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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Anhand von exklusivem privatem Archivmaterial und spektakulären Aufnahmen der aktuellen "The Teaches of Peaches Anniversary Tour" zeigt der Film den Weg der Kanadierin Merrill Nisker zur international gefeierten Künstlerin Peaches.

Kritik

Peaches gilt als faszinierende Musikerin der früher 2000er: Ihre Musik galt mit ihrer Mischung aus Electro, Punk und Rock nicht bloß aufgrund der sexuell expliziten Shows als provokativ, subversiv, empowernd. Auch Songtexte, wie der des bekannten "Fuck The Pain Away" waren in ihrer Sexpositivität und als Antwort auf empfundenen Schmerz ein Novum. Mit der Zeit entwickelte sich Peaches zu einem Bestandteil der (Pop-)kultur. Nicht nur arbeitete sie mit bekannten Größen der Musikindustrie, wie z.B. Daft Pank oder Jean-Michelle Jarre. Auch wurden ihre Songs in Hollywood-Filmen wie Jackass 3 oder Drive Angry integriert. In Teaches of Peaches werfen wir einen Blick hinter den Werdegang der Künstlerin und erhalten ein Porträt über das, was sie auszeichnet, antreibt und für viele Menschen bedeutet.

Teaches of Peaches bringt uns nicht nur einige Lektionen über den Werdegang der Ausnahmekünstlerin bei, sondern auch über das damalige Berlin, das die perfekte Kulisse für das gleichnamige Album bildete. Auch lernen wir etwas über die Personen hinter Peaches, die mit ihren Visionen zum musikalischen Phänomen beigetragen haben. Seien es die ausgefallenen Kostümdesigns, die zwischen Provokation und Fetisch-Verwirklichung changieren, oder die Frisuren, die es den Crew-Mitgliedern erlauben, sich selbst von einer anderen Seite zu erfahren. Vor allem lehrt uns Peaches jedoch etwas über Selbstausdruck: Wie man sich jenseits von Industrieansprüchen und sexualisierenden Blicken einen künstlerischen, eskapistischen und erotischen Zugang zur musikalischen Verwirklichung und körperlichen Inszenierung erkämpfen kann. 

Damit bietet Peaches queeren Menschen, Personen aus dem Fetisch-Bereich und all jenen, die sich dem konventionell urteilendem Blick entziehen möchten, einen sicheren Raum. Dass ihre Performance auch politisch zu verstehen ist, ist  selbstredend. Doch Peaches nutzt ihre Bühne darüber hinaus für ihr Engagement, wie ihr "Thank God For Abortion"-Top unmissverständlich zeigt. Mit der Abwechslung von Konzert- und Archivaufnahmen, sowie Interviewbeiträgen ermöglichen Judy Landkammer undPhilipp Fussenegger einen Blick darauf, wie vielfältig inspirierend Peaches Fusion aus Musikalität, Bühnenperformance und politischem Statement ist. Der Film macht das spürbar, indem er zeigt, wie sich eine Community auf den Konzerten bildet, wie Peaches´ Kunst die öffentliche Rezeption überfordert und wie sie Menschen individuell beeinflusst.

Dabei bildet die Porträtierung ihrer Karriere zwar den roten Faden des Filmes, doch ist dieser locker und assoziativ genug gehalten, um nicht einer Strenge zu verfallen, die einer so spontanen und intuitiven Künstlerin nicht gerecht werden würde. Handwerklich ist Teaches of Peaches einwandfrei – besonders was das Editing anbelangt! Bei den wumsenden Konzert- und Clubshows möchte man im Sitz am liebsten mittanzen. Emotionalität wird nicht künstlich erzwungen, sondern entwickelt sich aus der authentischen Herzlichkeit der interviewten Personen. Generell zwingt der Filmes Peaches nicht in eine Form, will sie nicht auf einzelne Bedeutungssätze festnageln, sondern gibt ihr den Raum, um verschiedene Facetten zu entfalten. Zu guter Letzt ist die sicherlich aufwendige Archivarbeit zu loben, die uns ein Gefühl für die provokante und aufregende Aura der Künstlerin gibt, die diese entfesselte, als sie erstmals auf den Musikmärkten einschlug. 

Fazit

"Teaches of Peaches" ist ein sehr kompetent umgesetztes Porträt über eine der schillerndsten Ausnahmekünstlerinnen der 2000er. Der Film von Judy Landkammer und Philipp Fussenegger lädt dazu ein, sich mit der politischen und musikalischen Bedeutung Peaches auseinanderzusetzen. Dabei begeistert er seine Zuschauenden mit Interviews, Archiv- und Konzertaufnahmen für Peaches´ Bühnenpräsenz und den Safe Space, den sie schafft. 

Kritik: Maximilian Knade

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