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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein Ehepaar, das unlängst einen schweren Schicksalsschlag erlitt, macht einen tropischen Urlaub in einem schwimmenden Ferienhaus. Als das Gebäude infolge eines Monsuns vom Festland abgetrieben wird, beginnt für die beiden ein Kampf ums Überleben.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Haifilme gibt es mittlerweile wie den sprichwörtlichen Sand am Meer. Allein in den letzten paar Jahren hat eine Vielzahl von ihnen das Licht der Welt erblickt. Leider, das muss man einfach so sagen, sind viele Werke doch eher von durchschnittlicher, um nicht zu sagen unterdurchschnittlicher Qualität. Filme wie The Reefs: Stalked, The Great White, Shark Bait, Deep Blue Sea 3, Open Water 3: Cage Dive lassen sich reinen Gewissens nur schwerlich und selbst dann nur mit Einschränkungen empfehlen. Gelungene Werke wie etwa The Shallows oder 47 Meters Down bilden dahingehend eine derart seltene Ausnahme, dass man aus Verzweiflung fast schon gewillt ist, das platte Werk Meg in die Liste der „guten“ Shark Movies aufzunehmen. Jawohl, derart niedrig liegt die Messlatte mittlerweile. Was das angeht, macht Hai-Horror dem geschundenen Subgenre des Zombiefilms regelrecht Konkurrenz. Und Werke wie The Requin vom vietnamesischen Regisseur Lê Văn Kiệt der zuvor u.a. den Actionfilm Fury inszenierte, sind der Grund dafür.  

Im Grunde ist die Handlung von The Requin ein alter Hut. Ein Ehepaar findet sich, nachdem ein Monsun ihr schwimmendes Ferienhaus vom Festland abgetrieben hat, allein inmitten des offenen Meeres wieder. Dort sehen sie sich nicht nur der sengenden Sonne, sondern auch hungrigen Haien ausgeliefert. Klingt irgendwie bekannt? Kein Wunder, schließlich ist es mehr oder minder exakt jene isolierte Ausgangslage, die nahezu sämtlichen (die einzige Ausnahme bildet Meg) der oben genannten Filme zugrunde liegt. Aber geschenkt, auch ein zigfach aufgewärmtes Szenario kann unter den richtigen Voraussetzungen überzeugen. Nur ist dem im Falle von The Requin nicht so. Denn bereits in den ersten Minuten des Films fällt der ungemein digitale Look des Films auf, wodurch das komplette Setting ungemein künstlich anmutet. Dass Haie vielfach aus dem Computer stammen, ist man ja bereits regelrecht gewohnt. Doch Văn Kiệt geht noch einen Schritt weiter und lässt obendrein noch die Hintergründe durch Prozessorleistung entstehen. Denn der Film wurde schlichtweg in einem Filmstudio gedreht. Somit kann man sich als ZuschauerIn nicht einmal an der tollen Naturkulisse erfreuen, weil sie eben viel zu oft als digitale Illusion auszumachen ist. Lediglich eine Handvoll der Unterwasserszenen weiß aufgrund des Einsatzes von stock footage (Archivaufnahmen) zu gefallen.

Auch die Actionszenen, wie etwa jene während des Monsuns, wenn das schwimmende Urlaubsdomizil zum Spielball der Wellen wird und an Felsen zu zerschellen droht, sehen nicht nur wegen der schwachen Computereffekte, sondern auch angesichts ihrer mäßigen Inszenierung schwach aus. Beispielsweise dann, wenn Alicia Silverstone (Batman & Robin) in einer Szene durch den Wellengang Matrix-gleich vom Boden abheben und in Zeitlupe gefilmt schweben darf. Selbst auf ruhiger See treibend ist das „Hausfloß“ aus der Ferne bzw. in wide shots eingefangen kein schöner Anblick. In mindestens einer Szene wirkt es gar so, als würde das CGI-Floß nicht auf dem Wasser treiben, sondern vielmehr schweben. Selbst Treibgut stammt aus dem Rechner. Dabei stand für die Realisierung des Films immerhin ein Budget von 8,5 Millionen USD zur Verfügung. Kein Riesenbetrag, aber durchaus einer, mit dem sich etwas anfangen lässt. Weswegen sich unweigerlich die Frage stellt, wohin die Kohle bloß geflossen sein mag. Als ProtagonistInnen bekommen wir die bereits erwähnte Alicia Silverstone sowie James Tupper (Kiss the Coach) geboten. Statt vernünftiger Charakterzeichnung setzt das Drehbuch auf einen Schicksalsschlag. Die Backstory der beiden besteht nämlich daraus, dass sie während einer Wassergeburt ihr Kind verloren haben und die Frau infolgedessen schwer traumatisiert ist. Dies bekommen wir als ZuschauerInnen wiederkehrend zu sehen respektive zu hören. Denn The Requin ist ausgesprochen dialoglastig.

Nur leider, leider sind weder die Dialoge sonderlich eindringlich, noch ist das Schauspiel wirklich überzeugend. Das "normale" Geplapper ist im Grunde lediglich ermüdend. Schlimmer kommt es, wenn Silverstone Emotionen zeigt. Sie heult, sie kreischt, sie nervt. Und dies nicht gerade selten. Wenn sie weinend über die Totgeburt spricht, verleiten ihre Gesichtsentgleisungen ungeachtet der tragischen Geschehnisse zum Kichern. Dabei schafft sie es trotz aller "Grimassenschneiderei" noch nicht einmal ein Tränchen herauszupressen. In einem Moment ist ihr Gesicht bizarr verzerrt, wobei ihre Stimme hysterisch verheult klingt und einen Wimpernschlag später steht sie plötzlich da, als ob nichts gewesen wäre. Ihr krampfhafter Versuch das tiefsitzende Trauma in diesen Momenten glaubhaft hervorbrechen zu lassen, erinnert an die skurrilen Szenen aus dem Gerichtssaal beim Prozess von Johnny Depp (Fluch der Karibik) gegen Amber Heard (Aquaman). Wäre Silverstone eine Newcomerin ohne oder mit nur wenig Erfahrung, so könnte man ihre Leistung in diesen Momenten evtl. noch als akzeptabel ansehen. Nur ist sie das nicht. Und Tupper, der bleibt schlichtweg blass. Als wäre dies nicht schon genug hält das Drehbuch noch einige blödsinnige Aktionen für die beiden ProtagonistInnen parat. So schaffen es die zwei u.a. von Wasser umgeben ihr Floß (ab)brennen zu lassen (mit CGI-Feuer versteht sich). Sowas muss man erst einmal fertigbringen.

Immerhin kauft man den Hauptfiguren, im Gegensatz zu manch anderem Film dieser Art, die Dehydration sowie das zermürbende Ausharren in der prallen Sonne durchaus ab. Allerdings handelt es sich dabei weniger um eine echte Leistung als vielmehr um ein zufälliges Beiprodukt. Der Film ist nämlich nahezu durchgehend von einer auffallend künstlich anmutenden Beleuchtung durchzogen, welche die Gesichter fahl erscheinen lässt. Ein Umstand, der The Requin im späteren Verlauf ausnahmsweise einmal zugutekommt. Denn die ProtagonistInnen sehen aufgrund der ungesunden Hautfarbe tatsächlich elend aus. Doch was ist eigentlich mit den Haien? Tja, die lassen rund 60 Minuten auf sich warten und schauen, wer hätte es gedacht, in den allermeisten Szenen mäßig bis furchtbar aus. Zudem scheinen sich die körperlichen Ausmaße eines Weißen Hais, der im Gegensatz zu den kleineren Exemplaren ein gesteigertes Interesse an der menschlichen Beute aufweist, wiederholt zu verändern. Als kleine Entschädigung bekommt man neben etwas rotgefärbtem Wasser immerhin die ein oder andere Verletzung zu Gesicht. Es ist allerdings definitiv nichts dabei, was ansatzweise für den kläglichen Rest entschädigen würde.

Fazit

„The Requin“ ist ganz oben mit dabei, wenn es um den Titel der schwächsten Haifilme der letzten Jahre geht. Die Story ist altbekannt, die Effekte übermäßig digital und dabei gleichzeitig mehr als bescheiden. Die DarstellerInnen agieren in der Summe maximal mittelprächtig. Einige wenige blutige Effekte sind zwar vorhanden, machen den Film allerdings keinesfalls sehenswerter. Wer unbedingt Nachschub in Sachen Hai-Horror braucht, sollte lieber in anderen Gewässern fischen. Es sei denn, man ist in der Lage über den furchtbar digitalen Look hinwegzusehen. In diesem Fall ist "The Requin" vermutlich genauso „viel“ wert wie die breite Masse an schwachbrüstigen Hai-Filmen. Doch selbst dann dürfte die hundertste Sichtung von „Jaws“, „The Shallows“ oder „Deep Blue Sea“ um Längen mehr Freude bereiten.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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