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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Auf einer abgelegenen Insel lädt ein enigmatischer Koch (Ralph Fiennes) zu einem opulenten Mahl. Unter den Gästen befindet sich auch eine junge Frau (Anya Taylor-Joy), die zusammen mit ihrem Freund (Nicholas Hoult) angereist ist und schnell merkt, dass sich hinter der Fassade des extravaganten Restaurants mehr verbirgt als es auf den ersten Blick scheint...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Elitäre Exzesse und Egomanie enthüllt Mark Mylords (Der Perfekte Ex) gehässiger Gourmet-Horror am treffendsten dadurch, dass er alles ist, was der parabolische Plot zugleich der High Cuisine und deren illustren Klientel vorwirft: pedantisch statt präzise, theatralisch statt atmosphärisch, obsessiv statt originell. Stil steht über Substanz. Genuss weicht einer intellektuellen Fingerübung, die sich für weit raffinierter hält, als sie ist. Und das ganze Spektakel ist im Grunde die Selbstinszenierung eines selbsterkorenen Masterminds. Und trotzdem ist einiges unbestreitbar köstlich. 

Die anspielungsreiche Ausstattung und Benennung des Inselrestaurants Hawthorne sind ein Augenschmaus, der mehr Spannung und Ironie generiert als die halbgare Handlung und generischen Gäste. Von John Leguizamos (Violent Night) abgehalftertem Johnny-Depp-Verschnitt bis Janet McTeers (Disclosure: Trans Lives on Screen) Restaurantkritikerin sind alle weniger Persönlichkeiten als Prototypen, besonders Anya Taylor-Joys (Furiosa) Margot. Dass eine normschöne, weiße, junge Cis-Frau das unterste Prekariat in der Klassenkampf-Allegorie verkörpert und implizit Ralph Fiennes (The Forgiven) perfektionistischem Chefkoch gleichsteht, zeigt die inhärente Bias des hierarchischen Gesellschaftsbildes. 

Dessen strikte Unterteilung in Dienstleistende und Kundschaft negiert die Komplexität eines kapitalistischen Systems, in dem Ausgebeutete zugleich Ausbeutende sind und umgekehrt. Rassismus und Sexismus des gastronomischen Dienstleistungssektors, der einzelne weiße Männer als Genies vergöttert, während PoC und Frauen die unterbezahlte Drecksarbeit machen, wird pervertiert oder banalisiert. Diese Simplifizierung sagt wenig über materialistische Machtgefälle, aber dafür umso mehr über die privilegierte Position des Regisseurs und Drehbuchautors. Dessen Henkersmahl ist nur halb so hochwertig wie die Komponenten.

Fazit

Die besten Zutaten und teuersten Gerätschaften garantieren noch lange kein perfektes Resultat. Was Mark Mylod in seiner kühl komponierten Mischung aus pechschwarzem Psychothriller und Foodie Farce praktisch aufzeigt, gilt auch für das konsumkritische Kammerspiel. Dessen isolierter Schauplatz wird zur buchstäblichen Schauküche einer Sozialsatire, die Statusinszenierung und materialistische Machtspielchen ebenso plakativ wie reduktiv vorführt. Morbide Ästhetik und geschliffenes Schauspiel maskieren die Ignoranz der gesellschaftspolitischen Phrasen. Es bleibt ein unangenehmer Nachgeschmack schaler Stereotypen, antiintellektueller Ressentiments und latenten Rassismus.

Kritik: Lida Bach

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