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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Luc versucht immer wieder Kontakt zu seinem Sohn Samuel aufzunehmen, auch wenn dieser eigentlich nicht will und seine Frau auch eine einstweilige Verfügung gegen ihn erwirkt hat. Am Höhepunkt seiner Frustration angelangt entführt er seinen Sohn kurzerhand und verschleppt ihn tief in den Wald um mit seinem Sohn bei der Jagd wieder eine Verbindung aufzubauen.

Kritik

Der Film vergeudet eigentlich nicht besonders viel Zeit mit Setting, sondern stürzt sich nach wenigen Szenen, die sowohl die schwierige Position und den Charakter des Vaters als auch das Temperament und das Leben des Sohns illustrieren fast direkt in die weite Waldlandschaft Kanadas und konzentriert sich für den Rest des Filmes ausschließlich auf diese beiden Figuren und die Entführungssituation.Bis zu diesem Zeitpunkt wirkt es ein wenig befremdlich ein sehr amerikanisches Stadt- und Lebensbild gemischt mit der französischen Sprache aus den Mündern zu hören und auf den Straßenschildern zu sehen, was aber an dem franko-kanadischen Ursprung des Films liegt. Wer selbst französisch spricht und den Film gerne im Original sehen möchte, dem sei trotzdem empfohlen die Untertitel vorerst bei zu behalten, da der Dialekt teilweise eine eigentümliche Aussprache hat und mit vielen Anglizismen durchsetzt ist, der einen zwingt gelegentlich unerwartet die Sprache zu wechseln.

Was das Geiselszenario wirklich interessant macht, ist dass es mit der komplexen Vater-Sohn-Beziehung vermengt wird, sodass die Stimmung oft zwischen Vertrautheit und Abweisung, Ruhe und Angst, Vertrauen und Gewalt kippt. Dabei ist der Vater keineswegs durchgehend eine schurkische Figur, sondern auch bemitleidenswert, wenn er immer wieder versucht sich seinem Sohn kumpelhaft zu nähern, wenn er bei ihm bestenfalls vorübergehendes Stockholm-Syndrom hoffen kann. Ein großer Teil der Interaktion zwischen den beiden verläuft auch stumm oder mit wenigen Worten, da die beiden erst wieder lernen müssen miteinander zu sprechen, was zunächst vor allem durch plötzliche und lautstarke Ausbrüche geschieht.

Ab ungefähr der Häfte macht der Film von diesem Szenario allerdings nochmal einen krassen Umschwung, der verhindert, dass das Drama sich zu sehr auf einer Ebene einläuft und bringt einige Elemente des Survival-Films hinein, die das ganze nochmal auf Trab halten und zusätzliche Töne mit in den Film bringen... Bei beiden Hauptstimmungen wird der Film allerdings sehr realistisch gehalten: Der Konflikt zwischen Vater und Sohn löst sich nicht plötzlich und vollständig auf, sondern zeigt eher Möglichkeiten auf einen Anfang zu machen und auch die Survival-Elemente spielen viel damit, welches know-how und welche Ideen in solch einer Situation wirklich hilfreich sind und was eher gefährliches Halbwissen oder halbgares Zeug ist.

Trotz der spannend klingenden Schlagworte wie „Entführung“ und „Überleben“ ist das Tempo des Films ingesamt aber eher langsam und nimmt sich viel Zeit um Figuren und Situationen zu illustrieren. Wer also nervenaufreibende Action oder harte Thriller-Momente erwartet wird eher enttäuscht werden.

Fazit

Geiseldrama, das sich vor allem um eine komplexe und widersprüchliche Vater-Sohn-Beziehung dreht und doch noch die eine oder andere Überraschung enthält. Der Realismus abwechslungsreiche Stimmung in den Charakterszenen gleichen dabei das langsame Tempo ganz gut wieder aus.

Kritik: Sören Jonsson

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