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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Ein erfolgloser Drehbuchautor bemerkt, dass er teure Antiquitäten aus seinen Träumen ins echte Leben katapultieren kann. Doch schon bald gerät sein Leben außer Kontrolle.

Kritik

Was als Ideenfindungskrise und Schlafstörungen eines Drehbuchautors beginnt, entwickelt sich mit zunehmender Laufzeit zur rücksichtslosen Selbstbereicherungstrategie des Protagonisten und gegen Ende zum Kampf mit den eigenen Dämonen. Nebenbei ringen in der chinesischen Netflix-Produktion unter der Regie von  sämtliche Genre um die Vorherrschaft, neben kleinen Actionsequenzen halten vor allem Elemente der Fantasy, der Komödie und auch der Romanze ihren Einzug in den Film. Zusammengehalten wird das Ganze von einer Rahmenhandlung, die an die Originstory eines Superheldens erinnert: ein erfolgloser Außenseiter entwickelt besondere Kräfte, mit denen er umzugehen lernen muss. Doch statt die Fähigkeit, sich Dinge aus seinen Träumen ins echte Leben zu holen, für andere Menschen einzusetzen, steht für Hauptfigur Sang Yu der Selbstzweck an erster Stelle. 

So wechselhaft die Genre, die der Film bedient, so wechselseitig und mitunter gegensätzlich ist die Hauptfigur, welche durch die absurden Geschehnisse stolpert. Mal ist er der verzweifelte Drehbuchator, mal der Süchtige und Wahnsinnige, mal der sanftmütige und großzügige Romantiker, dann wiederum der furchtsame Ausgelieferte, ein gieriger und regelrecht besessener Verbrecher oder mal der selbstsichere Geschäftsmann. Seine Wandlungen bleiben oberflächlich und so sprunghaft wie einzelne Geschehnisse des Films, auf welche sich der anfänglich verwirrte und häufig haltlose Zustand der Hauptperson regelrecht überträgt.

Die (alp-)traumhaften Sequenzen stricken sich solide in die Handlung, bewahren Super Me jedoch nicht vor der Sterilität vieler protziger Settings, die an hochwertige Werbefilmproduktionen erinnern, aber arm an Leben und stimmungsvoller Dichte sind. Einzelne Fantasyelemente wecken Assoziationen mit Direct-to-DVD-Ware, weshalb gerade das ausgedehnte Finale krampfhaft und letztlich verzweifelt nach seiner Epik sucht. Als kreativen Gipfel gibt es generische Popmusik, schmalzige Balladen und klassische Dauerbrenner ala Beethoven auf die Ohren. 

Wäre die Prämisse nicht nur auf Antiquitäten und Geldware beschränkt gewesen, wären sicherlich noch tiefschürfende Facetten und perfide, kompromisslosere Handlungen seitens der Hauptperson denkbar gewesen, die mit entsprechender Dringlichkeit und Brutalität ihren Weg in das Gedankenspiel hätten finden können. So bleibt es zum überwiegenden Teil bei einem oberflächlichen Klamauk, der nur in einzelnen Ansätze psychologische oder gehaltvolle Einordnungen und Charakterisierungen versucht. Diese Ansätze gehen, ebenso wie die wenigen philosophischen Spitzen, in ganz viel mittelmäßiger Fantasy-Krimi-Komödie unter.

Fazit

Von der durchaus interessanten Prämisse bleibt bestenfalls halbgare Action-Fantasy-Kost, die ihre Sprunghaftigkeit, Sterilität sowie die vergeblichen und teilweise gescheiterten Höhepunkte nicht verstecken kann.

Kritik: Paul Seidel

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