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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Wie kommt es, dass Frauen ihren Mr. Right verlassen, um danach bei Mr. Wrong zu landen? Was steckt hinter den (oft bedauernswerten) romantischen Impulsen? Drehbuchautorin und Regisseurin Whitney Cummings spielt die geradlinige Neurowissenschaftlerin Julia, deren Forschung über das weibliche Gehirn anhand von drei Pärchen demonstriert wird: Zoe (Cecil Strong) und Greg (Blake Griffin), deren Karriere sich auf ihre Beziehung auswirkt. Lisa (Sofia Vergara) und Steven (Deon Cole), die versuchen ihrer festgefahren Beziehung etwas Würze zu verleihen, und Lexi (Lucy Punch), die ständig versucht, ihren Freund Adam (James Marsden) zu ändern. Währenddessen spielen allerdings auch Julias Synapsen verrückt, als ein ziemlich attraktives neues Versuchsobjekt sich ihrer Studie anschließt…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bei Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken hatte schon Regisseur Leander Haußmann – basierend auf den durchaus kritischen Ratgeber von Allan und Barbara Pease - sich der Frage genähert, was denn nun eigentlich die wirklichen Unterschiede zwischen Frauen und Männer sind. Ist es nur biologisch, ist es anthropologisch, ist es gesellschaftlich? Oder gibt es schlichtweg überhaupt keine? Nun, für The Female Brain - Warum Frauen anders sind als Männer gibt es eine klare Antwort: Ja, es gibt Unterschiede. Mit vielen wissenschaftlichen Fakten untermalt (ohne wissenschaftlich eigene Kenntnis:  Scheinbar auf den aktuellen Stand der Forschung), versucht Regisseurin Whitney Cummings, zusammen mit Autor Neal Brennan, sich den Charakteren auf eine ganz eigene Art und Weise zu nähern. Prominent besetzt – unter anderem Whitney Cummings selbst, Toby Kebbell, Beanie Feldstein, Cecily Strong, Sofía Vergara sowie James Marsden – folgt eine scheinbare Charakterstudie, die sich ganz eigenen Beziehungsstadien und Formen widmen möchte. Dabei im Zentrum mit der Wissenschaftlerin Julia (Whitney Cummings), die sich zwischen Logik und Gefühlen hin und herbewegt und neurologisch selbst hacken möchte. Doch genau diese Herangehensweise macht aus der eigentlichen Komödie ein heilloses Durcheinander.

Die Absichten hinter The Female Brain sind dabei eigentlich löblich. So versucht Whitney Cummings eigentlich in erster Linie aufzuklären: Was sind unsere biologischen Faktoren, wie funktionieren Hormone und Pheromone, wie bestimmt unsere Anthropologie Flucht und Kampf und entsteht daraus schließlich ein heillos Chaos. Zudem versucht der Film sogar höchst politisch zu sein. In Zeiten von #MeToo sowie einer völlig neuen feministischen Grundbewegung auch durchaus wichtig, jedoch verkommen die vielen kleinen Motive, Bilder, Figuren und spitzfindigen Dialoge zu einem Brei, der nur an wenigen Stellen den richtigen Drive bekommt. Egal ob gesellschaftlicher Druck auf Frauen und Männer, sexistische Werbung und die damit verbundenen Folgen oder die Erwartungshaltung innerhalb und außerhalb von Beziehungen. Hier wird ein Rundumschlag zelebriert, der nur noch durch seine hippen Einspielungen in Form von trendigen Internet-Clips übertroffen wird. Doch Whitney Cummings fehlt ein klarer Fokus, was schnell auch bei den Figuren klar wird: Während Julia zu Beginn die verschiedenen Charaktere in ihre Studie einbindet und als Argumente vorlegt, bekommen sie danach ihre eigene Freiheit, ohne jemals wieder aufeinander zu treffen. Ein Episodenfilm ist The Female Brain allerdings nicht – denn dafür ist der Überbau zu sehr im Center verhaftet.

Und der Rest? Kann zumindest die Botschaft von The Female Brain überzeugen? Nun, die Antwort liegt irgendwo zwischen „gekonnt überdreht“ und „vollkommen Banal“. Dies liegt vornehmlich an den sehr klischeehaften und stereotypen Charakteren. Natürlich bedarf es einer gewissen Einfachheit um die Argumente des Films – wir sind nicht ein simpler Chemiecocktail, sondern viel komplexer – nach vorne zu bringen. Allerdings entpuppen sich viele der Charaktere als uninteressant, nervig oder schlichtweg unsympathisch. Wer am Ende mit wem zusammenbleibt, welche Konflikte überstanden werden und wie Julia schließlich doch noch ihren Frieden findet ist ebenso wenig emotional aufgeladen wie die Inszenierung selbst. Klare Höhepunkte gibt es nicht. Wenn beispielsweise Lisa (Sofia Vergara) und Steven (Deon Cole) darüber philosophieren warum sie überhaupt noch zusammen sind oder sich Drogen einschmeißen um wieder Energie in die Liebe zu bringen, sollte dies eigentlich wirklich humorvoll sein und wirken, bleibt aber unnahbar und fremd. Einzig Julia kann sich am Ende doch noch in das gefühlvolle Zentrum des Filmes kämpfen und bietet einen passablen Abschluss. Hier wäre aber deutlich mehr drin gewesen, sodass die eigentlich wichtige Frage nach der Menschlichkeit (Kommunikation, Offenheit, Akzeptanz, Respekt und Liebe) völlig übersehen bleibt.

Fazit

"The Female Brain" ist eine oftmals falsch fokussierte Komödie, die eigentlich gar nicht so viele Lacher auf ihrer Seite haben möchte, sondern sich eher den großen Fragen von Beziehungen und Menschlichkeit widmet. Davon bleibt aufgrund klischeehafter Charaktere, einer teils schon klinischen Erzählweise und vielen Längen aber nicht viel übrig. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Kritik: Thomas Repenning

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