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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

In der Unterzahl, ohne Lebensmittel und kaum Munition, muss sich die PLA, angeführt von Kommandant 203 (Kenny Lin), durch eines von Banditen besetzten Gebiet schlagen. Als sie schließlich von der Festung "Tiger Mountain" erfahren, die von den Japanern voll bewaffnet zurückgelassen wurde und nun vom finsteren The Hawk (Tony Ka Fai Leung) regiert wird, fassen sie den Entschluss diese zu stürmen. Der Kampf David gegen Goliat beginnt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Regisseur und Produzent Hark Tsui ist ohne Zweifel eine der größten Legenden im Bereich des Action-Hongkong-Kinos. Immerhin brachte uns Tsui Klassiker wie „Once Upon A Time in China“, „A Chinese Ghost Story“, „ China Swordsman” oder zuletzt “ Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen“. Tsui hat wohl wie kaum ein anderer das chinesische Kino beeinflusst und geprägt. Umso größer natürlich die Vorfreude, wenn ein neuer Film angekündigt wird. Im Falle von „The Taking of Tiger Mountain“ (OT: „Zhì qu weihu shan”) waren die Vorzeichen zudem sehr gut. Immerhin bringt uns das im Jahre 1946 angesiedelte Action-Epos Stars wie Hanyu Zhang („Empire of War“), Tony Ka Fai Leung („Detectiv Dee“ oder Nan Yu („The Expendables 2“). Gleichsam gibt es ein hohes Budget sowie eine 3D Inszenierung. Mit dem Blick auf die Vorlage, wird dann aber doch die Erwartung etwas gedrückt. Denn diese wiederum basiert auf dem gleichnamigen Roman von Qu Bo, der als einer der acht genehmigten Shows der Peking Opera zur Zeit der Kulturrevolution gezeigt werden durfte. Es ist eben die Geschichte der unterlegenden People's Liberation Army gegen gierige wie brutale Banditen. Der Kampf Gerechtigkeit gegen Habsucht. Doch wie viel Propaganda steckt in „The Taking of Tiger Mountain“?

Die Antwort lautet: Etwas. Denn anders als vielleicht befürchtet, konzentriert sich der Film vor allem auf die Charaktere und die Action und nicht so sehr auf politische Raffinesse. Natürlich bleibt davon etwas übrig, doch Regisseur Hark Tsui versteht es gekonnt, die optischen Reize in den Vordergrund zu stellen. Das letztlich die PLA die Festung befreit, verkommt irgendwann zur Nebensache. Eines muss der geneigte Zuschauer aber dann doch noch wissen: „The Taking of Tiger Mountain“ ist mehr eine 1:1 Inszenierung der Opera-Show, als der eigentlichen Romanvorlage (die auf angeblichen wahren Begebenheiten basiert). Und so kommt es dann auch, dass zeitweise die Figuren vollkommen überdreht durch große Hallen schreien und sich selbstmörderisch vor Kanonen werfen. Dies mag im ersten Moment irritieren, zieht sich aber wie ein roter Faden durch den Film und passt sich der Inszenierung an. Hier wären wir dann auch beim Schlüsselaspekt von „The Taking of Tiger Mountain“. Denn was uns Hark Tsui zwischen nebelbehangenen Gipfeln, schneebedeckten Bergen sowie verschneiten Dörfern offenbart, ist schlichtweg atemberaubend und durch den Einsatz modernster Kameras eine wahre Freude. Zwar verspielt Tsui viel von seinem Potenzial bei schlecht eingesetzten Slo-Mo-Momenten oder überspitzten CGI-Einsätzen (gerade das Finale wirkt, als wenn plötzlich noch einmal Geld vorhanden gewesen wäre), doch der Kampf der PLA gegen die Banditen ist visuell einfach atemberaubend.

Neben der opernhaften Inszenierung und der epischen visuellen Reize, zieht „The Taking of Tiger Mountain“ zudem viel Potenzial aus seinen Charakteren. Während Kenny Lin, der gerade seinen Durchbruch feiert und demnächst in „The Great Wall“ an der Seite von Matt Damon zu sehen sein wird, als ehrbarer wie fürsorglicher Kommandant 203 den richtigen Ton findet, darf sich Tony Ka Fai Leung als finsterer Bösewicht The Hawk so richtig auslassen. Der Rest der Nebenfiguren fügt sich gut in das Geschehen ein, ohne dabei aber merklich herauszustechen und Tiefe zu verbreiten. Was bleibt ist aber dennoch ein sympathischer Cast, bei dem man gerne mitfiebert und somit die verschiedenen Kampfeinsätze mit Spannung entgegensehnt. Diese sind unterdessen immer ausufernd, mal wunderschön, mal komisch und dann wieder vollkommen mit CGI überladen. Etwas weniger hätte hier nicht geschadet. Action-Enthusiasten kommen dennoch voll auf ihre Kosten. Auch weil die kleine Truppe der PLA Soldaten immer wieder mit Tricks einen viel stärkeren Feind besiegt (Achtung, Pathos). Was ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollte, sind die vielen bunten wie ausladenden Kostüme, die uns „The Taking of Tiger Mountain“ präsentiert. Als würden wir selbst in der Peking Opera sitzen (welche zu Beginn und am Ende des Films auch kurz gezeigt wird).

Fazit

„The Taking of Tiger Mountain“ ist eine beeindruckende wie epische Action-Oper, und damit auch mit all dem was dazu gehört. Überspitzten Dialogen, ausufernden Kostümen, einer visuell bestechenden Szenerie und einer Action, die mit zu viel CGI immer wieder über das Ziel hinausschießt. Was bleibt ist aber ein gelungener solider Actionfilm mit einem sympathischen Cast und einer Geschichte, die zu schön ist, um wahr zu sein. Und ja, das ist sie auch.

Kritik: Thomas Repenning

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