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Quelle: themoviedb.org

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Der Film folgt Sergeant John (Jake Gyllenhaal), der auf seiner letzten Dienstreise in Afghanistan mit dem lokalen Dolmetscher Ahmed (Dar Salim) zusammenarbeitet, der sein eigenes Leben riskiert, um John über kilometerlanges zermürbendes Gelände in Sicherheit zu bringen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In seiner nun auch schon 25jährigen Karriere als Filmregisseur hat sich Guy Ritchie (Snatch – Schweine und Diamanten) nicht unbedingt an seriösen Stoffen erprobt. Am grimmigsten ging es noch bei seinem Remake Cash Truck (2021) zu, ansonsten gehörten Humor und Augenzwinkern immer zum Repertoire des Briten. Mit diesem Kriegsfilm wagt er sich somit quasi auf ungewohntes Terrain, gibt er sich doch betont ernst und emotional. Vielleicht auch ein Grund, warum der Film bei seinem US-Kinostart im April dieses Jahres gar nicht gut abschnitt. Insgesamt spielte er dort nur 17 seiner 55 Millionen $ Produktionskosten wieder ein. Weltweit wurden es auch nur knapp 21, da Amazon sich die Streamingrechte für etliche Märkte, so auch Europa, im Vorfeld sicherte. Ein handfester Flop sozusagen, was neben des eigeschränkten Kinoreleases eventuell auch mit falschen Erwartungshaltungen zusammenhängen könnte.

Erzählt wird die Geschichte des US-Sergeant John Kelly (Jake Gyllenhaal, Ambulance), der 2018 in Afghanistan stationiert ist und dort eine Einheit anführt, die auf das Aufspüren von Waffenlagern der Taliban spezialisiert ist. Mit seinem neuen Übersetzer Ahmed (Dar Salim, Lommbock) gerät er aufgrund dessen Eigensinns schon kurz danach aneinander, auch da er nicht weiß, ob er ihm wegen seiner Vergangenheit als Heroinhändler und Taliban-Geschäftspartner überhaupt vertrauen kann. Einen Beweis für dessen Loyalität erhält John auf die harte Tour, als fast seine gesamte Einheit bei einer Razzia von der Taliban ausgelöscht wird. Nur er und Ahmed müssen sich zu Fuß bis zur 120 KM entfernten Basis durchschlagen, mitten durch das feindliche Territorium. Doch dies soll erst der Anfang ihrer Geschichte sein, denn so sehr John hier auf Ahmed angewiesen ist, umso mehr wird dieser später seine Hilfe dringend benötigen.

In der ersten Stunde gibt es an Guy Ritchie’s The Covenant kaum etwas ernsthaft zu bemängeln. Sicherlich ist der Film nicht unbedingt an irgendeiner Form von Differenzierung interessiert und verwendet die Taliban eben als anonyme, mehr oder weniger gesichtslose Schurkenmasse, die rein die Funktion einer Bedrohung erfüllt. Da besitzt niemand ein Profil und statt dezidierter Grautöne gibt es nur Schwarz und Weiß. Damit lässt sich aber leben, schließlich dreht sich die Handlung speziell im weiteren Verlauf ausschließlich um das Verhältnis der Protagonisten und erweckt gar nicht erst den Anspruch oder das Anliegen, den Krieg und seine Rahmenbedingungen als solchen irgendwie zu hinterfragen. Kann man unter diesen Umständen machen. Dafür gelingt es Guy Ritchie, sich auch ohne Buddy-Humor und Popcorn-Action respektable zu positionieren. Das Geschehen wirkt glaubhaft, spannend und ist vor allem intensiv inszeniert. Insbesondere, als die ersten der beiden einzigen echten Actionsequenzen losbricht. Diese, inklusive des darauf basierenden Survival-Szenarios, ist hervorragend inszeniert und wenn sich der Film bis zum Schluss nur darauf konzentrieren würde, hätte er einen sehenswerten Zweck vermutlich schon erfüllt.

Aber das ist nur ein Teilaspekt der Handlung. In der zweiten Hälfte dreht es sich um den Gewissenskonflikt von John Kinley, der sich seinem Lebensretter verbündet und verpflichtet fühlt, Wieder zurück in der Heimat kann er die wiedergewonnene Freiheit, die praktische Wiedergeburt, nicht genießen und so muss er schnellstmöglich wieder zurück nach Afghanistan. Was scheinbar auch gar kein Problem für seine diesbezüglich beinah befremdlich verständnisvolle Ehefrau darstellt, denn wer würden den schon einmal mehr tot als lebendig zurückgekehrten Gatten und Vater der gemeinsamen Kinder nicht sofort wieder mit einem beistehenden Nicken an die Front verabschieden? Sie zum Beispiel. Gutes Soldatenweibchen. Das dies nicht wenigstens irgendwie versucht wird nachvollziehbar zu gestalten, ist schon arg seltsam. Generell wirkt dieses Krieg-mit-Drehtür-Szenario nun alles andere als vorteilhaft. Man mag die Motivation des Protagonisten verstehen und man kann so was auch erzählen, die Art und Weise hat aber nun mehr was von 80er-Jahre-Actioner. Mit nur minimaler Unterstützung macht unser Held seinen Freund ausfindig (was der dort ansässige Feind über Monate nicht geschafft hat) und im Finale rauschen immer mehr Wellen mit Taliban-Schwergen in ein Feuergefecht, dass beinah Schießbudencharakter hat. Klar, weniger reißerisch und durchaus bemüht dramatisch inszeniert, dass Resultat wirkt aber ähnlich.

Fazit

Mit „Guy Ritchie’s Covenant“ versucht sich der (einstige) britische Kultregisseur mal an einer anderen Gangart und zeigt, dass er dafür durchaus ein Händchen besitzt. Die erste Hälfte weiß sehr zu überzeugen, dank einer packenden Inszenierung und seiner beiden hervorragenden Hauptdarstellern. Im Schlussakt wirkt der Film dann zu zweckdienlich auf ein möglichst emotionales, aber nicht wirklich besonderes Ende heruntergebrochen, welches das Werk insgesamt doch zu konventionell und beliebig gestaltet. Wenn auch nach wie vor handwerklich stark gemacht.

Kritik: Jacko Kunze

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