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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Auf dem Roman „Me Two“ von Edwin Davis basierende Komödie. Der Anwalt Roger Cobb soll das Testament der todkranken Millionärin formulieren. Diese möchte ihre Seele mit Hilfe eines Gurus in den Körper ihrer Erbin versetzen, der jungen Terry Hoskins. Doch auf einmal kontrolliert ihre Seele die Hälfte von Cobbs Körper.

Kritik

Zum Zeitpunkt dieser Kritik ist es genau eine Woche her, dass Carl Reiner mit stolzen 98 Jahren am 29.6. 2020 aus dem Leben schied. Ein Multitalent, der sowohl als gern gebuchter (Neben)Darsteller (Ocean’s Eleven) wie als Autor, Produzent und Regisseur bis ins hohe Alter nimmermüde wurde. Seine letzte Regiearbeit liegt zwar bereits 23 Jahre zurück, aber wie gesagt, der Mann hätte beinah die 100 vollgemacht. Seine erfolgreichste Zeit hatte er zweifelsohne während der fruchtbaren Bromance mit Steve Martin. Vier Filme drehten sie gemeinsam zwischen 1979 und 1984. Den anarchischen Spaß Reichtum ist keine Schande – der für Steve Martin quasi als großer Durchbruch auf der Kinoleinwand bezeichnet werden kann -, die wundervolle Film Noir-Hommage Tote tragen keine Karos, die skurrile Farce Der Mann mit den zwei Gehirnen und praktisch als großes Finale diese Roman-Adaption, in der die Seele einer Millionärin versehentlich in den Körper eines Anwalts transferiert wird und sie sich fortan als ungleiches Duo arrangieren müssen.

Beide Bewusstsein sind gleichzeitig vorhanden, allerdings wird die Kontrolle über die Körperhälften vertikal strikt getrennt. Rechts ist ihr Tanzbereich, links darf der Mann im Haus noch die Hosen anbehalten. Das kann unmöglich gut gehen und klingt im ersten Moment nach hanebüchenen Nonsens hoch zehn, dafür erweist sich das Resultat als erstaunlich homogene Mischung aus Slapstick, Situationskomik, geistreicher Satire und tatsächlich leicht märchenhafter Komödie mit dem Herz am rechten Fleck und viel Sympathie für seine „schizophrene“ Hauptfigur(en). Das liegt in erster Linie natürlich an Steve Martin, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere sich unmissverständlich als unverzichtbaren MVP ins Schaufenster stellt. Der Mann hätte es auch zu Stummfilmzeiten zum Mega-Star geschafft. Ein größeres Kompliment kann man einem Comedian seiner Generation wohl kaum machen. Eine Rampensau, die aber nicht nur um Aufmerksamkeit geiert, sondern es mit (damals) konstant bravourösen Performances absolut rechtfertigt und entlohnt. Da gebührt einer Lily Tomlin (Short Cuts) leider wirklich meist nur die Rolle als Untermieterin und Stichwortgeberin, dennoch kann auch sie sich im Laufe der Geschichte noch etwas ins Scheinwerferlicht stehlen. Allein das ist in Anbetracht dieses eigentlich undankbaren Unterfangens bemerkenswert.

Was Solo für Zwei in seiner problemlos turbulenten, aber oftmals eher verschenkten Prämisse deutlich über den Durchschnitt ähnlich gelagerter Body-Switch-Komödie hinaushebt ist neben dem fabelhaften Personal eben das Zusammenspiel der zwei Seelen in einer Brust. Hier werden nicht nur einfach Körper, Identitäten und Geschlechter gewechselt, sie müssen miteinander eine Einheit bilden. Baut lediglich in einem sehr erträglichen Rahmen gewisse, unvermeidliche Gender-Missverständnisse ohne die große Pimmel-Pauke mit ein. Setzt dafür lieber auf ein verständnisvolles, glaubhaftes Kennenlernen und Annähern seines miteinander verschmolzenen, unrhythmischen Tandems, was speziell nach der Warmlaufphase – die hauptsächlich von Steve Martin’s grandiosen One-Man-Show lebt - mit vielen gut getimten Gags in einem harmonischen Gesamtbild abgerundet wird. Ein fast vergessenes Relikt aus einer Zeit, als selbst die absurdesten Ideen nicht nur für primitive Lattenkracher herhalten mussten. Damit wurde mit so was noch „ernsthaft“ gearbeitet. Was kein Widerspruch in sich sein muss. Bestes Beispiel.

Fazit

Auch wenn es nach 08/15 klingt: Eine der besten Komödien der 80er und nach dem einfach so brillant-verspielten „Tote tragen keine Karos“ die immerhin zweitbeste Zusammenarbeit von Carl Reiner und Steve Martin, deren jeweiligen Karrieren ohne den anderen kaum in der Form existent wären. Körpertausch-Komödien sind selten ernsthaft gut, „Solo für Zwei“ ist die erfreuliche Abweichung von der Norm.

Kritik: Jacko Kunze

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