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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In einer Straße nahe der Highschool von Ogden ist eine junge Frau überfallen und ermordet worden. Polizeileutnant Harry Graham lässt daher die Schule überwachen., obwohl keine Verdachtsmomente vorliegen. Bis eines Tages die hübsche Lehrerin Lois Conway plötzlich anonyme Liebesbriefe erhält. Den Absender vermutet sie unter den Schülern, weshalb sie vor der Klasse den unbekannten Schreiber warnt. Als sie ein weiterer Brief zu einem nächtlichen Stelldichein in den Umkleideraum des Sportplatzes bestellt, geht sie in der Hoffnung hin, den Täter zu entdecken. Nur mit Mühe kann sie dem Angriff des Unbekannten entgehen und einen Streifenwagend er Polizei erreichen, der sie zum Präsidium mitnimmt…

Kritik

In den Fängen des Teufels fällt direkt mit der Tür ins Haus und eröffnet am Tatort eines Frauenmordes. Dieser liegt direkt vor der Highschool der kalifornischen Kleinstadt Ogden und dort scheint auch die Spur des Täters hinzuführen. Denn die Musiklehrerin Lois Conway (Esther Williams, Die goldene Nixe) erhält unmittelbar danach anonyme und in der Wortwahl sehr bedrohliche Liebesbriefe, mutmaßlich von einem ihrer Schüler. Bei denen ist die attraktive Frau äußerst beliebt und die Zuneigung des ein oder anderen Kandidaten mehr als offensichtlich, unter den gegebenen Umständen ist dies aber eventuell keine harmlose Schwärmerei mehr. Tatsächlich wird Lois bald Opfer einer Attacke, kann sich jedoch retten und findet Hilfe bei dem ermittelnden Polizisten Harry Graham (George Nader, Schüsse aus dem Geigenkasten). Auch ein Verdächtiger ist schnell gefunden: Leonard Bennett (John Saxon, Der Mann mit der Todeskralle), Star des Footballteams und Sohn eines mächtigen Unternehmers. Doch dann lässt dieser seinen Einfluss gelten und plötzlich wird Lois von der Opfer- in die Täterrolle gedrängt.

Der Film hatte ein etwas komplizierte und unglückliche Entstehungsgeschichte. Das Drehbuch basiert auf einer Idee von Hollywood-Star Rosalind Russell (Schwester Kenny), die sich die weibliche Hauptrolle natürlich auf den Leib schrieben ließ. Bis die Produktion nach etlichen Skript- und Titeländerungen Mitte der Fünfziger endlich bei Universal Pictures grünes Licht bekam, war sie mit Mitte 40 bereits (nach damaligen Verhältnissen) zu alt für den Part. An den Kassen floppte der Film und bei der Kritik kam er auch nur durchwachsen weg, obwohl er für seine Zeit einige ganz interessante Ideen verfolgte und dadurch auch heute noch aus der Masse heraussticht. Aus aktueller Sicht sind eher Dinge problematisch, die damals nicht negativ aufgefallen sein dürften und mit geänderten Sehgewohnheiten und gesellschaftlichen Sichtweisen zusammenhängen.

Nach einem spannenden Auftakt rund um einen Mord und den (vermutlichen) Täter, der als Stalkerin einer Lehrerin auftritt, nimmt der Plot eine inhaltlich reizvolle Wendung. Obwohl die Identität des Verdächtigen relativ schnell geklärt scheint, werden nun einflussreiche Strippen gezogen, um das mutmaßliche Opfer zu diskreditieren und den Spieß auf perfide Art und Weise herumzudrehen. Das ist im zeitlichen Kontext sogar noch glaubhafter als es auch heutzutage (leider) immer noch ist und verwandelt einen handelsüblichen Krimi beinah in ein hintergründige Gesellschaftsstudie – wenn man sich denn vollends darauf einlassen würde und man nicht im Jahr 1956 dann doch noch einen gewissen Publikumsstandard gerecht werden müsste. Für seine Zeit ist das wirklich überdurchschnittlich, wirkt aber aus heutiger Sicht leider dann doch an einigen Stellen deutlich überholt. Die letztendlich Auflösung riecht man nicht nur bei Sturmflut gegen den Wind, sie verpasst zudem die Chance, dem eigentlich recht mutigen Ansatz wirklich gerecht zu werden. Damals dürfte das in mehrerer Hinsicht deutlich besser funktioniert haben, aber gewisse Abnutzungserscheinungen sind nun mal nicht von der Hand zu weisen.

Massiv schlägt sich das auch in der Darstellung der weiblichen Hauptfigur nieder, einer typischen Krankheit der 50er. Sie soll zwar auf der einen Seite halbwegs stark und „emanzipiert“ dargestellt werden, trotzdem führt es zu einer „Romanze“ mit der Figur ihres von George Nader‘s arg chauvinistisch gespielten „Retters“, die sich in praktisch allen Aspekten nicht nur merkwürdig, sondern sogar falsch und beinah unangenehm anfühlt. Und das ist noch nicht mal unter einem übersensiblen „woken“ Gesichtspunkt, die gesamten (Anti)Chemie zwischen ihnen hat einen leicht verstörenden Beigeschmack und steht konträr zu der ursprünglich angepeilten Intention des Skripts, der sowohl eine starke Frauenfigur und das Aufzeigen von Misogynie ganz klar anpeilt. Unabhängig davon ist In den Fängen des Teufels aber immer noch ein kurzweiliger und handwerklich sehr souverän vorgetragener Thriller, der lediglich den vermutlich angepeilten Anspruch nicht (mehr) vollends erfüllen kann und mehr wirkt wie eine extrem hochwertiges B-Movie, was ja grundsätzlich nichts Schlechtes ist. Für John Saxon – danach nicht nur als Nancy’s Vater in der Nightmare on Elm Street-Reihe über Jahrzehnte eine der markantesten Genre-Stars rund um den Globus – war es übrigens die erste, größere Filmrolle und angeblich war er sogar der Ersatz für James Dean (Giganten), der vor seinem Tod mit dem Projekt in Verbindung gebracht wurde.

Fazit

Mit etwas mehr Feinschliff am Drehbuch hätte „In den Fängen des Teufels“ tatsächlich das Potential zu einem kleinen Genre-Klassiker, dies verbaut er sich aber auf die ein oder andere Art und Weise. Mal ganz direkt, mal losgelöst aus seinem zeitlichen Kontext, denn einige Dinge sind heutzutage eindeutig zu überholt und wurde anderweitig viel besser umgesetzt. Trotzdem immer noch ganz klar einen Blick wert und wer kein Meisterwerk erwartet, dürfte mit diesem kurzweiligen Thriller aus den (selten makellosen) 50ern bestimmt recht zufrieden sein.

Kritik: Jacko Kunze

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