barry Pepper und Joe Pantoliano für sich genommen gute Schauspieler sind, schafft es keiner die Stimmung in der Lagerhalle so recht rüber zu bringen. Dadurch ersticken natürlich viele Twists in der Geschichte bereits im Keim, denn obwohl diese im Kern recht solide ist, eine Hand voll Plotholes mal ausgeklammert, gelingt es dem Film einfach nicht Spannung aufzubauen.

Zur Ehrenrettung des Ganzen muss man jedoch sagen, dass es auch gute Seiten an Unknown gibt. Das Set ist wunderbar designt, die Geschichte ist einigermaßen originell und nicht von vornherein durchschaubar und wenn eine Szene funktioniert, dann hat man das Gefühl einen wirklich herausragenden Thriller zu sehen. Leider werden die Hand voll guter Szenen leider überwiegend durch mittelmäßig überschattet, was dann in letzter Instanz auch den Gesamteindruck des Filmes widerspiegelt.

Fazit

Für sein Erstlingswerk hatte Regisseur Simon Brand im Grunde alles was er brauchte: eine gute Auswahl erfahrener Hollywood Schauspieler, schöne Sets und eine einigermaßen originelle Idee.Ob Unknown letztlich wegen seiner mangelnden Erfahrung auf dem Regiestuhl gescheitert ist, oder weil das Script von Newcomer Autor Matthew Waynee am Ende zu viele Lücken hatte, bleibt ungeklärt. Fakt ist jedoch, dass hier viel Potenzial verschenkt wurde und so am Ende ein Thriller entstanden ist, den man getrost links liegen lassen kann.

Kritik: Sebastian Pierchalla

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