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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die juristischen Routinen der Richterin Praetorius-Camusot stocken, als bei deutsch-französischen Feierlichkeiten ein Wiedergänger aus der Pariser Kommune auftaucht. 

Kritik

Es gibt Filme, die hinterlassen nichts als ein Gefühl müder Verzweiflung. Einer davon ist Max Linz' Beitrag zum Berlinale Forum. Dort lief vor drei Jahren bereits Weitermachen Sanssouci, was bei der festivaltypischen Klüngelei wohl Anlass genug ist, das jüngste Werk des deutschen Regisseurs ins Programm aufzunehmen. Man kennt sich ja. Was zählen da schon filmische Qualitäten? Von denen besitzt die hölzerne Historienposse um Revoluzzer und Reaktionäre so wenig dass es fast schon wieder bemerkenswert scheint. 

Die Dialoge scheppern blechern, während das Ensemble aus Berufsdarsteller*innen und Laien sie herunterleiert. Ein Arsenal karikaturesker Charakteren, deren sperrige Namen Gags generieren sollen, trägt schwülstige Worthülsen, gestelzte Gallizismen und altertümliche Redensarten vor als würden sie von einem Blatt Papier ablesen, das ein Assistent gerade außer Kamerasichtweite hochhält. Ob die Langweile und gekünstelte Darstellung gewollt sind oder nicht, ist letztlich egal. Die Wirkung ist die Gleiche: eine schier unerträgliche Amateurhaftigkeit und Krampfigkeit in jeder Geste. 

Akteure wie Jeremy Mockridge (Cleo) als tollpatschiger Kanzleireferendar Lewis und Sophie Rois (Schlingensief) als wandelnde Wachsfigur aus der Pariser Commune, die im gegenwärtigen Berlin ins Polizeivisier gerät, bemühen sich nicht ansatzweise um schauspielerischen Einsatz. Andere wie Martha Mechow als Lewis’ Cello spielendes Love Interest (keine Persiflage so bourgeoise blasiert, kein Gestus so arriviert, dass man nicht ein fades Romantik-Klischee einbaute) sind stocksteif, als zwänge man sie mit vorgehaltenem Gewehr vor die Kamera. Hat man vielleicht auch.

Fazit

Trash ist ein cineastisches Niveau, das nicht jeder zu erreichen vollbringt. Das beweist Max Linz mit einer restaurativen Klamotte, deren komödiantischer Einfallsreichtum sich in der zwanzigfachen Wiederholung des gleichen drögen Kalauers erschöpft: „Kommunist. Pardon, Komponist!“ Das blasierte Boulevardtheater ist so zahnlos, so muffig und verstaubt in ihrer Anbiederung an ein studiertes und promoviertes Philister-Publikum, das sie mit Pseudo-intellektueller Polit-Parodie und Slapstick hofiert, dass es sich in Dielletantismus und Dünkel beständig selbst übertrifft.

Kritik: Lida Bach

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