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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Jeff Bauman steht an der Ziellinie des Boston-Marathon von 2013, um seine Ex-Freundin Erin anzufeuern - und hoffentlich zurückzugewinnen - nichtahnend, dass sich sein Leben im nächsten Moment für immer verändern wird. In der Nähe des 27-Jährigen explodiert ein Sprengsatz, der ihm beide Beine wegreißt. Bauman wird mit vielen anderen Schwerverletzten sofort ins Krankenhaus gebracht. Nachdem er das Bewusstsein wiedererlangt, kann er einen der Attentäter identifizieren und den Ermittlern entscheidende Hinweise liefern, um die Terroristen zu fassen. Jeffs eigener Kampf hingegen steht ganz am Anfang. Für ihn beginnen langwierige Reha-Maßnahmen, die er nur durch die unermüdliche Unterstützung von Erin und seiner eigenwilligen Familie durchsteht. Seine Art, mit dem niederschmetternden Schicksal umzugehen, lässt ihn zu einem Helden wider Willen werden und den Weg zurück ins Leben finden.

Kritik

Am 15. April 2013 explodierten zwei Sprengsätze im Abstand von wenigen Sekunden in der Zuschauermenge des Boston-Marathons, wodurch 3 Menschen ums Leben kamen und etwa 264 weitere verletzt wurden. Anfang 2017 wurden das Geschehen in Peter Bergs (Battleship, Lone Survivor) reißerischem Thriller Boston (OT: Patriots Day) bereits filmisch aufgearbeitet, wobei man sich vor allem auf die unmittelbaren Ereignisse nach dem Anschlag und die Suche nach den Tätern fokussierte. Parallel dazu lief die Produktion eines weiteren Films, der sich thematisch ebenfalls dem geschehenen Unglück annahm, jedoch aus einer anderen Perspektive. Stronger, gedreht von David Gordon Green (Joe, Ananas Express), ist die intime Geschichte eines Mannes, der bei den Explosionen schwer verwundet wurde und nach der Amputation beider Beine ein neues Leben bestreiten musste. Festgehalten hat er  seinen Leidensweg in einem Buch, welches die Grundlage für die gleichnamige Verfilmung war. 

Stronger widmet sich den seelischen und körperlichen Konflikten, die das Resultat dieser Tragödie waren: Wie geht das Leben für den Betroffenen nun ohne Beine weiter? Wie geht seine Familie mit dem Schrecken um? Vor welchen Problemen steht nun eine Partnerschaft? Und wie wirkt sich der öffentliche Druck auf Jeff Bauman aus? Da sein Foto vom Unfallort schnell die Runde machte und er zudem durch eine Zeugenaussage zur Ergreifung der Täter beitrug, erlangte er eine enorm hohe mediale Aufmerksamkeit.  Er wurde zur Symbolfigur des Boston Strong-Slogans, mit dem die Stadt ihren Mut, ihren Zusammenhalt und ihre Stärke zum Ausdruck gebracht hat. Doch damit stiegen auch die Erwartungen an einen Mann, der all diesen Trubel gar nicht wollte, der viel zu sehr damit zu kämpfen hat, sein eigenes Leben in den Griff zu bekommen. 

Stronger ist dabei stets sehr nah an seinen Hauptfiguren und zeichnet ihre schwierige Zeit mitsamt all dem psychischen Ballast, den sie tragen müssen, mit viel Feingefühl. Dem ganzen Drumherum schenkt David Gordon Green dabei weniger  Aufmerksamkeit, das tat Peter Berg schließlich schon zu Genüge, wichtiger ist es ihm den Schrecken anhand eines Einzelschicksals zu illustrieren, was ihm auf dramaturgischer Ebene gut gelingt. Dabei ist es vor allem den großartigen darstellerischen Leistungen zu verdanken, dass der Film so glaubhaft wirkt und zu berühren weiß. Jake Gyllenhaal (Nocturnal Animals, Prisoners) gibt sich in seiner komplexen Rolle gewohnt brillant, ein Jammer, dass er Jahr für Jahr von der Academy übergangen wird. Auch der Nebencast, allen voran Tatiana Maslany (Orphan Black) als Jeffs Freundin, weiß ebenso zu beeindrucken.   

Gegen Ende kann es Stronger dann leider doch nicht lassen und zelebriert seinen Pathos ein wenig zu penetrant. Klar, die Amerikaner lieben ihre Helden, und Jeff Baumans Geschichte verdient gewiss Anerkennung. Auch ist es ein Ausdruck der Standhaftigkeit der Stadt und sicherlich wird sich vieles davon so auch in ähnlicher Form so zugetragen haben, wie hier veranschaulicht. Dennoch hätte sich der Film diesbezüglich gern aber ein wenig zurückhaltender geben können, da die Geschichte in filmischer Form sonst schmalzig zu werden droht. Das hält sich glücklicherweise noch im annehmbaren Rahmen, schmälert jedoch den Gesamteindruck ein klein wenig. 

Fazit

Mit seinen stark aufspielenden Darstellern, viel (Fein-)Gefühl und positiver Botschaft erweist sich "Stronger" als gelungenes Drama. Durch seinen Pathos trägt der Film gegen Ende zwar ein wenig dick auf, darüber sollte sich aber angesichts der vielen positiven Elemente hinwegsehen lassen. 

Kritik: Sebastian Stumbek

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