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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Sam Ali, ein junger und sensibler Syrer, ist bis über beide Ohren verliebt in seine Freundin Abeer. Als er wegen einer Nichtigkeit ins Visier der politischen Polizei gerät, flieht er kurzerhand in den Libanon. Seine Situation scheint aussichtslos bis er sich, des kostenlosen Buffets wegen, in die Ausstellungseröffnung einer Beiruter Galerie schleicht. Dort wird der international bekannte Künstler Jeffrey Godefroi auf ihn aufmerksam und macht Sam ein Angebot, dass ihn zu seiner geliebten Abeer bringen und er nicht ausschlagen kann. Sam stimmt zu und wird so zu einem hochpreisigen Kunstwerk in den Ausstellungen des Starkünstlers, Reisefreiheit in ganz Europa inklusive. Doch er hat seine Rechnung ohne die Dynamiken des Kunstmarkts und einer Gesellschaft gemacht, in der ein Kunstobjekt mehr zählt als die Geschichte eines syrischen Geflüchteten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Inspiriert vom Kunstwerk eines Belgiers, verknüpft  in ihrer aktuellsten Regiearbeit Einblicke in die zeitgenössische Kunstszene mit der Geschichte eines geflüchteten Syrers, dessen Rücken für einen international bekannten Künstler () zur Leinwand wird. Der Mann, der seine Haut verkaufte vereint dadurch nicht nur Elemente der Kunstsatire und des Fluchtdramas, sondern auch die der Romanze, Tragödie und des Thrilles. Die internationale Koproduktion war bereits vergangenes Jahr als erster tunesischer Beitrag für den Oscar® für den besten fremdsprachigen Film nominiert. 

Mit der Bereitstellung seines Rückens wird die häufig unzugängliche und kantige Hauptfigur Sam Ali zum wertvollen Kunstobjekt, welchem mehr Reisefreiheit, Ansehen und Wert vergönnt ist als dem Menschen, der dahintersteckt. Als Ausstellungsstück erfährt er vorgebliche Befreiung, die von der Fassade der dargestellten Kunstszene förmlich erdrosselt wird.  (Die Schönsten Jahre eines Lebens,The Matrix Reloaded) als überspitzte, frostige Kunstmanagerin ist da nur eines von vielen Rädchen in einem Getriebe künstlerischer Ausdrucksmittel, die die Szenerie bissig kommentieren und kritisieren wollen. Dazu zählen auch die eindrückliche Bildsprache und der wiederkehrende Zynismus, etwa wenn das Rücken-Kunstwerk als kraftvoll und ausdrucksstark bewundert wird, während der Mann, der es trägt, zusammengesunken auf einem Schemel sitzt. 

Nimmt die Kunstszene und deren fragwürdige Vermarktung des menschlichen Kunstwerkes einen vergleichsweise großen Anteil des Films ein, hält sich Der Mann, der seine Haut verkaufte in anderen Themen zurück. Gerade politische Hintergründe und Notizen (Europas wie auch Syriens), die anfängliche Fluchtgeschichte und auch die Romanze bleiben mitunter oberflächlich. Zudem etabliert sich  s Sam Ali als nur schwer zugängliche, uneindeutige und tragische Figur mit einem Werdegang, dessen abschließender Paukenschlag Schock forcierenden Eindruck hinterlassen kann. 

Abgesehen vom Ende funktioniert die vielfältige Genremischung häufig. Auch dank der künstlerischen und auf Ästhetik bedachten Inszenierung, die stets um ihre Eindringlichkeit bemüht ist. Ist die Musik auch mal dick aufgetragen, fügt sie sich in das abgehobene Milieu-Porträt, das bildgestalterisch, perspektivisch und lichttechnisch zudem häufig symbolisch aufgeladen ist, ein: mit mehr Tamtam wurde wohl selten ein Pickel ausgedrückt. Und dennoch birgt der Film unter seiner farbkräftigen Oberfläche vor allem eins: Beklemmung.

Fazit

„Der Mann, der seine Haut verkaufte“ ist eindringlich gefilmt und stellenweise so impulsiv wie seine Hauptfigur. Ein Genremix, der oft gelingt: mal bitterböse, mal äußerst kunstvoll, mal tragisch. Aber auch ein Film, der mit seiner unwirschen Hauptfigur, dem vordringlichen Fokus der Handlung und vor allem mit seinem tragischen Ende irritiert.

Kritik: Paul Seidel

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