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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die junge Anna Fromm hat Mann und Kind bei einem Autounfall verloren und lebt allein und von Schuldgefühlen geplagt auf einer Insel. Ihre einzigen Freunde sind das Ehepaar Vergerus und der Schriftsteller Andreas. Schließlich zieht Anna mit Andreas zusammen, doch ihre Beziehung ist ohne Leben. Unfähig Liebe zu geben und den eigenen Schmerz zu ertragen setzen sie sich quälenden Diskussionen und gegenseitigen Verletzungen aus.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eine Karriere innerhalb der Filmwelt ist für gewöhnlich lang und dementsprechend sammeln sich im Laufe der Jahre auch unzählige Filme an, auf die ein Regisseur an seinem Lebensende zurückblicken kann. Gerade in diesem überschauenden Blick, den auch wir Zuschauer einnehmen, lassen sich oftmals Zusammenhänge und Tendenzen erkennen, die zu Zeiten der jeweiligen Dreharbeiten möglicherweise noch verborgen blieben. Viele Regisseure zeichnen sich durch wiederkehrende Themen und Techniken aus, sei es inhaltlicher oder formaler Natur. Zu den markantesten aller Regisseure zählt wohl Ingmar Bergman (Persona), der neben der Frage nach dem eigenen Glauben vor allem über zwischenmenschliche Beziehungen reflektierte. Und weil man seine Filme deshalb fast zwangsläufig miteinander vergleichen muss, kommt es dabei eben auch zu Werken, die angesichts der Sternstunden innerhalb seiner Filmografie etwas in den Hintergrund rücken. Einer davon ist Passion, was keinesfalls heißen soll, dass es sich dabei um einen schlechten Film handelt, sondern eben nur, dass Bergman all das Gezeigte in anderen Werken bereits eine Stufe besser umsetzen konnte.

Wie so oft versammelt Bergman seine üblichen Verdächtigen um sich. Sven Nykvist (Der Mieter), Stammkameramann und Virtuose der Lichtgebung fängt auch Passion in unglaublich präzisen Bildern ein, die sich wie von selbst auf die Netzhaut des Zuschauers zu brennen scheinen. Dazu Max von Sydow (Hannah und ihre Schwestern), Liv Ullmann (Herbstsonate) und Bibi Andersson (Szenen einer Ehe) vor der Kamera, aus denen Bergman wie gewohnt das Maximum herausholt. Vor allem in deren ausdrucksstarken Gesichtern findet er einen Spiegel für deren vielschichtige und komplexe Gefühlswelt. Auch deshalb sucht der Regisseur wie so oft Closeups, in denen der emotionale Gehalt der jeweiligen Momente vollends klar wird. Formal kann man dem Film wenig vorwerfen, Bergman verlässt sich auf sein gewohnt wirkungsvolles Handwerk und schafft es dabei auch routiniert eine Symbiose mit dem Inhalt des Werkes herzustellen. Für seine Verhältnisse nicht gewagt oder experimentell, aber im besten Sinne des Wortes emotional effektiv und solide.

Wobei er gelegentlich doch versucht die Bildsprache aufzulockern, indem er seine Hauptdarsteller in einer Art Metasequenz über den von ihnen verkörperten Charakter sinnieren lässt. Leider sticht das einerseits aus dem stimmigen Gesamtbild des Films heraus und verrät andererseits auch nicht mehr, als wir ohnehin schon von den Figuren wussten. Auch thematisch bleibt sich der schwedische Regisseur treu. Persönliche Traumata, einschneidende Erlebnisse und Unbeständigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen sind der emotionale Brennstoff, der Passion am Leben erhält. Die einzelnen Figuren werden stark als eben genau das begriffen, einzelne Individuen, die egal wie sehr sie sich auch nach Liebe, Zusammenhalt und Zuneigung sehnen, ein einsames Dasein fristen. Bergman wühlt im Seelenleben dieser ohnehin bereits vom Leben geplagten Figuren und gibt sich für seine Verhältnisse erstaunlich hoffnungslos, obgleich er sich natürlich immer einen Funken davon bewahren will und kann.

Fazit

Innerhalb der Filmografie von Ingmar Bergman nimmt „Passion“ sicherlich keine herausstechende Stellung ein. Dafür hat der schwedische Meister dysfunktionale Beziehungen und menschliches Leid schlichtweg bereits zu oft emotional mitreißender und auch analytisch tiefgreifender eingefangen. Für sich genommen ist der Film natürlich dennoch mehr als sehenswert, dafür sorgen die üblichen Verdächtigen in Bergmans Standartensemble vor und hinter der Kamera.

Kritik: Dominic Hochholzer

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