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Inhalt

Bevor der Philosophielehrer Mr. Zimit (James D'Arcy) seine Klasse endgültig entlässt und auf diverse Colleges schickt, will er ihre Fähigkeiten nochmal in einem Gedankenexperiment auf die Probe stellen. Vor dem Hintergrund einer apokalyptischen Nuklearkatastrophe müssen die 20 Schüler entscheiden, welche 10 von ihnen in den gesicherten Bunker dürfen, um die Katastrophe zu überleben. Doch um die Entscheidung unabhängig von diversen Neigungen zu machen, bekommt jeder Schüler einen Beruf zugeteilt, von dem die Entscheidung abhängen soll. Obwohl sich das gesamte Szenario in einem Klassenraum ereignet, bleibt die ein oder andere Überraschung nicht aus. So bleibt es nicht nur bei einer Runde und die Züge des Experiments werden schärfer...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Psychologische Experimente sind extrem spannend – in diversen Gedankenspielen kann man mehr über die menschliche Natur erfahren, als es etwa über eine bloße Unterhaltung möglich wäre. Soll man durch das Stellen einer Weiche ein oder fünf Leben retten? Ist der Tod des dicken Mannes gerechtfertigt? Fragen, wie sie in etwa aus dem 'Trolley-Problem' resultieren, sind unglaublich vielschichtig, ambivalent und schwer zu beantworten. In John Huddles „The Philosophers“ stellt ein Lehrer seiner Klasse eine Aufgabe, die die angehenden Exzellenz-Philosophen mit ihrem ganzen Köpfchen zu durchdenken haben. Obwohl der Zuschauer dazu kaum die Zeit finden dürfte, darf er genüsslich die Rolle des Voyeurs ausüben, welche im vom Film quasi auf den Leib geschnitten wird.

Die Faszination des Experiments, 'The Third Wave', greift um sich: eine Gruppe junger Teenager wird mit einem Szenario konfrontiert, welches ihre Gewohnheiten aus den Angeln hebt. Während sich „Die Welle“, mehrfach verfilmt, allerdings an realen Bedingungen orientiert und schließlich abgebrochen werden muss, findet das Experiment des Lehrers Mr. Zimit (James D'Arcy) ausschließlich im Kopf statt. Um dem Zuschauer dennoch Anschauungsmaterial zu liefern, verpackt Regisseur John Huddles das Ganze in spektakuläre, wenn auch ein wenig Realismus-ferne Bilder um eine nukleare Superapokalypse. Doch die gar melodramatischen Handlungen sind weit mehr als bloße Untermalung. Sie geben das Innenleben der Protagonisten wieder, welches sich im Klassenraum lediglich unterbewusst abspielen kann.

Dabei zieht „The Philosophers“ eine merkwürdige Faszination aus den Einzel- und Gruppenschicksalen. Zwar erscheinen Teile der Motivation unglaubwürdig, die Situationen manchmal zu abstrus und Logik macht sich unter den Teilnehmern nicht immer breit, aber dennoch sind die behandelten Möglichkeiten, wie sie etwa bei Thema der Fortpflanzung für das Überleben der Menschheit durchexerziert werden, keineswegs fernab jeglicher Realität. Dies macht Gezeigtes umso erschreckender, denn nicht immer macht sich Ablehnung im Kopf des Zuschauers breit – ein Stück menschliche Perversion, gepaart mit dem Drang zum Hinsehen, wird evoziert. Doch der Supergau wird ausgespart, der Weg zurück zum Humanismus bleibt immer erhalten.

So ist das letzte Bunkerszenario, abgesehen vom Ende, schon fast enttäuschend, als der Gutmensch in Form der hübschen Petra (Sophie Lowe) seinen großen Auftritt hat. Um den fast ausufernden Wahn ihres Lehrers einzudämmen, experimentiert sie, beschließt sie die Regeln und handelt gegen gelehrte philosophische Konventionen – ein Hoch auf das menschliche Wohlwollen?! So wirklich  vermittelt der Film keine Botschaft: was bleibt, sind der Lehrer mit einem, dem Film vielleicht unpassenden, aber dafür nachvollziehbaren Impuls und viele angesprochene, aber nicht ausgebaute Subthemen. Dennoch bekommt „The Philosophers“ gerade durch die Darstellung des Cumberbatch-Look-Alike James D'Arcy einen coolen Anstrich, den seine unberechenbare Darstellung einer doch zutiefst depressiven Person ist beeindruckend.

Fazit

„The Philosophers“ wird keine Denkdebatten wie etwa „Die Welle“ auslösen. Dafür erscheint der Film mit seiner doch spannenden Kulisse teilweise zu unstrukturiert. Dennoch übt der Film einen Reiz aus, der in der puren Attraktionslust, den Darstellern und/oder dem Themenansatz verwurzelt ist.

Kritik: Philipp Schleinig

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