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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In der Einöde New Mexikos versucht sich Sarah Ramírez (January Jones) gemeinsam mit ihrem Ehemann Miguel (Eduardo Noriega) eine Existenz aufzubauen. Doch das junge Glück sieht sich nicht nur mit den harten landwirtschaftlichen Bedingungen, sondern auch mit einem gefährlichen Nachbarn, in der Person des selbsternannten Propheten Josiah, konfrontiert. Als Miguel eines Tages nicht nach Hause zurückkehrt, beginnt Sarah die Zügel in die Hand zu nehmen. Ungewollte Unterstützung bekommt sie dabei von Sheriff Jackson (Ed Harris). Doch der gemeinsame Feind ist nicht ohne...

Kritik

Der Western ist eines der am längsten existierenden Genres der Filmgeschichte. Auch wenn den 'Cowboy-Filmen' schon das ein oder andere Mal filmtheoretisch der Untergang prophezeit wurde, sind sie niemals totzukriegen. Mindestens einmal jährlich erscheint selbst im Mainstream-Kino ein Beitrag dieser Reihe. Doch selten sind sie noch das, was Sergio Leones Italo-Western oder Sam Peckinpahs Spätwestern waren – filmische Meisterwerke mit Unterhaltungs- und Lehrwert. Während man Quentin Tarantino und „Django Unchained“ noch die Reminiszenz zugutehalten darf, bleibt bei Logan Millers „Sweetwater“ die Frage nach der Absicht des Films. Zwar muss dem Film nicht grundsätzlich eine Botschaft inhärent sein, aber an wirklichen Unterhaltungswert mangelt es „Sweetwater“ leider auch.

Der Film beginnt und endet auch schon wieder. Verwirrung macht sich breit, denn: was wurde einem in „Sweetwater“ gerade geboten? Erzählerisch hatte der Film eigentlich alle Elemente drin: die Figurenetablierung, der Konflikt, die Klimax, Humor und das Finale. Doch selten sieht man diese Handlungskomponenten so lieblos aneinander gereiht wie hier. Es geschieht alles Schritt für Schritt, ohne Ausdruck, ohne Tiefe. Und dabei wirkt „Sweetwater“ so unglaublich nüchtern, sodass alles, was letztendlich passiert, dem Zuschauer sehr egal sein dürfte. Das ist verschenktes Potenzial, denn die Zutaten stecken ja in dem Film, man weiß sie nur nicht zu nutzen. Der Mord am Ehemann könnte erschüttern, die süße Rache dem Zuschauer Genugtuung bereiten – könnte.

Ein Western muss nicht dramatisch anspruchsvoll sein oder mit der triefender Musik Emotionen evozieren. Dass auch eine ruhige Erzählweise fesseln kann, beweist der nachträgliche und stille Erfolg von „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“. Doch die Zwillingsbrüder Logan und Noah Miller verpassen zum einen diese Möglichkeit und zum anderen die Mainstream-Schiene, welche wenigstens ein Versuch wert gewesen wäre. Die Bildkomposition gelingt dabei doch recht ansprechend – weite, leere Landschaften, im krassen Gegensatz zur klassischen Westernstadt und der Sekten-Ranch. Doch ihr fehlt es an Inhalt und die Szenerie wird nicht mit Handlungsleben gefüllt.

Mit Ed Harris und Jason Isaacs fährt „Sweetwater“ seine Stärken auf. Während die Hauptdarstellerin (!) January Jones kaum ins Gewicht fällt und sie außer dem Handlungsantrieb keine nennenswerten Aspekte in die Geschichte bringt (geschweige denn durch Leistung auffällt),  ist das Spiel des Antagonisten Isaacs und des witzigen Sidekicks Harris einzeln, sowie miteinander einen Blick wert. Isaacs verzieht gekonnt und gewohnt die böse Miene zum bösen Spiel und ist ein durchaus Furcht einflößender Gegner. Den religiösen Tarnmantel einmal abgelegt, ist er die Personifizierung des Western-Bösewichts. Schwarzhumorig und grandios tritt Ed Harris auf den Plan. Als dann beide Figuren an einem Mahagoni-Tisch aufeinandertrafen, war auch im Kino ausgelassene Stimmung. Diese Symbiose rettet „Sweetwater“, doch der Wunsch nach einer Fokussierung auf die beiden Darsteller wird nicht erhört.

Fazit

„Sweetwater“ ist ein ungewöhnlich leidenschaftsloser Western, dem der Spannungsbogen fehlt. Gezeigt wird viel, doch unterlegt nur sehr wenig. So bleibt dem Film ein merkwürdiger Nachgeschmack. Lediglich die Bilder und die beiden männlichen Darsteller Jason Isaacs und Ed Harris retten den Film vor der völligen Bedeutungslosigkeit.

Kritik: Philipp Schleinig

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