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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Robert Griffin kehrt nach Jahren zurück nach London, um von seinen ehemaligen Freunden Jasper und Irene seinen Anteil an einer Diamantemine zu fordern, um den sie ihn seiner Meinung nach einst betrogen haben. Das Paar wird den unliebsamen Gast unsanft los, doch dadurch stößt er zufällig auf Dr. Drury. Dieser besitzt ein Serum, das Lebewesen unsichtbar machen kann. Griffin stellt sich als Versuchskaninchen zur Verfügung. Natürlich nur, um anschließend Rache zu nehmen…

Kritik

„Sie sehen sich ja ganz unwahrscheinlich ähnlich.“

Nachdem alle (teilweise sehr losen, kaum als solche zu bezeichnenden) Fortsetzungen zu Der Unsichtbare ihr ganz eigenes Süppchen kochten, geht der fünfte Teil der Reihe wieder deutlicher zum Ursprung zurück. Was ihm sonderbarerweise nicht gedankt wurde. Die Kritiken zu Der Unsichtbare nimmt Rache fielen eher bescheiden aus, einen besonders guten Ruf genießt der Film auch heute nicht. Verwunderlich, denn eigentlich ist das doch am ehesten das Sequel, das dem Geist des Originals am nahsten kommt und darüber hinaus als typischer Science-Fiction/Horrorfilm eigentlich sehr ordentlich funktioniert.

Robert Griffin (trotz des berüchtigten Familiennamens offenbar nicht verwandt mit dem ersten Unsichtbaren; Jon Hall, bereits in Der unsichtbare Agent in der Hauptrolle – manchmal – zu sehen) ist getrieben von Vergeltungssucht. Mehrere folgenschwere Schläge auf den Kopf und der Aufenthalt in einer südafrikanischen Psychiatrie (aus der er sich mordend befreit hat) haben seinen Unmut noch sichtlich befeuert. Er will seinen, so meint er, rechtmäßigen Anteil an einer Expedition, die er einst mit einem befreundeten Pärchen antrat. Sie wurden durch den Diamantenfund steinreich, er wurde für tot gehalten im Urwald zurückgelassen. Nun steht er auf der Matte, ist schlecht gelaunt und fordert praktisch alles, was Jesper und Irene noch besitzen. Die entsorgen den alten Weggefährten im Fluss, erneut noch zu lebendig, um nicht noch angefressener zurückzukehren. Diesmal allerdings unsichtbar und endgültig nicht mehr kompromissbereit, denn eine schicksalhafte Begegnung mit einem Wissenschaftler (John Carradine, Der letzte Scharfschütze) bringt ihn in eine sehr vorteilhafte Verhandlungsposition.

Der Unsichtbare nimmt Rache verlässt sich wieder auf klassische Themen des Horrorfilms statt auf diverse Genre-Ausbrüche und erledigt diesen Job äußerst zufriedenstellend. Back to the Roots. Ein gottesgleicher Wissenschaftler ganz im Frankenstein-Stil erntet, was er sät. Schafft eine Kreatur, die er nicht mehr unter Kontrolle hat und schaufelt sich damit sein eigenes Grab. Das Motiv des „Monsters“ scheint nachvollziehbar, bis es/er den Bogen deutlich überspannt und ein effektiver Sympathieumschwung stattfindet. Vorher erscheint Robert Griffin wie ein bemitleidenswertes Opfer, im Laufe der Handlung wird er zum sadistischen Mörder, unsichtbarem Stalker und nah an der Grenze zum Triebtäter, wenn er die hübsche Tochter seiner Feindbilder begehrt. All das vermittelt der Film in der üblichen Kürze damaliger Genrestreifen effektiv, mit wieder deutlich mehr Fokus auf Atmosphäre und Boshaftigkeit. Der gewohnte Humor der Reihe ist durchaus noch enthalten, diesmal wesentlich homogener und dezenter eingewoben als zuvor, auch da erinnert dieses Sequel stärker an das Original als alles dazwischen. Freunde des Old-School-Gruselfilms dürften sich hier wieder zuhause fühlen, gerade da der Film auch einige sehr schöne, kreative Momente parat hält, um die visuelle Stärke der Unsichtbaren-Serie deutlich hervorzuheben (Stichwort: Aquarium und Mehl um die Nase).

An die zeitlose Klasse von Der Unsichtbare reicht (natürlich) auch dieses Sequel zu keiner Zeit heran, aber es ist der wohl beste Nachklapp, was kaum jemand zu erkennen scheint. Die erprobte Kombination aus Anmaßung durch vermeidliches Recht, Rache, Wut, Begierde, Wahnsinn und dem Verfall von Menschlichkeit durch partielle Übermenschlichkeit, Machtmissbrauch auf perfide Art und Weise, das macht Der Unsichtbare nimmt Rache aus. Gepaart mit dem wie immer (und hier besonders) großartigen Tricks, dem notwendigen Ernst und einem behutsamen Humorverständnis, das funktioniert teilweise prächtig. Viel besser als sein Ruf, diesbezüglich sogar ein faustdicke (positive) Überraschung.

Fazit

Guter, wenn natürlich auch betagter Genre-Film, der sich wieder auf die Stärken von James Whale’s Original bezieht und diese oftmals adäquat für sich verwenden kann. Wer nach den letzten beiden Filmen schon etwas die Lust auf weitere Abenteuer des Unsichtbaren verloren hat, der sollte nicht die Flinte ins Korn werfen. Es geht doch. Wenn man denn will.

Kritik: Jacko Kunze

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