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Tanztee und Seniorenteller stehen bei dieser Truppe rüstiger Rentner noch lange nicht auf der Tagesordnung. Ganove Brian Reader (Michael Caine) ist jenseitts der 70 und hat in seiner professionellen Karriere schon viel erbeutet, doch für das Juwelendepot Hatton Garden hatte er schon immer ein besonderes Faible. Um seinen letzten Job in die Tat umzusetzen, versammelt er nur die Besten um sich: Fünf „Best Ager“ und einen Jungspund, die zusammen in die Geschichte eingehen sollten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wohl kaum eine Szene war 2018 so beeindruckend für das Kino rund um „ältere Helden und Heldinnen“ wie der Moment, als Harry Dean Stanton als Lucky im gleichnamigen Film von John Carroll Lynch plötzlich und unverhofft umfällt. Der Arzt attestiert ihm absolute Gesundheit und begleitet dies mit den Worten „irgendwann verschleißt eben alles einmal“. Für Lucky ist dies aber kein Moment des Haderns, sondern eher ein Gefühl von Ratlosigkeit. Immerhin fühlt er sich selbst immer noch jung – nur der Körper will nicht mehr so. Im Falle von Ein letzter Job (OT: The King of Thieves) von Regisseur James Marsh (Vor uns das Meer) verhält es sich indes vollkommen anders: Wenn es darum geht überhaupt noch einmal einen Raubzug zu begehen oder seiner Leidenschaft nachzugehen – wie es der alternder Ganove Brian Reader (Michael Caine) so schön bezeichnet – versagt nicht nur das körperliche, sondern auch das geistige. Während so jede Menge scheinbare Schmerzen, das Jammern rund um das teuflische Internet sowie der flatterhaften Jugend begleiten, stolpert sich auch der eigentlich recht spannende Plot geradewegs ins Abseits.

Dabei ist die reale Vorlage durchaus spannend: So raubten im April 2015 eine Gruppe von vier alternden Gangstern spektakulär einen Untergrund-Safe der Hatton Garden Safe Deposit Company aus. Raffiniert, im Stillen aber auch ziemlich unvorsichtig, folgte schließlich schnell die Verhaftung, wobei die komplette Beute niemals aufgefunden wurde. Somit boten sich dem Autoren-Duo Joe Penhall und Mark Seal jede Menge Anknüpfungspunkte, um einen kreativen, spannenden wie intensiven Heist-Movie rund um Planung, Ausführung und Verrat zu erzählen. Hinzukommt der Cast, der mit Namen wie Michael Caine, Jim Broadbent, Michael Gambon, Charlie Cox und Ray Winstone prominent besetzt ist. Das eigentliche Potenzial hinter der Geschichte und den Cast nutzt Regisseur James Marsh allerdings nie aus. Der Film selbst wirkt eher wie eine gewisse Pflichtaufgabe: Handlungen werden aneinandergereiht, Schauplätze abgearbeitet, Dialoge abseits von Ironie oder Schärfe abgespult und am Ende bleibt einzig die Gewissheit, dass hier ein graues Allerlei aus Genre-Versatzstücken dem Zuschauer offenbart wurde.

So gelingt es beispielsweise James Marsh wenig den Raub inszenatorisch spannend darzustellen, ihn aufzuwerten oder einige visuelle Highlights in den Film zu bringen. Viel schwerer wiegt jedoch die fehlende Charaktertiefe sowie die fehlende Struktur. So ist sich Ein letzter Job uneins, was er denn eigentlich erzählen möchte: Während zu Beginn Brian Reader (der gewohnt gut von Michael Caine gespielt wird) im Mittelpunkt steht und scheinbar die Leere nach dem Tod seiner Frau mit Gold füllen möchte, geht der Film zum Ende hin einen völlig anderen Weg und setzt eher den Verrat sowie die Uneinigkeit der Diebestruppe in den Vordergrund. Doch wer sind die Gauner überhaupt? Diese Frage bleibt ebenso unbeantwortet wie der Hintergrund des mysteriösen Basil (etwas unterfordert, Charlie Cox). Die Figuren sind es dann auch, die wohl dem Film am meisten Energie rauben. Mal wird optisch energisch auf ihre rasante Vergangenheit verwiesen, mal dürfen sie an alte brutale Methoden anknüpfen, dann sich wieder halbherzig ansticheln, nur um dann letztlich genügsam über die neuen Wehwehchen zu philosophieren um auf Straferlass zu pochen. Der Geschichte des Vanity-Fair-Artikels von Mark Seal wird jedenfalls nichts hinzugefügt. Und über die Wünsche, Träume oder Ängste der Truppe bekommt der Zuschauer ebenso wenig Einblick, wie über die eigentlichen Hintergründe des Raubes. Und wenn am Ende die Polizei wie Der rosarote Panther hinter den Gangstern herjagt, ist dies eher unfreiwillig komisch, als spannend. Schade.

Fazit

"Ein letzter Job" ist eine gemächliche, graue wie recht einfallslose Krimi-Heist-Klamotte, der es nicht gelingt Story, Charaktere und Zielsetzung in Einklang zu bringen. Was bleibt sind infantile Rentner, die lieber über ihre Leiden und das ominöse unnütze Internet klagen, als wirklich spannend einen Raub zu erzählen.  

Kritik: Thomas Repenning

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