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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Dr. Anton Dreger tritt 1936 seinen Dienst als neuer Assistenzarzt des weltbekannten Seuchenspezialisten Dr. Jansen in Java an, um diesen bei der Bekämpfung der Pest-Epidemie zu unterstützen. Langsam erkämpft er sich dessen Anerkennung, doch als Dreger seine Jugendliebe Els heiratet und herauskommt, dass er geplant hat Jansen’s Studien zu seinem eigenen Ruhm zu veröffentlichen, kommt es zum Bruch zwischen den Männern.

Kritik

Am schwarzen Fluß, basierend auf dem 1947 erschienenen Roman Gottes Trabanten, wurde anlässlich des 50jährigen Jubiläums von UNIVERSAL produziert und galt als großer Hoffnungsträger des Studios. Das dieses exotische Abenteuer-Melodram im gleichen Jahr in die Kinos kam wie Lawrence von Arabien war dahingehend natürlich ungünstiges Timing, denn gegen David Lean’s Jahrhundertwerk sah man dann doch ein bis zwei Nummern zu klein aus. Den Regieposten vergab man an Robert Mulligan, der bis dato hauptsächlich nur im TV tätig war, im gleichen Jahr jedoch mit Wer die Nachtigall stört einen der erfolgreichsten Filme des Jahrgangs folgen lassen sollte.

Die Handlung spielt im Jahr 1936, zur Zeit der niederländischen Kolonialzeit in Indonesien. Dorthin wird der junger Mediziner Dreger (Rock Hudson, Giganten) entsandt, um seinen Pflichtdienst für die Krone zu erfüllen. Er will unbedingt nach Java und dort im Dschungel als Assistent für den exzentrischen, aber brillanten Dr. Jansen (Burl Ives, Die Katze auf dem heißen Blechdach) zu arbeiten. Eine Aufgabe, an der schon viele gescheitert sind. Obwohl der bekennende Atheist Dreger und der gläubige Dickkopf Jansen auf den ersten Blick wie Feuer und Wasser wirken, finden sie schnell Gefallen aneinander. Jansen sieht in dem ehrgeizigen und auch seinen mitunter ungewöhnlichen Methoden aufgeschlossenen Dreger sogar seinen legitimen Nachfolger. Insgeheim hofft Dreger jedoch, an die bisher unveröffentlichten Aufzeichnungen von Jansen zu gelangen, die einen Durchbruch in der Lepra-Forschung bedeuten könnten. Das unerwartete Auftauchen von Dreger’s Verlobten Els (Gena Rowlands, Eine Frau unter Einfluss) treibt zusätzlich einen Keil zwischen die beiden Männer. Als ihr Arbeitsverhältnis zerbricht, lässt sich Dreger auf einen anderen, riskanten Auftrag ein, der ihn an den Rand des Wahnsinns treibt.

Offenbar wurden bei der Produktion keine Kosten und Mühen gescheut und so sieht Am schwarzen Fluss, wie beinah zu erwarten, einfach umwerfend aus. Das ist noch ausschweifenden Abenteuerkino der alten Schule, bei dem noch echte Sets statt Green-Screen-Effekten für die perfekte Illusion sorgen. Mit Rock Hudson und Burl Ives hat man zudem zwei große Stars mit an Bord, die ihrem Ruf als Leinwandgiganten alle Ehre machen. Speziell Hudson ist am Ende kaum wiederzuerkennen und entfernt sich damit sogar etwas von seinem üblichen Saubermann-Image, das seine Karriere immer irgendwie eindimensional wirken ließ. In 140 Minuten entstehen keinerlei Längen und die Zeit vergeht tatsächlich wie im Flug, womit sich mühelos von gelungener Unterhaltung sprechen lassen kann. Vom (wahrscheinlich) angepeilten, großen Meisterwerk ist Am schwarzen Fluss indes deutlich entfernt. Das aus heutiger Sicht sehr fragwürdige Frauenbild (Untreue, damit kann sie schon leben, aber nicht, wenn es beruflich bei ihm nicht läuft) ist natürlich seiner Zeit geschuldet und daher immerhin zu erklären, dass in dem Film allerdings auch keine nur sehr leisen, kritischen Töne über die bevormundende und repressive Kolonialisierung zu finden sind, könnte man im Jahr 1962 vielleicht doch schon kritisch beäugen.

Noch auffälliger und störender als diese moralischen Kritikpunkte – die sich, wie gesagt, mit dem Handlungs- und Entstehungszeitraum zumindest begründen lassen – ist der etwas merkwürdige Bruch in letzten Drittel, der dem Unterhaltungswert zwar nicht schadet, sich aber nicht homogen in die vorherige Geschichte einfügen mag. Da fehlt es am narrativen Geschick, um diesen relativ plötzlichen Turnaround stimmig zu integrieren. Das wirkt abrupt, holprig und gibt dem Film sogar eine etwas exploitative Note. Das ist durchaus amüsant, fühlt sich jedoch sonderbar an.

Fazit

„Am schwarzen Fluss“ ist schönes, großes Abenteuerkino vor exotischer Kulisse mit tollen Bildern und Darstellern, das aus heutiger Sicht allerdings an manchen Stellen fragwürdig wirkt und besonders am Ende in eine etwas verwunderliche Richtung kippt. Optimal ist und war es auch damals schon sicher nicht, erfüllt seinen Zweck als unterhaltsames Blockbuster-Kino der alten Schule dennoch ohne größere Probleme.

Kritik: Jacko Kunze

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