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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Wir befinden uns im Jahre 1983 n. Chr. Ganz Australien ist von seinem Segelteam beim America's Cup gebannt ... Ganz Australien? Nein! Zwei unbeugsame Cops bewachen die Toilette eines Melbourner Flughafenhotelzimmers. Und das kam so: Ray Jenkins ist ein grundguter Kerl, aber auch ein unscheinbares Licht mit Geldproblemen. Das macht ihn zum idealen Schmuggler für den lokalen Unterweltbaron: Ab nach Thailand mit ihm und ein Kilo Heroin rein in ihn, mundgerecht portioniert in 20 Kondome. Doch Ray verpatzt es bei der Wiedereinreise. Er macht von seinem Recht Gebrauch, nicht geröntgt zu werden. Kurzerhand verfrachtet ihn der lange (D)arm des Gesetzes in besagtes Hotelzimmer. Hier darf Ray ohne Anklage festhalten werden – sieben Tage. Die Natur nimmt schon irgendwann ihren Lauf.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bei der Inhaltsbeschreibung von "The Mule", dem Film von Schauspieler Angus Sampson (Darsteller bei z.B. "Insidious") und Tony Mahony, mag einem der Appetit eventuell sehr schnell vergehen. Geht es da wirklich um einen Drogenkurier (im englischen Mule genannt), der sich diverse Päckchen Heroin in seine Körperöffnung geschoben hat und der nun mindestens sieben Tage damit auskommen muss, nicht aufs Klo zu gehen? Was genau soll in diesem Film passieren und noch viel besser: Warum sollte man sich das ansehen? Die Antwort: "The Mule" ist zwar kein komödiantischer Volltreffer und schafft es ab und an nicht seinen dramatischen, spannenden und komödiantischen Aspekt zu vereinen, ist aber über weite Strecken eine erstaunlich unterhaltsame Gangsterkomödie geworden, mit coolem 80er Flair, guten Schauspielern und gar nicht so viel Ekel, wie man befürchten konnte.

So spielt sich die Hälfte von "The Mule" auch gar nicht nur im engen und hässlichen Hotelzimmer des Flugahfenhotels ab, in dem die Polizei den unfreiwilligen Drogenkurier Ray sieben Tage legal gefangen hält, sondern beschäftigt sich sowohl mit der Vorgeschichte, sowie dem ganzen Drumherum zum eigentlichen Geschehen. So vermittelt uns der Film sehr überzeugend und auch spaßig, warum sich Ray dieser Tortur unterzieht und zum Einen die Drogen überhaupt von Bangkok nach Melbourne fliegt und zum Anderen der Polizei nichts darüber erzählt. Die Schauspieler machen dabei allesamt einen guten Job, sei es Hauptdarsteller Angus Sampson selbst (auch wenn dieser im Fortlauf nicht viel mehr zu tun hat, als erniedrigt zu werden und sich schwitzend und schmerzend auf seinem Bett herum zu rollen) Georgina Haig ("Fringe") als Rays Anwältin, oder John Noble (ebenfalls "Fringe") als Gangsterboss, sowie Hugo Weaving und Ewen Leslie als ermittelnde Polizisten. Vor allem Weaving hat hier so viel Spaß seinen sadistischen und sexistischen Cop zu spielen, dass man seine Rückkehr ins Geschehen immer wieder kaum erwarten kann. Es gibt in "The Mule" sowieso eher wenig wirklich "gute" Menschen, als man zunächst annehmen könnte.

Der Film ändert zur Hälfte im großen Maße seinen Ton, die gelungene 80er Atmosphäre zieht den Zuschauer aber dennoch immer wieder stark ins Geschehen hinein. Ob nun widerspenstige Fernseher,  populärkulturelle Anspielungen oder der coole Plastikbeat-Soundtrack, all das bekommt "The Mule" mehr als gelungen auf die Leinwand, sodass man die Inszenierung durch und durch loben sollte. Das größte Problem des Films ist, wie angesprochen, die Tonfindung. Anfangs noch seichte Komödie, mit netten Dialogen, viel Partygerausche und lockeren Sprüchen, wandelt sich der Film in Einzelszenen immer mehr zum Gangsterthriller und letztlich sogar zum Charakterdrama. Das mag aber alles nicht so recht funktionieren. Zwar macht John Noble seine Sache als Gangsterboss, wie erwähnt, gut, doch will sich seine Figur einfach nicht immer ins Geschehen einfügen, sodass seine Storyline im Großen und Ganzen auch eher untergeht und relativ fix beendet wird. Der Film hat gegen Ende ein paar harte und konsequente Twists anzubieten und mag innerhalb dieser Szenen auch zu überzeugen, dennoch wirkt der ständige Wechsel zwischen psychischer Gewalt und lockeren Sprüchen nicht immer homogen gelöst und resultiert beim Publikum so eher in verwirrtem Achselzucken, als in geschockter Stille.

So besteht der Film in vielen späteren Szenen hauptsächlich aus dem Anliegen Jay aufs Klo gehen zu lassen, während dieser das verweigert und sich somit immer größeren körperlichen, sowie psychischen Schmerzen aussetzen muss. Hier verliert "The Mule" endgültig seinen Spaß, gipfelt in ein paar sehr unangenehmen Szenen und stößt den Zuschauer so kräftig von sich weg. Dass viele Szenen gegen Ende natürlich absichtlich so unangenehm sind, ist keine Frage, aber erneut fügt sich das nicht passend in den spaßigen und gut inszenierten Rest ein. Es ist duchaus ein respektabler Ansatz sein Publikum nach vielen lockeren Szenen immer mehr vor den Kopf stoßen zu wollen, aber bei "The Mule" geht das eben alles etwas zu schnell und zu abgehakt vor, sodass der Schock sich nie richtig einstellen will und viele Einzelszenen unangenehm aus dem Rest herausfallen. "The Mule" ist trotzdem über weite Strecken unterhaltsam, kann sich in vielen Szenen aber nicht entscheiden, was er sein will und drückt den Zuschauer so immer mehr von sich weg.

Fazit

"The Mule" möchte zugleich lockere Komödie mit eigenartigen Figuren, als auch fieser Gangsterthriller und psychisch brutales Charakterdrama sein, schafft es aber selten diese widerstrebenden Aspekte wirklich gelungen zusammenzuführen. Dennoch ist der Film weit unterhaltsamer, als man zunächst denken könnte und präsentiert dem Zuschauer eine durchaus ansprechende Inszenierung mit guten Darstellern, spaßigem Humor und einem sehr gelungenen 80er Flair.

Kritik: Thomas Söcker

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