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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Stadt Terminus am 30. Dezember: Mya (Anessa Ramsey) und ihr Geliebter Ben (Justin Welborn) verbringen gemeinsam die Nacht zusammen, als sich plötzlich der Fernseher von selbst einschaltet und ein mysteriöses Rauschen überträgt, welches auch Radio und Telefon erfasst hat. Mya hat indes jedoch andere Sorgen, denn sie will sich von ihrem Mann Lewis (AJ Bowen) trennen, um mit ihrem neuen Lover die Stadt zu verlassen. Als Mya anschließend zu ihrem Mann fährt, muss sie dort allerdings mit ansehen, wie dieser im Wahn einen seiner besten Freunde tötet und scheinbar auch alle anderen Menschen den Verstand verloren haben. Panisch und schockiert von den tödlichen Ereignissen im Wohnblock, versteckt sie sich die Nacht über in der Wohnung ihrer Nachbarin, um anschließend zum Bahnhof zu flüchten, wo sie sich mit Ben treffen wollte. Lewis und Ben treffen sich währenddessen ungewollt auf einer geplanten Silvesterparty von Anna (Cheri Christian), die in Notwehr ihren Mann töten musste. Doch auch ihr Freund Clark (Scotty Poythress) hat einige schwerwiegende Probleme…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dass zu viel Fernsehen schaden könnte, hören wir ständig wenn wir mal wieder zu lange vor der Glotze gesessen haben. Immerhin fragt sich der Zuschauer bei so manch einem Programm, ob Gehirnzellen davon dauerhaften Schaden nehmen könnten. Doch was die Regisseure David Bruckner, Dan Bush und Jacob Gentry (jeder der drei inszenierte und schrieb eine kleine Episode im Film) in ihrem Debüt The Signal mit nur einem Budget von gerade mal 50000 US-Dollar sowie 13 Tagen Drehdauer erschaffen haben, stellt alles bisher Dagewesene in Sachen TV/Medien-Horror in den Schatten. Kein Wunder also, dass der Film 2007 auf dem Sundance Festival für einigen Trubel sorgte. Und ja, der Film über ein mysteriöses Signal, welches alle Menschen mit Wahnvorstellungen aufeinander losgehen lässt, kann sich besonders durch sein erzählerisches Geschick sowie seine hervorragende Inszenierung sehen lassen. Doch kann der Film auch mit seinen drei Einzelgeschichten (den sogenannten Transmissionen) überzeugen? Zum Teil, denn während besonders die erste Episode eine Alptraumhafte Atmosphäre erzeugen kann, bricht spätestens nach dem ersten Drittel der Film etwas ein. Fortan heißt nicht Angst das Stichwort, sondern eine schwarzhumorige Satire wird serviert. Dass dies nicht gerade als stimmiges Gesamtkonzept bezeichnet werden kann, beweist schlussendlich dann auch noch der groteske Übergang, mit dem der Stilwechsel vollzogen wird.

Dabei fängt The Signal tatsächlich anfänglich fantastisch mit einer regelrechten Horror-Sogwirkung an. Was ist das Signal? Wer sendet es? Warum fangen alle Menschen an sich gegenseitig umzubringen? Natürlich wird hier glücklicherweise auf einen Twist oder eine Erklärung verzichtet, denn im Vordergrund stehen die verschiedenen Figuren, die jeweils einzeln ihre Abenteuer in dem Chaos beschreiten. Hierbei ist besonders die erste Episode, welche sich um May dreht, eine der beeindrucktesten. Mit minimalistischen Mitteln wird eine beängstigende Atmosphäre erzeugt, die so manch einen High-Budget-Film gleicher Machart alt aussehen lässt. Myas Flucht aus dem Apartmentkomplex ist packend, blutig, überraschend und vor allem höchst spannend. Ohne Vorwarnung bricht die wahre Apokalypse über den Zuschauer hinein, aus der es weder ein entkommen gibt, noch entziehen. Fortan heißt es töten oder getötet werden.

Nach rund 30 Minuten startet dann allerdings die zweite Transmission, die eindeutig das Gesamtkonzept des Filmes zerstört. Für sich genommen ist diese Episode durchaus gelungen, ist aber durch ihren neuen Ton vollkommen Fehlplatziert, wodurch nicht nur Längen entstehen, sondern sich der Zuschauer auch fragt, wo denn nur die anfängliche Bedrohliche Stimmung geblieben ist. Fortan wird schwarzer Humor präsentiert, klassische gesellschaftskritische Aspekte sowie eine Silvesterparty, die zwar ohne Gäste daherkommt, dafür aber mit vielen Dialogen. Diese sind zwar spaßig inszeniert, wirken aber einfach vollkommen deplatziert. Da wird sich dann darüber unterhalten, wie man denn die in Notwehr getöteten Liebsten beseitigen könnte, ob die Notwehr überhaupt gerechtfertigt war, was denn eventuell gerade rundherum passiert (inklusive mit Kettensägen schwingendem Mörder im Hintergrund) und ob es denn auf der folgenden Party einige weibliche Gäste gibt, damit es eine gute Nacht wird. Es wird geweint, getötet, versteckt und Halluziniert, sodass die komplette Sequenz aus dem Rahmen fällt. Zwar wird nach und nach der Ton wieder düsterer, doch der Film ist dann einfach nicht mehr als Ganzes zu retten.

Anschließend wird dann noch die dritte Transmission erzählt, welche die Geschichte komplett aus der Sicht von Ben zeigt. Ein hervorragendes Ende wird hierbei aber nicht mehr erzählt und auch die wiedergekehrte Ernsthaftigkeit, lässt sich aufgrund der vorhergegangen Episode nicht mehr entwickeln. Dennoch kann der letzte Part wieder in Sachen Inszenierung auftrumpfen. Leere mit Leichen besäte Straßen, ein halbverwüsteter Bahnhof und anschließend ein paar beängstigende Stadtaufnahmen, lassen wieder eine apokalyptische Stimmung aufkommen, die selbst Filmen wie 28 Days Later in nichts nachsteht. Vor allem bei der Betrachtung des geringen Budgets, ist dies eine wahnsinnig Beeindruckende Leistung und umso schwerer wiegt es da auch, dass der Mittelteil von The Signal dem Rest nicht ganz gerecht wird.

Ebenfalls interessant ist indes die doch sehr hohe Gewaltdarstellung. Neben skurrilen Tötungsideen, sind die Gewaltakte durchaus verstörend und ziemlich blutig inszeniert. Da wird schon mal schnell zur Luftpumpe gegriffen oder zum selbstgebastelten Morgenstern, der natürlich anschließend für ordentlich Schaden sorgt. Die FSK 18 Einstufung ist also mehr als gerechtfertigt und dies obgleich, viele der Szenen nur angedeutet werden. Aufgenommen wurde das Ganze zudem mit einer etwas grobkörnigen und kontrastarmen DV-Optik, die von den Aufnahmen her das Beste aus dem geringen Budget zaubert.

Fazit

"The Signal" ist in erster Linie eine einzigartige apokalyptische Endzeit-Horror-Erfahrung, die besonders im Hinblick auf das geringe Budget eine beeindruckende Leistung darstellt. Dennoch können die einzelne Episoden als Gesamtkonzept nicht überzeugen, da nach dem starken ersten Drittel ein Bruch folgt, der zwar in sich geschlossen hervorragend funktioniert, durch seinen Humor aber die packende aufgebaute Stimmung zerstört. Ein Genre-Mix der also durchaus mal einen Blick wert ist, sonst aber leider doch etwas enttäuscht.

Kritik: Thomas Repenning

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