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Inhalt

In der verschlafenen Kleinstadt Centerville geht es nicht mit rechten Dingen zu. Während Sheriff Cliff Robertson noch rätselt, womit er es zu tun hat, ist sich sein Kollege Ronald Peterson sicher: Zombies haben die Stadt befallen! Mit Machete und Schrotflinte bewaffnet, macht das Polizistenduo Jagd auf die Untoten, die durch die Straßen streifen - hungrig nach Menschenfleisch ... aber auch nach Kaffee oder einem Gläschen Chardonnay ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Hier stimmt etwas nicht. Was genau, das lässt sich erst einmal nicht benennen, aber irgendetwas Eigenartiges geht in dem beschaulichen Städtchen Centerville vor. Officer Ronald Peterson (Adam Driver, Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht) ist sich dabei von Beginn an ziemlich sicher, wenn er sich warnend an seinen Vorgesetzten, Chief Cliff Robertson (Bill Murray, Lost in Translation), richtet: Das Ganze wird übel enden. Verdammt übel. Diese Worte, die Regisseur Jim Jarmusch (Ghost Dog – Der Weg des Samurai) einem seiner Protagonist dort in den Mund gelegt hat, sind indes mehrdeutig zu verstehen. Es geht nämlich nicht nur um den weiteren Verlauf der Handlung, in dem sich das Geschehen zu einer Zombie-Apokalypse zusammenbrauen wird, sondern auch um die im besten Fall irritierten Reaktionen von Kritik und Publikum.

Eigentlich nämlich ist The Dead Don't Die ein waschechter Anti-Film, der sich einen Heidenspaß daraus macht, seinem Publikum durch sein ständiges Gedödel vor den Kopf zu stoßen. Den genreinhärenten Konventionen des Zombie-Kinos entsprechend, dürfen uns Nachrichtensprecher vorerst über das extensives Fracking aufklären, welches eine Polkappen-Verschiebung nach sich zog und irdische Magnetfelder in Bewegung gesetzt haben, die, nun ja, die Toten aus ihren Gräber steigen lassen. So weit, so gut. Als erste Opfer der Wiedergänger (u.a. gespielt von Iggy Pop, Die Farbe des Geldes), die nicht nur auf Menschenfleisch, sondern auch auf Filterkaffee aus sind, müssen zwei Angestellte eines Diners herhalten. Peterson, Robertson und Officer Morrison (Chloe Sevigny, Brown Bunny) treffen daraufhin am Tatort ein und dürfen nacheinander die exakt gleiche Theorie zum Vorfall äußern: Ein wildes Tier. Oder mehrere?

Aber damit beginnt das unverschämte Getrolle erst, mit dem Jarmusch seiner Zuschauerschaft eine kilometerlange Nase dreht. Obwohl das Ende der Welt an die Tür klopft, passiert hier rein gar nichts. Wobei, nein, die Apokalypse schlurft (wortwörtlich) schon los, aber The Dead Don't Die formuliert sich dabei wie ein sonntäglicher Spaziergang durch den Stadtpark. Gemütlich schlendert der Takt des Films vor sich hin und her, her und hin, und die Akteure – komme, was wolle - lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Hände gemütlich in den Hosentaschen geparkt, monoton-tiefenentspannt die Geschehnisse kommentierend und wenn man von den Untoten in die Enge getrieben wird, mein Gott, um sein Leben braucht man nun wirklich nicht mehr zu rennen. Man kann durchaus nachvollziehen, warum sich viele Zuschauer von The Dead Don't Die für dumm verkauft gefühlt haben.

Wenn Jarmusch dann nicht nur verstärkt auf Meta-Gags baut, die sich bisweilen daraus speisen, dass Adam Driver und Co. direkt Bezug auf den Ablauf des Filmes nehmen („I read the script.“ - „The whole script?!“), sondern gleichwohl vorgibt, als würde er hier gegenwärtige Befindlichkeiten im Herzen der amerikanischen Gesellschaft respektive globale Krisen anschneiden, dann findet dieses sagenhaft impertinente Geblödel ganz zu sich: Irgendjemand wird sich schon den Kopf darüber zerbrechen, dass es hier womöglich doch etwas ganz und gar Profundes zu entdecken gibt; eine tiefere Erkenntnis, die nur darauf wartet, endlich geborgen zu werden. Diese armen Seelen. Wenn The Dead Don't Die zu einer Sache taugt, dann zum Abgleich mit den eigenen Sehgewohnheiten. Wie festgefahren sind unsere Erwartungen, die wir an Narration und Dramaturgie stellen? Der eigene Gemütszustand nach dem Film gibt die perfekte Antwort. Was für eine Gaga-Gaudi.

Fazit

Jim Jarmusch trollt sein Publikum nach Strich und Faden. Ob man "The Dead Don't Die" nun als Parodie oder Satire verstehen möchte, liegt im Auge des Betrachters, letztlich aber ist das auch nicht wirklich von Belang. Denn eigentlich ist diese Zombie-Apokalypse ein reinrassiger Anti-Film, so antiklamatisch und schamlos, wie hier jede Form von Erwartungen unterlaufen wird. Muss man gesehen haben, um es zu glauben. Eine Frechheit, die man verdammen kann. Aber die Chuzpe muss man erst mal besitzen, sein Publikum so gnadenlos zu verarschen. Nicht beleidigt sein. 

Kritik: Pascal Reis

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