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Quelle: themoviedb.org

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Mitte der 90er ziehen Malik und Aaron zusammen mit Aarons 16-jähriger Tochter Kayla in eine ländliche Kleinstadt. Doch bald zeigen sich Risse in der ruhigen Fassade und die nach außen hin freundlichen Nachbarn wirken immer bedrohlicher auf Malik, der glaubt, dass die Anwohner etewas gegen ihn und seinen Partner im Schilde führen ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dass Kurtis David Harders dritter Spielfilm erst mit dreijähriger Verspätung in die Kinos kommt, wirkt wie eine gezielte Verzögerung in der Hoffnung, dass der kanadische Okkult-Horror dann weniger offenkundig erscheint wie der unverfrorene Abklatsch eines weit überlegeneren Werks. Nämlich Jordan Peeles Get Out, dessen Muster und Motive das Drehbuchautoren-Duo Colin Minihan (What Keeps You Alive) und John Poliquin (Grave Encounters 2) so dreist abkupfern, dass es von ihrer nichtmal 90 Minuten langen Story hieß, sie sei der „schwule Get Out“.

In dieser undifferenzierten Übertragung eines spezifischen Schreckensszenarios darin liegt das zentrale Manko der Inszenierung, die außerdem der schwule Stepford Wives und der schwule Rosemary’s Baby sein will. Harder kopiert deren Konzepte wie die Genre-Versatzstücke des verlassenen Hauses und mysteriöser Kuttenträger, ohne ihren konkreten zeitgeschichtlichen Kontext zu erfassen, geschweige denn ein queerpolitisches Pendant zu schaffen. Stattdessen untergräbt die Verlagerung der Handlung in die 90er den Gegenwartsbezug und enthüllt nebenbei ein bezeichnendes Desinteresse für LGBTQ+-Geschichte. 

So sind Malik (Jeffrey Bowyer-Chapman, Falling Inn Love) und Aaron (Ari Cohen, Es - Kapitel 2), die mit Aarons Tochter Kayla (Jennifer Laporte, The Dropout) in ein von Suburb-Sektenanhängern kontrolliertes Kaff ziehen, neun Jahre vor dem Marriage Equality Act verheiratet, AIDS ist kein Thema, ein traumatisches Gay Bashing zeigt keinerlei Bewusstsein für den Fall Matthew Shepard und Maliks Jugend-Anekdoten von „Club Kids und Drag Queens“ sind anachronistische Klischees, deren inszenatorische Entsprechung aberwitzige Tropen sind. Statt Queer Horror ist das queerwashed Trash.

Fazit

Mit seiner aus bekannten Filmvorbildern zusammengestoppelten Handlung, seelenlosen Repertoire-Figuren, billigen Klischee-Kulissen und atmosphärischen Gimmicks aus der Retorte ist Kurtis David Harders kruder Sektenhorror ein denkbar derivativer Schmarotzer eines politisch relevanten Genrekinos. Dessen sozialkritisches Bewusstsein kontrastiert markant mit der peinlich-prätentiösen Ignoranz des schauspielerisch schwachen, visuell konventionellen Homophobie-Horrors. Gruselig sind daran die losen Handlungsfäden, absurd-alberne Requisiten und die bezeichnende Befangenheit bei der Abbildung dessen, was vorgeblich Thema sein sollte: Intoleranz und Queerness.

Kritik: Lida Bach

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