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Quelle: themoviedb.org

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Elf berühmt-berüchtigte Genre-Regisseure – darunter Andrew Kasch, Neil Marshall und Darren Lynn Bousman – führen durch eine blutige Halloween-Nacht und lassen Aliens und Axtmörder, Ghule und Kobolde im American Suburb wüten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Horror-Anthologien sind immer so eine Sache für sich. Die Idee eine Reihe von Kurzfilmen mit einem gemeinsamen Thema zu inszenieren, verschiedene, im Genre teils sogar berühmte, Regisseure anzuheuern und sich innerhalb von 90 Minuten durch die düstere Welt des Grusels zu bewegen, ist jedes Mal wieder eine interessante. Funktionieren will dieses Konzept, vor allem im Horrorgenre, aber irgendwie nicht. Sowohl Filme wie „The ABCs of Death“ oder „V/H/S“ bestachen eher durch die Abwesenheit echter Highlights und einem mittelmäßigen Beitrag nach dem anderen. Wie kommt's? Gerade die Möglichkeit sich in fünf bis zehn Minuten mal richtig austoben zu können, dem ganzen einen eigenen Inszenierungsstil zu verpassen und sich mit den anderen Regisseuren in Sachen inhaltlicher Kreativität zu messen, sollte doch ein perfekter Ansporn für jeden Filmemacher sein. Mit „Tales of Halloween“ kommt nun eine weitere Horror-Anthologie auf den Markt, inklusive bekannter Regisseure und einem interessanten Thema. Und obwohl diese Anthologie immerhin relativ spaßig daherkommt, kann auch sie sich nicht durch echte Highlights oder einen sichtbaren Drang nach Kreativität auszeichnen.

Dabei bietet sich das Thema Halloween für einen solchen Film perfekt an. Der Rahmen, der um die elf Storys gespannt wird, ist dabei auch angenehm dünn und, mit seiner Märchenerzählerform, überraschend atmosphärisch ausgefallen. Die Geschichten spielen selbstredend alle an einem Halloweenabend in der gleichen kleinen Stadt, an welchem sich Ghule, Axtmörder, Geister und Aliens versammeln, um den amerikanischen Bewohnern das Leben zur Hölle zu machen. Es sollte hier aber darauf hingewiesen werden, dass „Tales of Halloween“ sich durchgehend kein bisschen ernst nimmt und nicht den Anspruch hat wirklich zu gruseln oder zu schocken. Hier geht es eher darum, dass Horrorgenre in den kurzen Abschnitten zu veräppeln und auf den Kopf zu stellen, was in kurzweilige 92 Minuten mündet, aber nie wirklich das Potenzial ausnutzt, was mit diesem großartigen Rahmen gegeben war.

So schleichen sich mit dem Eröffnungsfilm „Sweet Tooth“ von Dave Parker („The Hills run red“) sowie „This Means War“ von Andrew Kasch („Thirsty“) und John Skipp („Animals“) schonmal zwei total ernüchternde und altbekannte Ableger in diese Anthologie ein, bei welchen man sich fragt, ob hier überhaupt so etwas wie kreative Arbeit geleistet wurde. Gut, dass diese dann immerhin schnell vorbei und in der Unterzahl sind. Von den elf Kurzfilmen vermögen dann auch nur drei Vertreter wirklich mit ihrem kreativen Ansatz sowie starkem Humor oder einer gelungenen Inszenierung zu überzeugen. Da sei ganz vorne Paul Solets („Grace – Love. Undying“) „The Weak and the Wicked“ genannt, welcher mit der gelungenen Westernatmosphäre als einziger der elf Filme wirklich mit einem eigenen Stil sowie einer auffallend schicken Inszenierung daherkommen kann. Aber auch Mike Mendez' („Big Ass Spider“) „Friday the 31st“ und Ryan Schifrins („Abdominable“) „The Ransom of Rusty Rex“ können mit einer ordentlichen Portion gelungenem Humor überzeugen. Fühlt sich Mendez' Beitrag noch wie ein kurzes Spoof-Movie an, inklusive jeder Menge Albernheiten, kommt Schifrins „Rusty Rex“ einfach so sympathisch und humorvoll daher, dass er das frankfurter Fantasy Filmfest-Publikum gar zu Szenenapplaus bewegte.

Der Rest pendelt sich irgendwo im Mittelfeld ein. So kommen Darren Lynn Bousman's („Saw II“) „The Night Billy Raised Hell“, Adam Gieraschs („Autopsy“) „Trick“ und Lucky McKees („All Cheerleaders Die“) „Ding Dong“ alle mit interessanten Ideen oder Storytwists daher, es makelt aber hier und da an der inszenatorischen Ausführung. Herausstechen tut dann höchstens noch Axelle Carolyns (Mitgepielt in „Doomsday – Tag der Rache“) „Grimm Grinning Ghost“, welche es als einziger schafft, so etwas wie Grusel in die 90 Minuten zu bringen, ohne dabei aber wirklich etwas Neu zu machen. Enttäuschen tut dann vor allem der Abschluss von Neill Marshall („The Descent“) mit dem Titel „Bad Seed“, der eher dazu herhält, die Geschichten noch einmal zusammenzuführen, als wirklich etwas Eigenes oder Interessantes zu erzählen.

Es bleibt gesagt, dass „Tales of Halloween“ eben als viel humoristischer und ironischer daherkommt, als zunächst gedacht. Das tut dieser Horror-Anthologie auch gut, immerhin fliegen die 92 Minuten nämlich relativ spaßig und rasant am Zuschauer vorbei. Bei einem solchen Konzept kommt man aber nicht über die Enttäuschung hinweg, dass hier noch viel mehr inhaltliche Kreativität und inszenatorischer Einfallsreichtum denkbar gewesen wäre.

Fazit

Nette, eher humoristisch angelegte Horror-Anthologie, mit wenigen Highlights, dafür aber auch kaum einem echten Tiefpunkt. Für einen spaßigen Halloweenabend also durchaus geeignet, werden hier aber vor allem die Zuschauer enttäuscht, die echten Grusel oder inszenatorischen Einfallsreichtum erwarten.

Kritik: Thomas Söcker

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