Als Regisseur Stephen Sommers 1999 mit Die Mumie eine der gefürchtetsten wie ältesten Horror-Figuren zurück auf die Leinwand brachte, war das Ergebnis durchaus anders und vor allem sehr spaßiger Natur. Der Humor sowie die leicht chaotische Story mit seinen schrägen Figuren (gespielt von Brendan Fraser, Rachel Weisz sowie Arnold Vosloo als hervorragende Mumie) standen im Vordergrund, was für deutliche Unterhaltung sorgte. Zwar konnte auch der Nachfolger Die Mumie kehrt zurück noch überzeugen, doch letztlich folgte dann der tragische sandige Abstieg. Ebenso erging es dem einst kleinen Ableger The Scorpion King mit Dwayne The Rock Johnson, der als kraftvoller Skorpionkönig erst im zweiten Teil des Franchises seinen kurzen Auftritt absolvierte, bevor er dann seinen eigenen Film bekam. Denn nun geht auch diese Reihe, mit stets wechselndem Hauptdarsteller, bereits in die dritte Runde und beweist erneut, dass der Tiefpunkt noch lange nicht erreicht ist. Als Direct-to-DVD-Fortsetzung, mit reichlich geringem Budget, inszeniert, gelingt es so Regisseur Roel Reiné (der so meisterhafte Fortsetzungen wie Death Race 2″ oder The Marine 2″ produzierte) nochmals die Qualität deutlich nach unten zu hieven. Denn während bereits Scorpion King – Aufstieg eines Kriegers platte Actionunterhaltung bot, folgt nun mit The Scorpion King 3: Battle for Redemption der ganz große Schlag in Form eines logikfreien Drehbuches, eines unpassenden Humors, schlechter Schauspieler sowie einer grausigen Inszenierung. Schlussendlich erweist sich so der Film von Roel Reiné als ein lauwarmer Sandalentrip in den Dschungel, der nicht einmal Genre-Fans in die Videotheken ziehen sollte.
Dies ist auch nicht sonderlich schwer, ist im Kern doch der dritte Teil der Scorpion King-Reihe eigentlich ein Sequel eines Prequels eines Remakes. Was so schon für Verwirrung sorgt, ist auch im Bereich der Story mehr als erkennbar. Scheinbar waren die Drehbuchautoren mit dem finden einer geeigneten Fortsetzung dermaßen überfordert, dass sie einfach die bisherigen Taten des Skorpionkönigs mit ein paar Sätzen regelrecht grotesk beerdigen. Königreich weg, Königin weg und schon kann das neue Treiben starten. Gerade dieses ignorieren jeglicher Logik sowie Vernunft, macht deutlich, was in den nächsten 105 Minuten dann folgt: Stumpfe Action ohne Sinn und Verstand und vor allem ohne jeglichen erkennbaren roten Faden. Da wird dann schnell das Buch der Toten in den Ring geworfen, nicht erklärte Ninjas sowie ein paar Mumien (die nicht einmal als solche zu sehen sind) und schon ist die Mischung aus Abenteuer, Suche, Verrat und Magie komplett. Das solche eine trashige Zusammensetzung dann für gähnende Langeweile sorgt, ist hierbei nicht weiter verwunderlich. Nun dürfte aber angesichts des Werdeganges von Regisseur Roel Reiné natürlich kein Meisterwerk zu erwarten gewesen sein, zumal auch bereits The Scorpion King Anno 2002 nicht gerade mit einer interessanten Story lockte. Eher vermochte es damals Dwayne Johnson durch seine Präsenz zu überzeugen sowie durch die lockere Stimmung, die einfach ein spaßiges Treiben darstellte. Zwar versucht auch The Scorpion King 3: Battle for Redemption ein wenig Humor zu offenbaren, gerade im Hinblick auf die ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem grobschlächtigen Olaf sowie dem ausgebrannten Mathayus, doch mehr als ein paar kleine Gags gibt es dann schlussendlich nicht zu erspähen. Eher ist es der unfreiwillige Humor, der für ein stetiges Kopfschütteln sorgt, besonders wenn Bösewicht Talus einem Anhänger mit Leichtigkeit ein Ohr abreißt, nur um dann in selbiges hinein zu brüllen.
Während so die gescheiterte Story zusammen mit dem lähmenden Humor durch zu hastige Schnitte und langweilige Dialogen unterstützt wird, könnte der Zuschauer zumindest auf ein wenig Action hoffen. Angesichts einer mehr als billigen Machart (zwar sind die Schlachten groß angelegt, jedoch aufgrund einer billigen Inszenierung viel zu übertrieben), wird aber auch hier nichts geliefert, was auch nur annähernd ein Interesse entlocken könnte. Stets sind es dieselben Streiter die recht mäßig durch die Luft geworfen werden und auch die Choreografie selbst, war schon zu Zeiten von Xena und Herkules spektakulärer. Da hilft es dann auch kaum, dass Regisseur Roel Reiné solch Muskelpakete wie WWE-Star Dave Bautista oder den Schläger Kimbo Slice ins Rennen schickt. Ein paar böse Blicke sowie eingeölte Muskeln später, sind diese auch schon wieder verschwunden. Im Bereich der darstellerischen Leistungen indes, zeigt sich The Scorpion King 3″ dagegen recht passabel. Alle Darsteller versuchen ihr scheinbar bestes und erwecken so zumindest den Anschein, als wenn sie spielfreudig an diesen Film gegangen wären. Besonders der Unbekannte Bostin Christopher kann so als übelriechender wie grober Olaf überzeugen und punktet mit einer Menge rauer Mentalität. Victor Webster dagegen, als Mathayus, versucht stets ernst zu bleiben und so der Rolle halbwegs Authentizität einzuflößen. A- B- und C-Movie-Star Ron Perlman (Hellboy)dagegen, spielt seine Rolle routiniert herunter, scheinbar mit der Hoffnung auf wenig Spielzeit, welches im wiederum zum Glück gewährt wurde. Einzig Billy Zane erweist sich als totalausfall, da seine Darbietung des Talus einfach völlig überzogen sowie am Ziel vorbei erscheint.