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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die talentierte Turnerin Sunshine gilt als sichere Kandidatin für die Nationalmannschaft. Doch in der Woche der Probetrainings erfährt sie, dass sie schwanger ist. Damit stehen ihr Lebenstraum und ihr College-Stipendium auf dem Spiel. Sunshine zieht einen Schwangerschaftsabbruch in Betracht. Auf dem Weg zu einer Verkäuferin illegaler Abtreibungspillen begegnet sie einem mysteriösen Mädchen, das auf unheimliche Weise so spricht und denkt wie sie.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Titel Antoinette Jadaones engagierten Jugenddramas und Name der jungen Heldin (Maris Racal) steht in bitterem Gegensatz zu dessen bedrückender Problematik und der ausweglosen Lage der Jugendlichen. „Du hast zugenommen“, urteilt ihre Trainerin, deren bewertenden Blick kein falscher Schritt entgeht. Sunshine bereitet sich als rhythmische Gymnastin auf die Olympischen Spiele vor und die körperlichen Anforderungen sind so unerbittlich wie die moralistischen Erwartungen an junge Mädchen. Dass sie beidem nicht genügt, wird ihr schmerzlich bewusst gemacht.

Schon beim Kauf der Schwangerschaftstest, die Sunshines schreckliche Befürchtung bestätigen, lästert die Verkäuferin über das in ihren Augen unsittliche Verhalten der jungen Generation. Ihre beste Freundin an Schule darf nicht mehr mit ihr zusammensein. Ihr Freund Miggy (Elijah Canlas, Keys to the Heart) ghostet sie und mit ihrer Mutter wagt sie nicht zu sprechen. So findet die verzweifelte Protagonistin ein fiktives Gegenüber. Das namenlose kleine Mädchen (Annika Co) taucht wie aus dem Nichts auf und spricht ihr aus der Seele. 

Sunshines imaginäres Alter Ego ist leicht als solches zu erkennen, schon dadurch, dass niemand sonst mit ihm interagiert. Das Kind gibt ihrer unterdrückten Wut eine Stimme, aber auch Ängsten, Selbstverurteilung und Zweifeln an ihrem Entschluss. Sunshine will abtreiben, doch das ist auf den Philippinen grundsätzlich illegal. Schwarzmarkt-Tabletten sind die letzte Chance der Hauptfigur, die in der Regisseurin eine starke Fürsprecherin hat. Die klare Positionierung pro Choice wiegt gerade in dieser neo-reaktionären Ära mehr als dramaturgische Schwächen.

Fazit

6.0

Die Stärke Antoinette Jadaones aufreibendem Berlinale Beitrag liegt in der bedrückend aktuellen Kernthematik erzwungener Geburt. Magisch-realistische Elemente dämpfen die brutale Authentizität des Szenarios, das die Regisseurin auf den Erfahrungsberichten Betroffener konstruierte. Maris Racal trägt die erratische Handlung mit ihrer eindringlichen Darstellung einer um Selbstbestimmung ringenden Sportlerin. Deren Sportdisziplin wird zur prägnanten Metapher ihres Dilemmas und veranschaulicht zugleich ihren Kampfgeist. Mehr Subtilität hätte der Inszenierung gutgetan, doch hier geht es klar um die Botschaft. 

Kritik: Lida Bach

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