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Der angehende Journalist Jay Bahadur nimmt nach zahlreichen, gescheiterten Bewerbungsschreiben die noch nicht vorhandene Karriere selbst in die Hand. Aufgrund von Eigeninitiative wird er von der noch frischen Regierung Somalias geladen, um über die dort vorherrschende Piraterie Bericht zu erstatten. Ein persönliches Himmelfahrtskommando, um eventuell die Story seines noch jungen Lebens zu finden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die noch gar nicht so weit zurückliegende und in der Gänze somit eventuell längst nicht abgeschlossene Geschichte von Jay Bahadur ist wahrlich prädestiniert für einen Film. Weil sie eigentlich nach purer Fiktion klingt, dennoch einen Konflikt behandelt, der bis heute nicht wirklich in den Griff bekommen wurde. Der perfekte Stoff für ein aufregendes Biopic mit politisch brisantem, immer noch aktuellem Background. Der hauptsächlich im Kurzfilmbereich tätige Regisseur Bryan Buckley (Bronze – Kleiner Sieg. Große Fresse) sicherte sich die Rechte an der autobiographischen Buches The Pirates of Somalia: Inside Their Hidden World von eben jenem Jay Bahadur. Schrieb das Skript, inszenierte und versammelte sogar einen ziemlich prominenten Cast, dennoch blieb der ganz große Erfolg aus. Warum, das ist leider nach Sichtung des Films ein offenes Geheimnis.

Jay (Evan Peters, American Horror Story) wäre gerne ein investigativer Journalist mit Leib und Seele, bekommt nach seinem Highschool-Abschluss aber nur massenhaft Absagen in den Briefkasten gestopft, den seine Eltern vor ihren Keller inoffiziell etabliert haben – vom eigenen Postzusteller ignoriert, also muss Mutti noch vorsortieren. Um damit praktisch zu vertuschen, dass er immer noch mehr oder weniger in seinem Kinderzimmer lebt. Da hängt zwar das riesige Poster von All the President’s Men an der Wand und die eigenen Ambitionen sind nicht minder gering, tatsächlich verdient er sein Geld als Vorort-Laufbursche für einen Servierten-Firma, um investigativ herauszufinden, welche Regal-Position lukrativer wäre. Nicht nur leicht stoned wittert er bei einer TV-Reportage über ein von somalischen Piraten gekapertes Frachtschiff aus der Ukraine eine echte Story. Erstaunlicherweise zu Recht: Plötzlich wird er vom Sohn des neuen Regierungschef Somalias persönlich geladen und taumelt mehr oder weniger planlos, aber engagiert bis in die Haarspitzen in ein Abenteuer zwischen Drogenrausch, instrumentalisierten Politikum und konfuser Anarchie, vor dem der etablierte Journalismus der modernen Welt offenbar schon längst entnervt oder risikoscheuend kapituliert hat – wirft auf dem freien Markt eben auch zu wenig ab.

The Pirates of Somalia ist an und für sich ein recht interessanter Film, der auch von seiner handwerklichen Kompetenz durchaus bemerkenswerte Akzente setzen kann. Bryan Buckley scheint besonders zu Beginn sehr darum bemüht, nicht als dröges Biopic einer grundsätzlich eben nicht so bekannten Person schon früh sein Publikum zu verlieren, sondern es durch eine amüsante, recht flotte Inszenierung erst zu gewinnen. Was sich letztendlich als Fehler herausstellt. So schnell man an der Geschichte und deren spannenden Entwicklung Gefallen gefunden hat, so schnell wird sie zum oberflächlich abgehandelten Drohnenflug über einen nicht weiter vertieften, zweckdienlich und dadurch dann eben doch zu trocken abgeackerten Plot. Der die Geschichte sauber dokumentiert, das aufregende Charakter-Portrait aber nur aufgrund des hervorragenden Evan Peters irgendwie ablichtet. Mit ein paar einfallsreichen, optischen Spielerein versehen, geschmückt mit (dankbaren) Altstars wie Al Pacino (The Irishman) und Melanie Griffith (Die Waffen der Frauen) in mehr oder weniger irrelevante (bezogen auf die Besetzungs-Prominenz) Nebenröllchen. Wirklich intensiv taucht das Ganze nicht in das Geschehen ab, entwickelt auch keine greifbare Beziehung zu Figuren, sieht aber als ordentliches Bewerbungsschreiben für den Grundkurs „Programmkino oder so ähnlich“ ganz passabel aus.

Fazit

Wichtig wäre es gerne und könnte es sein, gut schaut es aus, Evan Peters ist klasse. „The Pirates of Somalia“ ist ambitioniert, wird seinem potenziellen Umfang – sowohl als Biopic als auch als weltpolitischen Kinos – aber nie wirklich gerecht. Solide ist das durchaus, schlecht niemals, aber irgendwie auch zu banal und uninspiriert. Inhaltlich. Technisch wird sich da immerhin mal ausprobiert.

Kritik: Jacko Kunze

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