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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Astronaut Jakub ist seit sechs Monaten auf einer einsamen Weltraummission am Rande des Sonnensystems unterwegs. Allmählich wird ihm bewusst, dass seine Frau bei seiner Rückkehr auf die Erde womöglich nicht mehr auf ihn warten wird. Er will seine Ehe um jeden Preis retten und bekommt in seiner Verzweiflung unerwartet Hilfe von einem außerirdischen Wesen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Warum fühlt man sich den Menschen am fernsten, die einem am nächsten stehen? Warum fürchtet man die Dinge, die glücklich machen, als sei die Endlichkeit des Glücks schlimmer als es nie zu kennen? Warum sucht man Antworten auf die komplexesten Fragen des Kosmos, wenn man nichtmal Antworten auf die schlichten Fragen des Selbst hat? Wie der prototypische Protagonist Johan Rencks (Downloading Nancy) schwermütiger Science-Fiction-Saga? Ein lautloser Driftender im Weltall, das für die dunklen Winkel der Seele steht.

Surreal anmutende Symbolbilder wie jene, die der Regisseur und das Drehbuchautoren-Duo Colby Day (In the Blink of an Eye) und Jaroslav Kalfar für die innere Isolation des auf einjähriger Solo-Mission zu einem galaktischen Phänomen reisenden Astronauten Jakub Prochazka (Adam Sandler, Murder Mystery 2) sind nicht neu, sondern zeitlos in ihrer universellen Unbeantwortbarkeit und verliehen dem kontemplativen Kosmonauten-Abenteuer einen altmodischen Charme, der sich im sozialistischen Design des Vintage-Settings spiegelt. Die Erde, von der Jakub vor einem halben Jahr aufbrach, überdeckt der deprimierende Dunst postsowjetischen Futurismus. 

Dennoch ist das kosmische Kammerspiel, in dem Jakub seine Gefühle für seine schwangeren Frau Lenka (Carey Mulligan, Maestro) mit dem spinnenartigen Alien Hanuš (Paul Dano, Mr. & Mrs. Smith) diskutiert, keine politische Dystopie. Darin sind die zwischenmenschlichen und systemischen Aspekte (keine Raumschiff-Reparatur ohne Werbesponsoren) gleich geblieben. Familiäre Konflikte und Schuldgefühle verfolgen die Charaktere, die erst das Vergangene Loslassen müssen, um nach der Zukunft greifen zu können - oder einander. Denn selbst eine außerirdische Riesenspinne ist leichter zu umarmen als versteckte Ängste.

Fazit

Der triste Futurismus der klaustrophobischen Retro-Kulissen ist zugleich humorvolle Hommage an sowjetische Genre-Klassiker und Metapher verlorener Zukunftsträume in Johan Renecks allegorischem Astronauten-Drama. Dessen stimmungsvolle Symbiose sozialistischen Modernismus und Siebziger-Ästhetik wird zur ästhetischen Analogie der inszenatorischen Verknüpfung scheinbar widersprüchlicher dramatischer Motive. Träumerischer Tiefsinn und lyrische Langsamkeit ersticken nahezu die gedämpfte Spannung der reduzierten Story. Doch Geduld, auch mit den repetitiven Elementen, belohnen ein gleichsam bizarrer und berührender Kino-Trip in die entlegensten Winkel philosophischer Phantastik.

Kritik: Lida Bach

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