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Inhalt

Als ein Hip-Hop-Geiger, der in der New Yorker U-Bahn als Straßenmusikant arbeitet, auf eine Tänzerin trifft, die gerade ihre Ausbildung an der Musikschule von Manhattan absolviert, fliegen direkt die Funken über. Zusammen mit einer Hip-Hop-Crew bereiten sie sich auf einen Wettbewerb vor, der ihr Leben für immer ändern könnte.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Tanzfilmfreunde dürfen sich freuen, denn es  gibt wieder frisches Futter. Diesmal nicht aus dem Step Up-Franchise, sondern aus dem Lager StreetDance. Ob es zwischen den beiden Tanzfilm-Manufakturen große Unterschiede gibt, oder sich beide letztlich nur durch ihre Titel unterscheiden, sollen die Fans unter sich ausmachen. Alleine vom Aufbau der einzelnen Filme sind beide Marken aber schon ziemlich identisch und auch StreetDance New York macht da keine Ausnahme. Erneut geht es um Liebe, Tanz als Art der Befreiung und natürlich schöne Menschen, die in schönen Kleidern und in schönen Lofts bedeutungsschwanger in die Linse der Kamera blicken, damit die Herzen der Fans beginnen zu schmelzen. Wer das will sollte nicht lange überlegen und ins Kino gehen und sich den Film nicht madig reden lassen. Für alle anderen sei zum Film folgendes gesagt:

Die stoische Selbstsicherheit mit der Regisseur Michael Damian das alles inszeniert ist fast schon bewundernswert. Wie er gängige Klischees und Tropen ohne den Hauch einer Varianz in die spärlich-stereotype Handlung integriert wirkt manchmal fast schon keck und amüsant. Alleine wie die Figuren vorgestellt werden ist so antiquiert und frei von jedwedem Anspruch an wirkliche Entwicklung und Eigenheit, dass es fast schon einer Zirkus-Attraktion gleich kommt. Zwar gibt es mit Dance Flick bereits eine (misslungene) Parodie auf heutige Tanzfilme, aber so wie es aussieht parodiert sich das Genre mittlerweile ganz gut von selbst, wenn auch ohne Absicht.

Aber klar, das Kernstück des Genres sind weder die Handlung noch die Charaktere, sondern die Tanzszenen. Choreographiert wurden diese von Dave Scott (arbeitete zuvor u.a. bei Stomp the Yard) und der hat gute Arbeit geleistet. Nur leider versteht Regisseur Damien, der zuvor Direct-to-DVD-Familienfilme wie Marley & Ich 2 - Der frechste Welpe der Welt oder Flicka 2 - Freunde fürs Leben inszenierte, nicht wirklich, wie er die verschiedenen Tanzsequenzen so mit der Kamera einfängt, dass bei der Montage die eigentliche Dynamik nicht verloren geht. So wirken großen Teile der Tanzszenen recht steif, was jedoch nicht an den Performance oder Choreographie liegt, sondern viel mehr am Schnitt des Films.

Zwischen den Tanzszenen fährt StreetDance New York dann das übliche Schonwaschprogramm auf, das weder die Schauspieler, noch die Köpfe der Zuschauer fordert. Aber selbst die minimalen darstellerischen Ansprüche sind für Frontboy Nicholas Galitzine als Johnnie wohl zu viel. Er mimt den rebellischen, introvertierten Geiger mit so wenig Charisma und Kraft, dass es stellenweise weh tut, sich seine Darstellung anzusehen. Besonders schlimm wird es dann, wenn er mit Hauptdarstellerin Keenan Kampa (sie spielt Jungtänzerin Ruby) interagiert. Ihre Figur ist zwar ähnlich seelenlos, aber die junge Amerikanerin besitzt zumindest eine wohlige Art der Ausstrahlung. Für ihre erste Filmrolle liefert sie also keine schlechte Leistung ab, während Galitzine wohl selbst im Club der anonymen Langeweile Hausverbot hat, weil keiner mehr seine nerv tötende Lethargie erträgt.

Übrigens ist StreetDance New York als Ganzes betrachtet keineswegs langweilig! Immer wieder leistet sich der Film Momente, bei denen nie wirklich klar ist, ob das wirklich ernst gemeint ist. Wenn ein alternder Tanzlehrer Paul Freeman (Indiana Jones: Jäger des Verlorenen Schatzes) zu Ruby etwa meint, dass sie nur dann gut tanzen wird, wenn sie begreift, dass sie eigentlich eine Zigeunerin ist, besitzt dies schon eine komödiantische Kraft. Aber wie bereits eben erwähnt haftet StreetDance New York durchaus die Merkmale einer Eigenpersiflage an. Wer hingegen an einer seriösen, filmischen wie dramaturgischen Abhandlung zum Thema Tanz und Tanzausbildung interessiert ist, dürfte mit Robert Altmans The Company - Das Ensemble weitaus besser bedient sein.

Fazit

StreetDance New York fehlen eigentlich nur noch ein paar Facetten, um als Parodie des Genres durchzugehen. So lange diese aber noch fehlen, bleibt auch dieser Vertreter der StreetDance-Reihe ziemlich uninteressant und redundant. Wer allerdings die Vorgänger mochte dürfte hier wohl ausgiebig bedient  werden, auch wenn die Regie definitiv Nachhilfe im Fach "Wie fängt man Tanzszenen überzeugend mit einer Kamera ein" braucht.

Kritik: Sebastian Groß

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