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Inhalt

Die recht beschauliche wie schöne Küstenstadt Claridge ist eigentlich ein Touristenparadies. Dies sollte sich jedoch am 4. Juli 2009 ändern: Erst waren es nur tausende tote Fische die an die Küsten gespült wurden. Doch dann kam das Grauen. Nach und nach verhalten sich die Menschen, nachdem sie blasen an ihrem Körper bekommen haben, merkwürdig und sterben gar kurz darauf. Ist es ein Virus, ein Bakterieller Infekt oder ein unerklärliches Naturphänomen? Doch für die Bevölkerung kommt diese Antwort bereits zu spät. Nur einige wenige Videoaufnahmen zeigen nun endlich wirklich, was an jenem Unabhängigkeitstag in Claridge geschah und warum die Regierung alles daran setzt, die Wahrheit geheim zu halten…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Found Footage ist spätestens seit dem Erfolg von Paranormal Activity wahrlich ein Massenphänomen. Sei es Horror, Party-Film (Project X) oder gar Abenteuer-Spektakel (The Dinosaur Project), fast jedes Genre bedient sich mittlerweile gern dem Kunststück der realen wie authentischen Bilder, um die Werke noch spannender sowie natürlich wirken zu lassen. Ein zumeist gewagtes Unterfangen, was vor allem an Beliebigkeit, unnatürlichen Handlungsweisen, schlechten Darstellern oder kurzerhand recht uninspirierten Ideen scheitert. Seien es Zombies oder Sci-Fi-Elemente, auf dem Papier klingt es meist ziemlich gut, in der Umsetzung überkommt dem Zuschauer allerdings schnell das Gähnen (wobei oftmals die Frage nach der Handlungsweise des Kameramann bereits den Film zerstört). Nun wagt sich indes auch Oscar-Preisträger Barry Levinson (Rain Man, Bugsy) an diese durchaus recht kontroverse Erzählweise und will mit The Bay einen Alptraum inszenieren, der den Zuschauer ins Mark gehen soll. Mit recht kleinem Budget sowie zumeist festen Kameras (Skype, Handy, Überwachungskameras sowie kleinere Aufnahmen von Videokameras), soll so ein Mosaik des Bösen entstehen, welches vor allem eher Thesen aufstellen soll, als zu schocken. Und dies gelingt Levinson auch zu jeder Zeit. Geht es aber um Dramaturgie sowie authentischem Verhalten, bleibt das Unbekannte aus dem Meer eine vertane Chance. Dabei sollte es eigentlich für den recht experimentierscheuen Levinson durch die Hilfe von Drehbuchautor Michael Wallach und Horror-Produzente Jason Blum (Paranormal Activity) ein leichtes Spiel werden: Und ja, die Pseudodoku funktioniert gerade durch die oftmals schockierenden Bilder (sowie dem gekonnten Spiel mit den Medien) hervorragend und bringt viele gute Ideen hervor. Somit entsteht ein ungewöhnlicher Blick auf eine sich anbahnende Epidemie, die an vielen Stellen spannender kaum sein könnte. Jedoch bleibt The Bay seinem Konzept nicht ganz treu und versucht sich auf verschiedene Charaktere zu fokussieren, die als Dreh- und Angelpunkt dienen sollen. Das hätte durchaus auch funktionieren können, doch durch laienhaftes Schauspiel sowie einige kleine Klischees, flacht die Handlung dann schnell ab. So diente nicht nur offensichtlich Der weiße Hai als Vorbild für viele Motive, sondern auch die Kritik am System der Massentierhaltung hätte durchaus zugespitzter ausfallen können. Doch spätestens wenn das Ende in Sicht ist, gibt es eine Menge Fragen, die The Bay einfach offen lässt und somit den Zuschauer alleine. Fragen die schnell Logikfehler entlarven, die so hätten nicht sein müssen. Zumindest in Sachen Suspens, Atmosphäre sowie Horror-Elemente, macht The Bay allerdings oftmals alles richtig. So gibt es nicht nur eine Menge Leichen, sondern auch Blut, das unbeschreibliche Grauen sowie eine Verzweiflung, die förmlich spürbar wird. Etwas mehr Feinschliff hätte zwar auch hier nicht unbedingt geschadet, doch so war definitiv noch kein Tier-Horror oder eine Apokalypse zu sehen. Und daher punktet Regisseur Barry Levinson letztlich vor allem mit seinen Ideen, seinen Thesen sowie den Experimenten, die gerade für andere Filmemacher eine interessante Perspektive ergeben. Für Fans des Genres hingegen, bleibt nur eine recht solide Found Footage Tortur, die lückenweise fantastische Momente offenbart, oftmals aber auch einfach nur Trash. Wer aber gerade das Genre mag und einmal einen Blick riskieren möchte, macht mit diesem ungewöhnlichen 4. Juli nichts falsch.

Fazit

"The Bay" ist ein gewagtes Experiment mit den Medien, dem Unbekannten sowie der Angst des Menschen, sodass gerade Fans dieses speziellen Genres voll auf ihre Kosten kommen sollten. Allerdings bleibt das Werk an vielen Stellen zu unscharf und gerade die Darsteller, können nicht immer das Authentische Gefühl aufrecht erhalten. Was bleibt ist aber dennoch ein solides Found Footage Werk, welches förmlich unter die Haut geht.

Kritik: Thomas Repenning

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