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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Willkommen im sonnigen Suburbicon, einer Vorstadtgemeinde mit immerwährend glücklichen und jungen Familien mitten im Herzen von Amerika. Mit seinen erschwinglichen Häusern und gepflegten Rasenflächen ist Suburbicon in den 1950er Jahren die idyllische Postkarten-Antwort auf den amerikanischen Traum. Das Leben der Familie Lodge, die ein wichtiger Pfeiler der Gemeinde ist, wird eines Tages auf den Kopf gestellt, als ein Einbruch in ihrem Haus eskaliert und zum Tod der Mutter führt. Die Lodges geraten in einen Strudel ungewöhnlicher und höchst verdächtiger Ereignisse, der sie immer tiefer in ein Netz von Verrat und Erpressung hineinzieht. Der junge Nicky Lodge versucht währenddessen mit dem Verlust seiner Mutter klarzukommen und die seltsamen egoistischen Machenschaften der Erwachsenen zu verstehen. Doch seine Neugierde behindert die Versuche seines Vaters eine neue Familienordnung herzustellen. Während das Chaos, das im Zuhause der Lodges immer weiter um sich greift, nach außen hin unbemerkt bleibt, gerät die Gemeinde zunehmend zu einem wütenden Mob: Der Grund dafür ist die erste farbige Familie, die soeben in die Nachbarschaft zieht...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Noch bevor Joel und Ethan Coen mit Fargo und The Big Lebowski ihren endgültigen Drehbuch feierten, schrieb das Bruder-Duo das Drehbuch zu Suburicon. Zu einer Realisierung kam es aber nie, bis sich Coen-Buddy dem Script annahm. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner und Produzenten Grant Heslov, der mit Clooney recht erfolgreich Männer, die auf Ziegen starren inszenierte, kaufte er sich die Rechte am Drehbuch und bearbeitete es. Dabei wurde nicht etwa die Handlung groß verändert, oder Dialoge geschliffen, sondern es wurde eher ein Subplot integriert, der den gesellschaftlichen Kommentar, der hinter dem Ursprungsscript steckte, noch einmal hervorheben sollte. Eine ehrenwerte Sache, die dem fertigen Film aber nicht besonders gut bekommt.

Neu hinzugekommen ist afro-amerikanische Familie Mayer, die sich einen Traum erfüllt und von den Straßen der Großstadt ins beschauliche Nest Suburbicon zieht, um sich ein ruhiges Leben zu ermöglichen. Doch für die weißen Einwohner des Städtchen, symbolisieren die Mayers eine Gefahr. Immerhin geschehen seit ihrem Einzug schlimme Dinge. Klare Sache, die Nigger sind schuld. Es beginnt eine Belagerung, die immer mehr ausartet. Clooney und Heslov nutzen diese Bilder um relativ plump aber auch nicht ganz frei von Wut im Bauch eine gesellschaftliche Blindheit und Engstirnigkeit zu präsentieren. Das Problem: Dieser Bogen wird kaum mit dem der Haupthandlung verwoben, wirkt fast schon deplatziert (trotz der Aussage) und verkommt größtenteils zu einem Fremdkörper. Dennoch ist Suburbicon eine schwarze Komödie, die trotz allerlei Macken und unschönen Kanten gute Unterhaltung generiert.

Der Spirit der Coen Brüder ist allgegenwärtig. Regisseur George Clooney imitiert den cineastischen Gestus der Coens recht gut. Dennoch, durch das additional writing wirkt Suburbicon nie so richtig rund, dafür aber maximal böse. Clooney macht es sichtlich Freude das Kleinbürgertum, Vorurteile und Spießerdenken teils mit garstiger Genüsslichkeit über die stumpfe Klinge zu balancieren, nur um sie danach mit einem Schwung in den Fleischwolf zu werfen. Das macht großen Spaß, auch wegen der Darsteller. Hervorragend: Matt Damon als bebrillter Vorstadtbürger. Eine kolorierte, vereinfachte Version des The Man Who Wasn't There, der mit einer ordentlichen Dosis Jerry Nygaard aus Fargo gekreuzt wurde. Eine Figur, über die man sich eben so leicht lustig machen, wie sie einem aber auch das Fürchten lehren kann. Letztlich handelt Suburbicon aber nicht über kauzige Figuren und die Demaskierung eines als Perfekt vermarktetet Systems. Viel mehr stehen Träume im Fokus.

Der eine träumt von Aruba, der andere von einem ruhigen Platz in der Vorstadt, fern vom Ghetto. Beide Träume scheinen erreicht, mit unterschiedlichen Mitteln - manche davon weit weg von der moralischen Ideallinie. Aber egal ob rechter und ungerechter Weg, wer etwas Fremdes in Suburbicon hineinbringt (und wenn es nur die eigene Unzufriedenheit ist), dessen Träumen werden torpediert. Darauf reagiert jeder anders. Der eine versucht es verängstigt zu ignorieren, der andere nimmt die Sache mit Gift und Golfschläger eben selbst in die Hand. Wer nach Aruba will muss Opfer bringen – oder welche verursachen.

Fazit

Es läuft nicht alles rund in „Suburbicon“. Wer aber ein Faible für schwarze Komik und korrodierende Garstigkeit hat, die im moderaten Dress der Konformität daher kommt,  dürfte mit Clooneys Erweiterungen und Inszenierung eines uralten Scripts der Coen-Brüder eine vergnügliche Zeit im Kino verbringen.

Kritik: Sebastian Groß

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