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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der wohlhabende Geschäftsmann Ross Webster engagiert den Computerfreak Gus Gorman, um seine Talente zum Zusammenbruch der Weltwirtschaft zu nutzen. Als Superman dazwischenfunkt, setzt Webster synthetisches Kryptonit gegen den Mann aus Stahl ein, was den Superhelden in einen Bösewicht verwandelt. Jetzt liegt es an Clark Kent, die Welt zu retten.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nach all den Querelen rund um die Fertigstellung von Supermann II – Allein gegen alle, die in der Ausbootung von Regisseur Richard Donner (Das Omen), dem Ersatz durch Richard Lester (Die drei Musketiere) und einem daraus resultierenden, massiven Krach innerhalb von Cast & Crew gesorgt hatte, stand es nicht gut um eine Fortführung der Reihe. Warner Brothers drängten natürlich trotzdem auf ein Sequel und da Hauptdarsteller Christopher Reeve (Das Dorf der Verdammten) scheinbar der Einzige war, der sich durch die Causa Donner nicht mit den Produzenten überworfen hatte, konnte Superman III – Der stählerne Blitz mit etwas Verzögerung doch noch abgedreht werden. Erstmals ohne die alte Nemesis Lex Luthor, da auch dessen Darsteller Gene Hackman (Erbarmungslos) keine Lust mehr auf das ganze Theater hatte. Sogar Lois Lane (Margot Kidder, Schwestern des Bösen) wird hier nach nur wenigen Minuten in den Süden geschickt und macht Platz für ein anderes Love Interest unseres dahingehend etwas tollpatschigen Kryptoniers, denn auch Kidder hatte sich seiner Zeit für Richard Donner stark gemacht und sollte nun möglichst schnell abgefrühstückt werden. Na, wenn das schon so losgeht, dann kann man sich gut vorstellen, was für ein Film dabei rauskommen muss.

Also kein Lex Luther, kaum Lois Lane und dann sind wir auch noch in den frühen 80ern, als man in Hollywood gerade das neue Zaubergerät namens Computer für sich entdeckt hatte. Nicht unbedingt nur für die Effekte, sondern speziell die Drehbuchautoren. Die wollten dem Ottonormalbürger nur zu gerne weißmachen, was man mit dieser futuristischen Wundertüte so alles anstellen könnte, in dem man einfach simple Befehle in die Tasten kloppt (War Games – Kriegsspiele, Die Rache der Eierköpfe oder L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn lassen grüßen). In Superman III – Der stählerne Blitz sieht sich auch Clark Kent mit den Auswüchsen dieser neuen Bedrohung konfrontiert, als der skrupellose Multimillionär Ross Webster (Robert Vaughn, Flammendes Inferno) herausfindet, dass der kleine Angestellte Gus Gorman (Richard Pryor, Die Glücksjäger) eine seiner Firmen mit Computer-Gaunereien um einige Dollar erleichtert. Statt ihn ans Messer zu liefern will er dessen Talent nutzen, um einen Wettersatteliten zu manipulieren. Als ihnen Superman in die Quere kommt, versuchen sie ihn mit synthetisch hergestelltem Kryptonit in die Schranken zu weisen. Ein kleiner Konstruktionsfehler sorgt dabei für einen nicht geplanten, aber gar nicht so unerwünschten Nebeneffekt: Der Mann aus Stahl ist immer noch mopsfidel, aber wird zum rüpelhaften Bad Boy.

Mit der Besetzung von Stand Up-Komiker Richard Pryor ist eigentlich schon klar, wohin die Reise hier gehen soll, aber einen so deutlichen Ruck in Richtung Comedy dürfte eingefleischte Superman-Fans immer noch eiskalt erwischen. Die ersten Minuten des Films bestehen im Prinzip aus einer einzigen, ausgiebigen Slapstick-Sequenz, die einem selbst damals schon die Schamesröte ins Gesicht getrieben haben muss. Die Reihe nahm sich bis dahin auch nicht bierernst und der gewählte Humor hatte immer schon einen leicht cartoonesken Anstrich, das hier schlägt dem Fass jedoch mit Karacho den Boden aus. Man fühlt sich stellenweise im völligen falschen Film und wähnt sich eher in einer heimlichen Selbstparodie, die dann auch noch eine geraume Zeit ohne brauchbaren Bösewicht oder eine ernsthafte Bedrohung auskommen muss. Da hat Clark Kent genug Luft, mal wieder in Smalville vorbeizuschauen, die alte Highschool-Flamme Lana Lang (Annette O’Toole, Katzenmenschen) anzugraben und seine Zeit mit allerhand langweiligem Krempel zu verschwenden. Die Löschung einer brennenden Chemiefabrik ist da das frühe Highlight, ansonsten nascht er Hundefutter oder macht aus Bowling-Pins Kleinholz, damit ein kleiner Junge nicht heult. In der Zwischenzeit tüfteln Robert Vaughn und Richard Pryor daran, der Konkurrenz den Kaffee zu verhageln und lassen die Ampelmännchen sich während eines Probelaufs verprügeln. Ja, so aufregend ist das alles. Da bleibt kaum Zeit für ein ausgiebiges Power-Napping, damit die Füße nicht einschlafen.

Da man Richard Pryor hat, muss der andauernd versuchen im SNL-Modus einen billigen Lacher zu generieren, aber was soll das in so einem Film denn außer peinlich berührtem Kopfschütteln hervorrufen? Er kann dafür am wenigstens und bemüht sich sichtlich, wird jedoch wie die arme Sau durchs Dorf direkt zur Schlachtbank getrieben. Sehr, sehr undankbarer Part. Superman III – Der stählerne Blitz ist lange eine bald unanschaubare Gurke, bis man aus Mangel an funktionellen Schurken plötzlich den ultimativen Heel-Turn aus dem Ärmel zaubert und Superman selbst zum fiesen Bully mutiert. Wenn er aus purer Bosheit den schiefen Turm von Pisa geraderückt, die olympische Fackel auf der Zielgerade auspustet, anfängt rumzuvögeln und sich am hellichten Tag einen hinter die Binde kippt, dann ist der Film kurzzeitig an einem Punkt angelangt, bei dem er plötzlich Spaß macht und auf dem sich ernsthaft aufbauen lässt. Warum denn nicht schon nach 25 Minuten so? Mein Gott, was für ein unterhaltsamer Film wurde einem bis dahin vorenthalten und nun hat man schlicht nicht mehr genug Zeit, um diese steile Nummer zur vollen Entfaltung kommen zu lassen.

Pünktlich zum dann teilweise wieder sehr fremdschämenden Showdown ist Schizo-Man dann nämlich wieder ganz der Alte. Schade, dafür ist das nun endgültig Luxus-Trash, bis sich die Balken biegen. Von allen guten Geistern verlassen erlaubt man sich nun erneut ein paar Ideen, die unter anderen Gesichtspunkten und wenn der Rest nicht so unsagbar kindisch wäre sogar für eine recht stabile Sause sorgen könnten. Dafür ist es aber schon längts viel zu spät, sie zeugen jedoch von einem Anflug von Spaß, der unter dem ganzen Unrat aus hoffnungsloser Orientierungs- und Planlosigkeit durchaus schlummert.

Fazit

Ein an und für sich katastrophales Sequel, dass irgendwann dann doch mit ein paar rudimentären Ideen um die Ecke kommt, die isoliert von dem ganzen anderen Blödsinn halbwegs Spaß machen. Als pure Trash-Sause aber überwiegend viel zu dröge, harmlos und ambitioniert, dass man hier maximal von hämischen Elendstourismus sprechen kann. Interessant beim Scheitern zuzusehen, das kann man ihm kaum absprechen.

Kritik: Jacko Kunze

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